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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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aus wie eine Obdachlose, eines dieser dahinschlurfenden Lumpenbündel, die im Winter auf den Lüftungsschächten der U-Bahn schlafen. Ihr Kopf war in einen dreckigen Schal gewickelt, der nur die funkelnden dunklen Augen freiließ. Der Rest von ihr steckte in einem riesigen formlosen Mantel, einer ausgebeulten alten Polyesterhose und löchrigen Turnschuhen.
    »Wo Pischtole von Detective Harrischon?«, fragte die Stimme.
    Harrison hatte plötzlich einen trockenen Hals, aber seine Stimme gehorchte doch widerwillig.
    »In ihrem Holster.«
    »Auschnehmen. Bitte.«
    Harrison hatte nichts dagegen. Der Knauf der schweren Smith & Wesson in seiner Hand fühlte sich verdammt gut an.
    Die Gestalt breitete die Arme aus. In den Ärmeln des Mantels schienen sie sich in die falschen Richtungen zu knicken. Und waren das, was da aus den Manschetten hervorragte, schwarze, gebogene Krallen?
    Sie sagte: »Schieschen.«
    Harrison blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen.
     
    Der Detective Harrison nicht schießen. Große Augen. Pistole in Hand und zittern.
    Sage noch mal: »Schieschen!«
    »Carly, nein! Ich bin nicht hier, um dich zu töten. Ich bin hier, um dich in Gewahrsam zu nehmen, wie wir vereinbart haben.«
    »Nein!«
    Falsch! Detective Harrison nicht verstehen! Muss die Carly totschießen! Die Carly totmachen!
    »Nicht Gefängnisch! Schieschen! Totmachen, Schlusch machen! Die Carly aufhören machen!«
    »Nein! Ich kann dafür sorgen, dass du Hilfe bekommst, Carly.
    Das kann ich wirklich! Du kommst an einen Ort, wo niemand dir wehtun wird. Du bekommst Medizin, damit du dich besser fühlst.«
    Dachte, er verstehen! Nicht verstehen! Näher kom men. Strecke Klaue aus. Er gehen zurück. Rücken an Wand.
    »Schieschen! Totmachen! Jetzt!«
    »Nein, Annie, bitte!«
    »Nicht Annie! Carly! Carly!«
    Ganz nahe jetzt. Trotzdem nicht schießen. Versteckte Polizisten nicht schießen. Warum nicht beschützen?
    »Schieschen!« Ziehe Schal aus Gesicht. Zeige mit Klaue auf Gesicht. »Schlusch! Schlusch! Bitte!«
    Der Detective Harrison Gesicht weiß werden. Mund weit offen. Sagen »Oh mein Gott!«
    Kriegen Ekel-Angst-Blick. Hasse Blick! Dachte, er verstehen! Sagen, er die Carly kennen! Nicht! Aufhören, ansehen! Aufhören!
    Nicht denken. Klaue benutzen. Kaputt machen Hals von Detective Harrison. Blut spritzen wie bei anderen.
    Nein – nein – nein, nicht wollen wehtun!
    Der Detective Harrison machen Röcheln. Pistole und Lampe fallen lassen. Fallen. Starren.
    Warte, andere Polizisten schießen. Bitte, die Carly totmachen. Warte.
    Nicht schießen. Dann wissen. Keine Polizisten. Nur arme Detective Harrison. Weine wegen dem Detective Harrison. Dann laufen weg. Laufen und klettern. Hoch und runter. Zurück zu neues Zuhause bei alte Jessi.
    Die Jessi freuen, Carly kommen. Die Jessi reden wollen. Carly gehen, sitzen auf Badewanne. Tür zumachen. Weine für Detective Harrison. Weine lange. Zerschlage Spiegel tausend Teile. Nie wieder Gesicht sehen. Nie mehr. Nie.
    Die Jessi sagen: »Carly, ich will baden. Schrubbst du mir den Rücken?«
    Aufhören weinen. Schrubbe schwarzen Rücken von alte Jessi. Kämme Haar von alte Jessi.
    Sehr, sehr traurig. Niemand nie Haar von Carly kämmen. Nie nicht.

DAT-TAY-VAO
     
    1Patsy drückte vorsichtig die Hände auf seinen Bauch, um die Eingeweide an ihrem angestammten Platz zu halten. Ermattet, durchnässt und hilflos lag er in dem engen Durchgang zwischen den Hauswänden und starrte in den klaren Nachthimmel hinauf. Er konnte sich nicht rühren und traute sich nicht, um Hilfe zu rufen. Bei dem einen Mal, als er laut genug gerufen hatte, um auch auf der Straße gehört zu werden, waren die Darmschlingen gegen seine Hände gequollen. Es hatte sich angefühlt wie Mamas selbst gemachte Würstchen. Die wurden durch das Kochen auch immer so grau und waren in der roten Tomatensauce ganz glitschig. Die Vorstellung, dass seine Eingeweide aus dem Schlitz herausrutschen könnten, hatte ihn davon abgehalten, noch einmal zu rufen.
    Und nach dem einen Mal war niemand gekommen.
    Er wusste, er lag im Sterben. Er war schon so gut wie tot. Er spürte, wie das Blut aus dem senkrechten Schnitt in seinem Bauch hervorquoll, wie es an seinen Fingern entlang und dann an den Unterarmen hinunter auf den Boden lief. Seine Kehrseite war vom Nacken bis zu den Knien durchnässt. Wahrscheinlich lag er in einer Lache seines eigenen Blutes – seiner ganz eigenen selbst gemachten roten Sauce.
    Hilfe war vielleicht direkt um die Ecke, aber er

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