Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
uns, diesen schofeligen Verbündeten zu mögen, aber wir brauchen ihn. Und er braucht dich.«
    Er braucht dich … Das brachte etwas in Jack zum Schwingen. Er hatte in die gleiche Richtung gedacht …
    Er zog ein Blatt Papier aus der Tasche und reichte es Abe.
    »Wie viel davon kannst du mir besorgen?«
    Abe überflog die Liste und nickte. »Einiges davon habe ich vorrätig, einiges kann ich kurzfristig besorgen.« Er sah Jack an. »Hast du vor, jetzt einen Krieg anzufangen?«
    »Ja.«
    »Und du glaubst, du kannst diesen Verbündeten besiegen?«
    »Nein. Aber ich brauche seine Aufmerksamkeit.«
    »Weswegen.«
    »Damit ich einen Handel mit ihm eingehen kann.«
    3.
    Miller überraschte Cal. Er hatte einen heftigen Ausbruch erwartet, aber stattdessen reichte er die Zeitung an Geraci weiter und starrte in die Luft. Er blieb geraume Zeit so sitzen, während die Zeitungen zwischen den Yeniceri zirkulierten.
    Cal hörte Wutschnauben und Entsetzensbekundungen von den anderen Yeniceri, aber nichts von Miller.
    Cal fand das beunruhigend. Ihm wäre ein Tobsuchtsanfall lieber gewesen. Das hier war irgendwie beängstigend.
    Die Aufregung unter den anderen Yeniceri wuchs, aber Miller blieb weiterhin still.
    Cal trat zu einem der großen Fenster und sah auf den Hafen hinaus. Die Konzeption des sicheren Hauses war, wie es die Einheimischen nannten ›verkehrt herum‹. Im Gegensatz zu den meisten zweigeschossigen Wohnhäusern, in denen sich Wohnzimmer, Esszimmer und Küche im Erdgeschoss und die Schlafräume im ersten Stock befinden, ist es bei Häusern, die ›verkehrt herum‹ sind, genau entgegengesetzt. Der Wohnbereich war oben, die Schlafräume unten.
    In einem Haus wie dem hier machte das Sinn. Die großflächigen Fensterfronten im ersten Stock boten einen atemberaubenden Blick auf den wogenden grauen Atlantik im Osten und den Hafen – der auf dieser Seite größtenteils zugefroren war – im Westen. Ein riesiger Raum mit integrierter Küche und Essecke nahm fast das gesamte Obergeschoss ein. Nach Süden hin schloss sich daran das Hauptschlafzimmer an, das sie Diana zugewiesen hatten, nach Norden hin ein Wintergarten.
    Die ganze Konstruktion ruhte auf Pfeilern, um vor Überflutungen sicher zu sein. Das schützte natürlich nicht vor so etwas wie einem Tsunami. Das Haus würde einfach weggeschwemmt werden wie der Großteil der Insel. Aber auch wenn theoretisch ein Tsunami vom Atlantik her möglich wäre, machte sich Cal darüber keine Kopfschmerzen.
    Er gab seinen Yeniceri-Brüdern Zeit, Dampf abzulassen, dann drehte er sich um und hob die Hände.
    »Okay. Jetzt beruhigen wir uns erst mal alle.«
    Es dauerte eine Weile, aber schließlich war es still im Raum.
    Er räusperte sich. »So wie die Nachricht formuliert ist und da wir nichts mehr von Zeklos gehört haben, glaube ich, es ist offensichtlich, dass es sich bei dem Toten um ihn handelt.«
    Wütendes Gemurmel.
    »Was weniger offensichtlich ist – zumindest für mich –, ist die Frage, wer ihn getötet hat.« Er hob wieder die Hände, um den erwarteten Aufschrei zu unterdrücken. »Ja, ich weiß, die Nachricht ist mit ›Der Erbe‹ unterzeichnet, aber jeder hätte das schreiben können. Wir wissen es nicht. Das hätte sogar der Widersacher selbst schreiben können, der versucht, uns gegen den Erben aufzubringen.«
    »Und der Erbe könnte genauso gut der Widersacher selbst sein«, meinte Portman.
    »Ich streite diese Möglichkeit nicht ab, aber denkt mal drüber nach: Der O hat gespürt, wer er ist. Und dann mussten wir ihn mit Gewalt in die Heimstätte schleppen. Er hat sich wie ein Tiger gewehrt, wie einige von euch nur zu deutlich zu spüren bekamen.«
    Er nickte zu Jolliff hinüber.
    »Und was soll das heißen?«, fragte Jolliff und rieb sich die noch immer geschwollene Nase.
    »Also, wer den O und unsere Brüder töten konnte, ohne dass einer von denen auch nur einen Schuss abgegeben hat, hatte Kräfte, die weit über das menschliche Maß hinausgehen. Jemand mit solchen Kräften hätte es nicht nötig, uns so zu täuschen.«
    »Vielleicht ist es bei ihm wie bei einem Vampir, und er muss hereingebeten werden«, meinte Novak.
    »Bleiben wir ernst. Ich glaube, sogar Miller wird mir da beipflichten: Wir wissen von Samstagnacht, wo wir die ganze Zeit mit ihm verbracht haben, dass der Kerl ganz klar ein Mensch ist.«
    »Du weißt das vielleicht«, fiel Miller ein, »ich nicht. Ich habe dir von Anfang an gesagt, ich glaube, der Kerl hat uns verarscht.«
    »Ja, das hast du.

Weitere Kostenlose Bücher