Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Kinder.«
    Eigentlich wollte er die Ansage sofort wiederholen, aber die Wut und die Trauer, die diese Worte in ihm auslösten, schnürten ihm die Kehle zu.
    Er schluckte schwer und ging weiter. Als er die Tür erreichte, konnte er wieder ansetzen.
    »Yeniceri. Ich rufe alle …«
    Miller musste sich anstrengen, um die Worte zu verstehen. Die Stimme klang blechern, verzerrt von der Entfernung und durch Statik. Das verriet ihm, dass es sich entweder um eine Übertragung oder eine Aufzeichnung handelte.
    Er nickte. Ich wusste es. Der Kerl konnte einfach nicht widerstehen, seine Duftmarke im Revier der Yeniceri zu hinterlassen. Um was ging es diesmal? War das das elektronische Pendant zu einer geschriebenen Nachricht?
    Gold drehte sich zu ihm um.
    »Nun, ich sehe keine andere Möglichkeit. Wir müssen da rauf und nachsehen, was da los ist.«
    »Ja, aber nicht alle gleichzeitig.« Miller würde auf keinen Fall ihre Rückzugsmöglichkeiten ungeschützt lassen. »Gold, du warst als Erster im Haus, deswegen bleibst du jetzt hier unten und hältst uns den Rücken frei. Behalt die Tür im Auge. Ich will keine Überraschungen erleben.«
    Gold nickte, auch wenn er nicht gerade glücklich schien.
    Miller drückte auf den Lichtschalter, als er die erste Stufe betrat. Im Treppenhaus wurde es hell. Alles so, wie es sein sollte.
    Er bedeutete Hursey und Jolliff, ihm zu folgen, dann stieg er die Treppe hoch. Ganz langsam. Sie hatten alle Zeit der Welt. Die Tür zum ersten Stock stand offen. Er hielt die Pistole auf das dunkle Rechteck gerichtet.
    Während er höherstieg, wurde die Stimme lauter, aber nicht deutlicher. Jetzt stand es außer Zweifel – sie kam aus dem zweiten Stock. Aber dorthin würde er nicht gehen. Noch nicht. Der erste Stock musste erst gesichert sein.
    Er blieb auf dem Treppenabsatz zum ersten Stock stehen und griff um den Türrahmen herum. Er fand den Lichtschalter und betätigte ihn. Als die Neonröhren an der Decke des Büros flackernd zum Leben erwachten, spähte er in den Raum hinein. Der Tisch und die Möbel waren so, wie sie sie zurückgelassen hatten. Die Spritzer an den Wänden waren die, die schon vorher da gewesen waren – es gab keine in Blut geschriebenen Botschaften.
    Er bedeutete Jolliff, an Ort und Stelle zu bleiben, und Hursey, ihm zu folgen, als er hineinging.
    Eine schnelle Durchsuchung bestätigte den leeren Eindruck, den das Büro des O machte. Das einzige Versteck war der Raum unter dem Schreibtisch und der entpuppte sich als leer.
    »Jolliff«, rief er, »komm rein und behalt die Tür im Auge, während wir uns die Wohnräume ansehen.«
    Die Durchsuchung der Privaträume des O – die Schränke, die Küche, sogar unter den Betten – blieb ergebnislos.
    »Eines noch«, sagte Miller, als er allen voran zurück zum Treppenhaus ging.
    »… Ich rufe alle Yeniceri. Ich weiß, dass ihr hier seid …«
    Jack stand in der Kälte und wiederholte das Mantra wieder und wieder.
    Warum dauerte das so lange? Sie müssten mittlerweile den zweiten Stock erreicht haben. Es gab nur einen denkbaren Grund für die Verzögerung: Sie hatten im ersten Stock haltgemacht, um keine Überraschungen zu erleben.
    Vernünftige Entscheidung.
    Aber jetzt rauf in den zweiten Stock, damit die Show losgehen konnte.
    Als sie die Stufen hochstiegen, war Jolliffs Sicht durch Millers gewaltigen Hintern massiv eingeschränkt. Er beugte sich zur Seite und sah, dass auch die Tür zum zweiten Stock offen stand. Aber im Gegensatz zum darunterliegenden Stockwerk brannte hier bereits das Licht.
    Als sie Millers langsamem Aufstieg folgten, wurde die Stimme mit jedem Schritt lauter. Aber er konnte auch jetzt noch nicht verstehen, was da gesagt wurde.
    Oben angekommen quetschten er und Hursey sich mit schussbereiten Pistolen neben Miller.
    Ein kurzer Blick zeigte ihnen die Etage, wie sie sie verlassen hatten, mit Ausnahme eines Details: Die schwarze, länglich ovale Form eines Gettoblasters stand auf einem Tisch auf der gegenüberliegenden Seite. Er bekam Strom durch eine Steckdose in der Wand und eine mit Klebeband auf dem Putz befestigte Antenne führte hinein. Das Gerät hatte ein CD- und ein Kassettenabspielgerät und die Senderskala des Radios war beleuchtet.
    Hier kam die Stimme her, aber sie war durch die Statik so verzerrt, dass die Worte nicht zu verstehen waren.
    »Seid vorsichtig«, sagte Miller. »Das könnte nur eine Ablenkung sein. Verteilt euch und sichert das Areal.«
    Der zweite Stock bot weniger Versteckmöglichkeiten

Weitere Kostenlose Bücher