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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hielt sich die Hand. »Was zum Teufel?«
    Der Friede umfing Patsy erneut. Er hatte so lange wie nur möglich ausgehalten. Jetzt konnte er sich fallen lassen. Ein letzter Gedanke schoss ihm durch den Kopf, wie eine einsame Sternschnuppe an einem sternlosen Himmel.
    Das Dat-tay-vao würde doch noch nach Amerika kommen.

KRABBLER
     
    »Die Himmel verdunkeln sich, der Höllenschlund öffnet seinen Rachen in den Landen. Die Natur wendet sich gegen uns – was braucht es noch, um euch zu zeigen, dass das Ende nahe ist?«
    Hank warf einen Blick auf den Fernseher im Nebenzimmer. Noch ein Prediger. Auf den Kabelkanälen wimmelte es von ihnen. Und sie verkündeten alle die gleiche Botschaft: Das Ende ist nah! Was für eine Erkenntnis. Als ob einem das noch jemand erzählen müsste. Man musste doch nur aus dem Fenster schauen.
    Hank wandte sich wieder diesem speziellen Fenster zu, warf aber keinen Blick hinaus, sondern hämmerte den letzten Nagel ein. Er hatte vor einer Stunde begonnen, den Maschendraht mit einem Seitenschneider in passende Stücke zu zerlegen. Jetzt war er fertig. Das letzte Stück war fest in den Rahmen des Badezimmerfensters genagelt. Er trat einen Schritt zurück und bewunderte seine Arbeit.
    »Na also!«, sagte er laut. Seine Stimme hallte von den Fliesen zurück. »Das wird die Viecher ja wohl aufhalten.«
    Selbst wenn das Ungeziefer die Rollläden herausriss und die Scheiben zerschmetterte, würde nichts mit einem Durchmesser von mehr als fünf Zentimetern durch diesen Draht gelangen – und diese Mistviecher waren alle größer.
    Mindestens so wichtig wie der Maschendraht vor den Fenstern war jedoch der schwere Balken vor der Tür. Hank musste sich zwischen den Stapeln von Konservendosenpaletten und Wasserkanistern im Wohnzimmer hindurchschlängeln, um seine Arbeit da zu bewundern. Er hatte die Halterung tief im Türrahmen verschraubt, massiver Stahl, der einen vier Zoll starken Balken sicherte.
    Krabbelndes Getier und fremde Menschen – nichts davon würde seine Wohnung betreten, wenn Hank das nicht wollte.
    Nichtsdestotrotz war die Wohnung ein Chaos. Carol würde der Schlag treffen, wenn sie sie so sehen könnte.
    Aber Carol würde sie nicht zu sehen bekommen. Carol war gegangen und würde nicht zurückkommen. Das hatte sie jedenfalls gesagt.
    Hank ging zum Fenster und blickte durch das Gitter. So in etwa musste sich ein Häftling in seiner Zelle fühlen – nur dass es keine Gefängniszellen mit Ausblick auf die Upper East Side von Manhattan gab. Und das nächstgelegene Gefängnis war leer. Heute Morgen in den Nachrichten wurde gemeldet, dass es auf Rikers Island einen Massenausbruch gegeben hatte, als die Wärter der Frühschicht nicht zum Dienst erschienen waren.
    Alles ging den Bach hinunter. Panik und Anarchie herrschten in den Straßen. Alles nur wegen den Insekten. Die Menschheit hatte noch die Stunden des Tages, aber den Krabblern gehörte die Nacht. Und der Winter stand vor der Tür. Die Tage wurden kürzer und die Nächte länger.
    Er sah, wie die letzten Sonnenstrahlen hinter den angrenzenden Gebäuden verloschen. Und wieder Nacht. Nicht mehr lange und da draußen würde es wimmeln von diesen fliegenden Monstrositäten. Er fragte sich, wo Carol wohl war. Trotz ihrer Auseinandersetzungen und ihrer verdammten Naivität kam er nicht umhin, sich Sorgen darüber zu machen, ob sie wohl in Sicherheit war.
    Das Telefon klingelte. Hank rannte, um den Hörer abzunehmen.
    »Carol?«, rief er, als er sich den Hörer ans Ohr presste. Erleichterung überkam ihn beim Klang ihrer Stimme. »Wo bist du?«
    »Ich bin bei meinen Eltern. Mir geht es gut.«
    »Verstehe.« Jetzt, wo er wusste, dass sie in Sicherheit war, kam der Ärger wieder hoch. »Hast du vor dazubleiben?«
    »Ich weiß noch nicht. Hank, ich musste mit jemandem reden, und seit diese Viecher da sind, scheine ich das mit dir nicht mehr zu können.«
    »Reden?« Sein Herzschlag beschleunigte sich. »Worüber hast du geredet?«
    »Über uns. Ich wollte ein paar Dinge in meinem Kopf klarbekommen.«
    »Hast du ihnen von – von unseren Vorräten erzählt?«
    »Ja. Aber ich habe nur …«
    »Carol! Wie konntest du?« Es war, als habe sie ihm einen Dolch in den Rücken gestoßen. »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst das niemandem gegenüber erwähnen? Die Sachen sind für uns!«
    »Soll das heißen, du würdest meiner Familie, wenn die hungern müsste, nichts davon abgeben?«
    »Seit heute Morgen kann man in den Läden nichts mehr kaufen, Carol.

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