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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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das Richtige tun, und die darauf vertrauten, dass eine angeblich unfehlbare Quelle ihnen aufgetragen hatte, Gia und Vicky dorthin zu befördern.
    Er würde auf nichts mehr vertrauen. Er musste sie sehen. Er musste wissen, dass es keine Verwechslung gewesen war. Zwei Unbekannte? Das konnte jeder sein. Er musste seine Finger auf ihre Wunden legen – zumindest bildlich gesprochen –, bevor er diesen Albtraum als Wirklichkeit anerkennen konnte.
    Maria sah ihn verärgert an. »Denken Sie nicht einmal daran.«
    Häh? Konnte sie Gedanken lesen?
    »Was?«
    »Versuchen Sie nicht, sich da hineinzuschmuggeln. Da oben herrschen strenge Sicherheitsregeln. Wenn Sie da Ärger machen, werden Sie verhaftet. Und wo sind Sie dann, wenn Ihre Angehörigen Sie brauchen?«
    Sie wusste ja gar nicht, wie recht sie hatte. Eine Verhaftung würde für ihn weit mehr als nur eine Verwarnung und eine Geldstrafe bedeuten. Sobald die Polizei erfuhr, dass es ihn gar nicht gab, würde er seine Zeit im Gefängnis statt in einem Wartezimmer verbringen.
    Scheiße.
    »Ich kann Folgendes für Sie tun«, fuhr sie fort. »Ich rufe auf der Intensivstation an und gebe Bescheid, dass Sie hier sind. Sobald Ihre Frau und Ihre Tochter in stabilem Zustand sind, kommt dann einer der Ärzte herunter und redet mit Ihnen.«
    Er nickte und registrierte dankbar, dass sie sobald gesagt hatte und nicht falls .
    Ihm wurde klar, dass ihm gar nichts anderes übrig blieb, als zu warten.
    Mit bleiernen Gliedmaßen drehte er sich langsam um und suchte nach einer Wartezone. Er sah drei, aber nur von einer – der nächstliegenden – konnte man den ganzen Gang überblicken. Er schlurfte darauf zu. Er fühlte sich 100 Jahre alt.
    Es waren nicht viele Plätze frei, aber das kümmerte ihn nicht. Vermutlich könnte er sowieso nicht still sitzen. Im Augenblick sah er nur eine Sache, für die ein Stuhl nützlich wäre – um ihn durch ein Fenster zu schleudern.
    25.
    Betäubt von dem Schock drehte Cal sich langsam inmitten des Gemetzels um.
    Sie waren eingedrungen, wie sie es gelernt hatten, wobei einer dem anderen Feuerschutz gab. Erst als sie sich vergewissert hatten, dass der Hauptraum gesichert war, riskierten sie einen zweiten Blick auf das, was ihren Mit-Yeniceri angetan worden war.
    Ybarra und die anderen drei, die Dienst im Erdgeschoss gehabt hatten, hatten alle das gleiche Schicksal erlitten: Ihr Genick und das Rückgrat waren gebrochen – an wie vielen Stellen konnte Cal nur raten – und ihre Körper waren so drapiert, dass sie aussahen wie konturlose Stoffpuppen. Jeder hatte ein klaffendes Loch mitten in der Brust, wo das Herz sein sollte. Nur dass diese Löcher leer waren.
    Wo waren die Herzen?
    Cal stolperte herum wie der betäubte Überlebende einer Bombenexplosion.
    Er fand ihre Pistolen – Hauptwaffen und Reserven – in einer Linie mitten auf dem Fußboden aufgereiht. Aber wo waren die Herzen?
    Vier gut bewaffnete Männer waren bei vollem Tageslicht abgeschlachtet worden. Wie konnte das passieren? Er konnte sich das ja noch vorstellen, wenn es Nacht gewesen wäre und ein gut trainiertes Team mit Nachtsichtgeräten die Stromversorgung gekappt hätte und dann eingedrungen wäre. Aber die Lichter waren an. Wie konnte jemand nahe genug herankommen, um …
    Er hörte ein leises Schluchzen und erkannte die Stimme.
    »Diana!«
    Er wirbelte herum. Nicht hier. Es konnte nicht von hier kommen. Oben …
    Er war nicht allein, als er zum Treppenaufgang stürmte. Auch die anderen waren aus ihrer Schockstarre erwacht und erinnerten sich an den wichtigsten Grund, warum sie hier waren.
    Der Oculus.
    Er hörte Diana wieder schluchzen, als er die Treppe hochraste.
    An der Tür zum Zimmer des Oculus bremste er schlitternd ab. Die anderen rannten von hinten in ihn hinein und drückten ihn in das Büro.
    Cal schluckte heftig. Das Gemetzel unten war nur die Vorstufe zu dem hier gewesen.
    Abgesehen von dem Blut, das überall verspritzt war, war das Büro vollkommen normal, als habe der O es nur eben für eine Tasse Kaffee verlassen. Nur dass er es nicht verlassen hatte. Er war noch hier, mit dem Kopf nach unten an die Wand hinter seinem Schreibtisch genagelt.
    In Einzelteilen.
    Seine Extremitäten waren aus den Gelenken gerissen und neu angeordnet worden, sodass seine Arme weit ausgebreitet aus den Hüftgelenken und seine Beine aus den Schultergelenken ragten. Wie bei den Yeniceri unten war auch seine Brust aufgerissen. Sein Kopf steckte auf der blutigen Scham, sein Penis ragte aus dem

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