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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wieder runter, ehe die Sonne zu tief steht und es zu dunkel wird.«
     
     

5
     
    Indem sie den Wasserstrahl auf die Planke richteten, die sie gefunden hatten, förderten sie noch mehr Holz zu Tage, alles genauso verrottet und bei der leisesten Berührung zerfallend. Aber keine Schatzkiste, keine Goldmünzen oder Juwelen. Nur Sand, Sand, Sand.
    Während sich ihre Atemflaschen wieder leerten und das Licht nachließ, deutete Tom nach oben. Für diesen Tag mussten sie ihre Bemühungen abbrechen. Jack konnte nicht behaupten, dass es ihm leidtat. Er war müde und langweilte sich. Ihm wurde klar, dass das, was ihm am Tauchen am besten gefiel, das Leben unter Wasser war. Und davon gab es hier überhaupt nichts. Er konnte es kaum erwarten, wieder zur Wasseroberfläche zurückzukehren.
    Aber vorher …
    Anstatt sich zusammen mit Tom zwecks Dekompression an der Ankerleine festzuhalten, schwamm er zum Rand des Sandlochs und glitt über den Grat, um nachzusehen, wie weit sich der Bleicheffekt ausgedehnt hatte. Er hielt inne und traute seinen Augen kaum. Farben … Bewegung … Leben. Er kam sich vor wie Dorothy, als sie die Tür zum Zauberland Oz öffnete.
    Rund um das Sandloch wimmelte es von hin und her schießenden bunten Fischen, dichter Vegetation und farbig leuchtenden Korallen. Die Farblosigkeit schien also ausschließlich auf das Sandloch beschränkt zu sein. Was auch immer für den Tod jeglichen Lebens im Wasser verantwortlich war, es war nicht über die Grenzen des Sandlochs hinausgelangt. Da Korallen fressende Lebewesen und Verunreinigungen des Wassers nicht an der Grenze des Sandlochs haltgemacht hätten, konnten sie für die Verwüstung nicht verantwortlich sein.
    Etwas, das sich irgendwo in diesem Sandloch befand, hatte alles unterseeische Leben in seiner direkten Umgebung abgetötet oder war im Begriff, es noch immer zu tun.
    Und das Einzige, was sich in dem Loch und sonst nirgendwo auf dem Riff befand, war höchstwahrscheinlich die Sombra.
     
     
     
     
     

Donnerstag
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

1
     
    Jack machte Tom wahnsinnig.
    Kaum waren sie gestern nach ihrem zweiten Tauchgang wieder nach oben gekommen, hatte er angefangen davon zu quasseln, dass die Korallenbleiche nur auf ihr Sandloch begrenzt sei, dass es dort unten überall von Leben wimmele und dass irgendetwas da unten absolut nicht in Ordnung sei. Aber ganz und gar nicht.
    Mit diesem Gerede hatte er während der Rückfahrt nach Hamilton und während des Abendessens weitergemacht. Tom war überzeugt, niemals so froh gewesen zu sein, eine Hotelzimmertür hinter sich zuschlagen und sich aufs Bett fallen lassen zu können. Dass er dadurch Jacks Stimme ausgesperrt hatte, war sicherlich ein wichtiger Aspekt. Der Wodka hatte auch dazu beigetragen. Aber im Wesentlichen war es die nahezu totale Erschöpfung gewesen. Er führte ein Leben vorwiegend im Sitzen, und die Anstrengungen dieses Tages hatten ihren Tribut gefordert.
    Und forderten ihn immer noch. Er hatte Muskelkater an Stellen, von denen er niemals vermutet hätte, dass er dort überhaupt Muskeln besaß.
    Jack schien das alles nicht das Geringste ausgemacht zu haben. Sie hatten ihre leeren Pressluftflaschen an diesem Morgen gegen volle umgetauscht, und er hatte sie aus dem Wagen geholt und wieder eingeladen, als wäre gestern ein ganz normaler Tag gewesen.
    Kein Zweifel, sein kleiner Bruder war stark.
    Und schnell. Toms Leib schmerzte noch immer von dem Boxhieb, den er sich vorgestern eingefangen hatte. Er hatte ihn gar nicht kommen sehen und absolut nicht damit gerechnet. Gerade hatte er noch da gestanden, und in der nächsten Sekunde schon krümmte er sich vor Schmerzen. Obgleich es verdammt weh getan hatte, war das Beängstigende an der Sache, dass er ahnte, dass Jack den Schlag genau dosiert und ihn gerade hart genug getroffen hatte, um ihm seinen Standpunkt klar zu machen. Wenn er aber mit aller Kraft zugeschlagen hätte …
    Er sollte diese Episode lieber vergessen. Er hätte sie beide beinahe umgebracht. Aber wer hätte auch erwarten können, dass sie einem Tanker in die Quere kämen? Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Begegnung lag bei …
    Egal. Er hatte Mist gebaut und die Strafe verdient. Aber würde er das Jack gegenüber jemals zugeben? Niemals.
    Jack fuhr mit seiner Litanei böser Vorahnungen an diesem Morgen fort – wie ein Biber, der an seinem Hirnstamm

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