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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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voller Geheimnisse, die nicht enthüllt werden sollten.
    Als er sich wieder dem Graben zuwenden wollte, wurde Trams Aufmerksamkeit auf einen dunklen Punkt auf der spiegelnden Wasseroberfläche gelenkt. Er blinzelte, um genauer hinzusehen, dann hörte er das Schnattern eines Maschinengewehrs, in das andere einfielen, sah, wie die Dorfbewohner losrannten und dann zusammenbrachen, wie der Sand um ihn herum aufgewirbelt wurde.
    Ein Schnellboot der Vietkong!
    Er rannte auf den Baum zu, unter dem Fatman mit einem leeren, panischen Ausdruck auf dem Gesicht halb saß, halb hockte. Er hatte ihn beinahe erreicht, als ihn etwas mit der Gewalt eines Vorschlaghammers in die Brust und die rechte Schulter traf. Dann flog er durch die Luft, wirbelte herum und schrie vor Schmerzen.
    Er landete mit dem Gesicht voran im Sand und rollte sich auf den Rücken. Er bekam keine Luft! Panik wallte in ihm auf. Jedes Mal, wenn er zu atmen versuchte, hörte er ein saugendes Geräusch aus der Wunde in seinem Oberkörper, aber in seinen Lungen kam kein Sauerstoff an. Seine Brust fühlte sich an, als würde sie explodieren. Schwarze Wolken trübten seine schwächer werdende Sicht.
    Plötzlich war Fatman über ihn gebeugt und brüllte durch den Orkan, der in seinen Ohren tobte.
    »Tram! Tram! Oh mein Gott, du musst aufstehen! Du musst mich hier rausbringen! Hör verdammt noch mal auf zu bluten und bring mich hier raus!«
    Trams Blickfeld wurde vollkommen schwarz und das Dröhnen wurde lauter und lauter, bis es die Stimme übertönte.
     
    5
     Patsy krallte die Finger in seine Kopfhaut.
    Wie sollte er nur wieder in die Stadt zurückkommen? Tram lag im Sterben. Er lief hier direkt vor ihm blau an und Patsy verstand nicht genug vietnamesisch, um sich mit jemand anderem zu verständigen, und er kannte den Weg zurück nach Quang Ngai nicht und hier in der Gegend wimmelte es vor Vietkong.
    Was soll ich nur tun?
    So plötzlich, wie es angefangen hatte, verstummte das Maschinengewehrfeuer. Die Schreie der Verängstigten und Verwundeten traten an seine Stelle.
    Jetzt hatte er die Möglichkeit zu verschwinden!
    Patsy warf einen Blick auf Trams graues Gesicht, auf dem sich rote Flecken gebildet hatten. Wenn es ihm gelang, diese pfeifende Wunde in der Brust zu stopfen, würde Tram vielleicht noch ein paar Minuten durchhalten und ihm sagen können, wie er zurück in die Stadt kam. Er legte einen Handballen auf die Wunde und drückte zu.
    Trams Körper schien sich in Todeskrämpfen aufzubäumen. Auch Patsy spürte etwas – eine elektrisierende Energie schoss seinen Arm hoch und breitete sich wie undefinierbares Feuer in seinem Körper aus. Er fiel nach hinten, verwirrt, geschwächt, benommen.
    Was zum Teufel …?
    Er hörte keuchendes Atmen und sah auf. Luft strömte in verzweifelten, gierigen Stößen durch Trams weit offenen Mund, seine Augen öffneten sich und seine Gesicht bekam langsam wieder seine natürliche Farbe.
    Das pfeifende Geräusch in Trams Brust war verschwunden. Als Patsy sich vorbeugte, um sich die Wunde anzusehen, spürte er etwas in seiner Hand und warf einen Blick darauf. Eine blutige Bleipatrone rollte über seine Handfläche. Er blickte auf die Brust, wo diese Hand gelegen hatte, und was er da sah, ließ seinen Magen flattern und zucken, als sei das etwas, wegen dem man sich erbrechen müsste.
    Trams Wunde war nicht mehr da! Nur ein bläulicher Fleck war von ihr übrig.
    Tram hob seine Hand und führte sie dahin, wo die Kugel in ihn eingedrungen war.
    »Dat-tay-vao! Du es jetzt haben! Trinh es dir weitergegeben! Du Dat-tay-vao haben!«
    Habe ich das?, fragte er sich und starrte auf die Kugel in seiner Handfläche. Scheiße, ich habe es tatsächlich.
    Er brauchte jetzt kein Schlitzauge mehr dazu bewegen, mit ihm in die Staaten zu kommen, um ein Vermögen zu scheffeln – alles was er jetzt tun musste, war dafür zu sorgen, dass er selbst heil nach Hause kam.
    Was es umso dringender erscheinen ließ, aus diesem Dorf zu verschwinden.
    »Lass uns gehen!«
    »Fatman, du nicht gehen können. Nicht jetzt. Du müssen helfen. Sie …«
    Patsy warf sich flach auf den Boden, als dreißig Meter hinter ihnen im Dschungel etwas explodierte und einen grün-braunen Geysir aus Pflanzen und Erde in die Luft schleuderte.
    Mörserfeuer!
    Eine zweite Explosion folgte der ersten auf dem Fuße, aber diese traf das Ufer südlich des Dorfes.
    Tram wies aufs Meer hinaus.
    »Da. Sie von Boot aus feuern!« Er lachte. »Mörserfeuer von Boot nicht zielen

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