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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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als das Erdgeschoss, und Jolliff dachte sich, die beiden anderen könnten die Etage auch in weniger als einer Minute ohne ihn durchkämmen. Als Miller und Hursey weitergingen, trat er zu dem Gettoblaster. Dass er die Stimme nicht verstehen konnte, machte ihn wahnsinnig. Schließlich war er der Erste gewesen, der sie gehört hatte. Damit war das seine Entdeckung.
    Er beugte sich vor. Die Stimme schien wieder und wieder etwas zu wiederholen. Noch näher. Eines der Worte klang vertraut.
    Er fuhr hoch, als er es erkannte.
    »Es kommt über das Radio. Ich schwöre, ich habe gerade gehört, wie ›Yeniceri‹ gesagt wurde.«
    Er sah sich nach den anderen um. Miller und Hursey waren stehen geblieben und starrten zu ihm herüber.
    Er beugte sich wieder vor und griff nach einem der Regler.
    »Vielleicht kriege ich das ja besser herein …«
    Er hörte Miller: »Warte!«
    Aber warum warten? Er wollte wissen, was die Stimme sagte.
    Als er den Regler ergriff, um ihn zu justieren, kam aus einer winzigen Ecke in seinem Hirn ein schriller Warnruf. Aber er überhörte ihn.
    Miller wieder: »Jolliff, vielleicht solltest du nicht …«
    Dann explodierte das Gerät.
    Da er sich an die Außenmauer gelehnt hatte, spürte Jack die Explosion mehr, als er sie hörte. Kleine Mörtelbröckchen regneten von den zugemauerten Fenstern im zweiten Stockwerk herunter, aber alle Mauersteine blieben an Ort und Stelle. Er hatte nur einen kleinen Sprengsatz angebracht – aus nächster Nähe tödlich, aber nur begrenzt zerstörerisch. Er hatte nicht vor, die offiziellen Stellen zu früh aufzuschrecken.
    Er ließ das Mikro fallen und griff sich das nagelneue Schlüsselset, das er gerade erst diesen Nachmittag hatte machen lassen.
    Im Laufe des Tages hatte er die drei Schlösser aufgeschraubt und ausgebaut. Er hatte sie zu einem Schlosser gebracht und die Schließzylinder austauschen lassen, dann hatte er sie wieder eingebaut, die Tür aber nicht verschlossen. Miller und Co. sollten nicht zu früh merken, dass ihre alten Schlüssel nicht mehr funktionierten.
    Jetzt, wo er sich sicher sein konnte, dass niemand ihn hörte, steckte Jack jeden der neuen Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um, womit er die Tür dreifach verschloss. Dann ließ er die Schlüssel im Schloss stecken und wartete. Er wäre ja gern zur Wärme seines Autos zurückgelaufen und hätte sich die Ereignisse auf dem Notebook angesehen, aber er hatte hier noch etwas zu erledigen.
    Er hob die Faust und hämmerte damit gegen die Tür.
    Der Lärm der Explosion lähmte Gold für ein paar fassungslose Sekunden.
    Eine Explosion? Hier? In der Heimstätte?
    Hatte jemand den zweiten Stock vermint? Er konnte das einfach nicht glauben.
    Schließlich gewann er die Kontrolle über seine Gliedmaßen zurück und steuerte seinen Körper auf das Treppenhaus zu. Er blieb an der untersten Stufe stehen und legte die Hände um den Mund. »Miller! Hursey! Jolliff! Was ist passiert?«
    Keine Antwort. Kein Geräusch. Nicht einmal ein Stöhnen. Nur feiner Steinstaub, der von oben herunterrieselte.
    Er zog die Pistole. Er würde nachsehen müssen.
    Aber als er den Fuß auf die erste Stufe stellte, begann jemand gegen die Haustür zu hämmern.
    Er erstarrte. Was zum …?
    Er schaute die Treppe hoch, dann zur Tür. Vielleicht waren die zugemauerten Fenster herausgesprengt worden und das war jetzt ein Polizist oder ein Feuerwehrmann oder ein Nachbar.
    Scheiße!
    Er durfte niemanden hereinlassen – nicht mit acht Leichen, die an der Wand aufgereiht waren, und vielleicht drei weiteren oben. Die Tatsache, dass sie noch klopften, statt sofort einzutreten, war ein gutes Zeichen. Er hatte die Tür unverschlossen gelassen und sie hätten sich einfach so Zutritt verschaffen können.
    Noch ein Blick die Treppe hoch. Er hörte jetzt Stimmen – laute Stimmen, die das Treppenhaus herunterhallten. Was da oben auch passiert war, sie waren noch am Leben.
    Trotzdem konnte er jetzt nicht einfach so nach oben laufen – wer auch immer da draußen war, würde schließlich doch hereinkommen, und dann saß die MV noch weit tiefer in der Scheiße – falls das noch möglich war. Er musste nachsehen, wer das war, und die beste Möglichkeit dazu war ein Blick durch die Kamera über der Tür.
    Er rannte zur Überwachungskonsole. Sie hatten sie abgeschaltet, bevor sie das Haus verlassen hatten.
    Als er sie wieder anschaltete, hatte er eine Vorahnung – einen Sekundenbruchteil vor der Explosion –, dass er gerade einen schrecklichen Fehler

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