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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hin und zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Das habe ich noch nie gesehen. Vielleicht hat die alte Dame …«
    »Dann schaffen Sie das hier raus.«
    »Rühren Sie die Sachen nicht an«, knurrte Jack.
    Stokely und die Schwester mussten etwas in seinem Tonfall bemerkt haben, denn sie hielten beide inne und sahen ihn an.
    Jack dachte hastig nach, auf der Suche nach einer Ausflucht, damit die Talismane oder Zauber oder was auch immer sie waren, im Raum bleiben durften. Er wusste nicht, wozu sie gut waren, aber er wusste, dass einer davon in der Nähe gewesen war, als sein Vater aus seinem Koma erwacht war.
    »Das sind religiöse Gegenstände – sie gehören zur Religion meiner Frau.«
    »Und was für eine Religion ist das?«
    Gute Frage. Er entschied sich für das, von dem sie wahrscheinlich am wenigsten wusste.
    »Wicca.«
    »Sie ist eine Hexe? Na ja, ist ja egal. Aber diese Dinger müssen weg. Wer weiß, was für Bakterien die hier schon eingeschleppt haben.«
    »Sie bleiben«, sagte Jack und ließ eine deutliche Schärfe in seinem Tonfall mitklingen. »Geht dieses Krankenhaus auf die Anschauungen von orthodoxen Juden und Muslimen und Veganern ein? Sie würden es doch einem Katholiken gestatten, einen Rosenkranz und eine Figur der Heiligen Jungfrau am Bett zu haben, oder?«
    »Ja, aber …«
    »Kein aber. Falls Sie nicht dafür verantwortlich sein wollen, dass das Krankenhaus mit Klagen wegen religiöser Diskriminierung überzogen wird, bleiben die Sachen.«
    Stokely starrte ihn an. »Ich hatte Sie für eine andere Art Mensch gehalten.«
    »Das bin ich. Ich bin eine ganz andere Art Mensch. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie anders. Aber die religiösen Objekte bleiben, klar?«
    Stokely seufzte: »Ist ja schon gut.«
    Jack lächelte. »Schön. Und jetzt, haben Sie eine Ahnung, wo ich die La- … Gias Mutter finden kann?«
    »Als sie ging, hörte ich sie noch etwas von einem Baby sagen, aber …«
    Oh Gott! Emma! Konnte sie …?
    Jack schob sich an Stokely vorbei und hastete zur Tür.
    »Warten Sie! Wo wollen Sie denn …?«
    Dann war er schon zur Tür heraus und rannte auf die sich schließende Fahrstuhltür zu. Er kam gerade noch rechtzeitig und riss sie mit solcher Gewalt auf, dass das alte Ehepaar darin zusammenschreckte.
    »Tut mir leid.«
    Die Leichenhalle befand sich in einem anderen Flügel. Eine dieser Da-kommt-man-von-hier-aus-nicht-hin-Situationen, wo er erst ins Erdgeschoss hinunterfahren und dann mit einem anderen Aufzug wieder hochfahren musste.
    Er sah den herunterzählenden Nummern zu, während der Fahrstuhl in jedem gottverdammten Stockwerk hielt.
    Komm schon, komm schon, komm schon!
    Endlich das Erdgeschoss, ein Sprung zu den anderen Fahrstühlen, noch eine unerträglich lange Fahrt und dann war er auf der Höhe der Leichenhalle und rannte den Flur entlang. Er stürmte durch die Türen und steuerte direkt auf die Kühlfächer zu.
    »Hey!«, rief der Angestellte – jünger und untersetzter als der vom letzten Mal. »Wo ist Ihre Zugangsberechtigung?«
    Jack beachtete ihn nicht. Er lief geradewegs zu dem Fach, in dem Emma lag, und zog es auf. Der Reißverschluss an dem schwarzen Sack war noch zugezogen, die kleine Beule ragte noch in der Mitte auf. Aber etwas hatte sich doch verändert: Ein Stock mit einer bemalten Blechdose am Ende lag neben dem Sack.
    Zurück zu dem Häufchen: War das … war das eine Bewegung, was er da gesehen hatte?
    Eine Hand ergriff ihn an der Schulter und zog ihn weg.
    »Hey Kumpel. Du kannst hier nicht einfach so reinkommen. Du brauchst eine Zugangsberechtigung.«
    Jack drehte sich zu ihm um. Er war bereit, ihm das Herz herauszureißen und es ihm in den Rachen zu stopfen.
    »Das ist mein Baby!«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er gab dem Kerl einen Schubs. »Verpiss dich!«
    Der Mann stolperte zurück, sein streitlustiger Gesichtsausdruck wandelte sich zu Angst.
    »Ich … ich rufe den Sicherheitsdienst.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst.«
    Jack drehte sich zu dem Leichensack um und griff nach dem Reißverschluss.
    Emma lebt. Dank dir, Lady, wer, wo oder was auch immer du bist.
    Er zog den Reißverschluss auf und klappte die Seiten auseinander, bereit, sie in die Arme zu nehmen und sie in die Wärme seines Hemdes zu schmiegen.
    Er erstarrte.
    Emma lag so da, wie er sie zurückgelassen hatte: steif … weiß … leblos.
    »Nein … oh Gott, nein.«
    Er hob sie hoch, drückte sie an sich. Das konnte nicht sein. Er war einen Handel eingegangen.

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