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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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dich reinbohre?«
    Hinter ihm begann Hanks Stimme zu schreien, auch wenn sich das sehr nasal anhörte: »Hey, Rübe! Rübe!«
    Noch während Jack überlegte, was das jetzt wieder bedeuten mochte, versetzte er dem knienden Bondy einen Stich mit dem spitzen Ende. Nicht genug, um ihn tatsächlich zu verletzen, aber eben doch genug, um ihn zu erschrecken. Der heulte auf und ließ sich flennend in das Sägemehl zurückfallen.
    »Nein. Bitte nicht!«
    Mittlerweile hatte Hank weiter gerufen. Als Jack sich umdrehte, um ihn zum Schweigen zu bringen, sah er die Wirkung der Schreie.
    Das Zelt füllte sich mit Zirkusleuten. Vielen Zirkusleuten, die alle auf ihn zurannten. Innerhalb von Sekunden war er umzingelt. Mit den Handlangern konnte er fertig werden, aber die anderen, die Ausstellungsstücke, erzeugten in einer solchen Gruppe und bei diesem düsteren Licht einen grotesken Eindruck, so wie sie aussahen, zum Teil nur halb angekleidet. Der Schlangenmann, der Krokodiljunge, der Vogelmann, der grüne Mann vom Mars und andere trugen immer noch ihre Kostüme – wenigstens hoffte Jack, dass es Kostüme waren – und niemand machte einen besonders freundlichen Eindruck.
    Hank hielt sich die blutige Nase und drohte Jack mit dem Finger. »Jetzt wirst du was erleben. Jetzt wirst du was erleben.«
    Bondy schien plötzlich auch frischen Mut bekommen zu haben. Er rappelte sich auf die Füße und wollte mit erhobener Faust auf Jack losgehen.
    »Du gottverdammter …«
    Jack versetzte ihm einen Stoß mit der Eisenstange gegen den kahlen Schädel, der ihn taumeln ließ. Mit einem wütenden Murmeln zog sich der Kreis der Zirkusleute um ihn herum enger zusammen.
    Jack drehte sich um die eigene Achse und wirbelte mit der Stange vor sich her. »Okay – Wer ist der nächste?«
    Er hoffte, dass es ein überzeugender Bluff war. Er wusste nicht, was er sonst tun sollte. Er hatte ein wenig Kampfkunst auch mit der Bambusstange und Nunchuks geübt. Er war zwar nicht Bruce Lee, aber mit dieser Pike konnte er schon einigen Schaden anrichten. Problematisch war nur, dass er kaum Bewegungsspielraum hatte und sich der Kreis der Zirkusleute von Sekunde zu Sekunde enger um ihn schloss.
    Jack hielt Ausschau nach einem Schwachpunkt, einer Stelle, wo er durchbrechen und fliehen konnte. Als allerletzte Möglichkeit sah er immer noch die.45 er Semmerling in seinem Knöchelhalfter.
    Dann drang eine tiefe Stimme über das wütende Summen der Meute hinweg.
    »Hey da. Was ist hier los? Was soll der Aufruhr?«
    Die Zirkusleute verstummten, aber vorher hörte Jack noch ein paar Stimmen flüstern »der Boss« und »Oz«. Der Kreis teilte sich, um einen hochgewachsenen Mann durchzulassen, der bestimmt 1,90 Meter maß. Ein bleicher Mann mit strähnigem Haar, dessen birnenförmiger Körper von einem weiten Seidenumhang mit orientalischen Schriftzügen verhüllt wurde. Auch wenn er um den Bauch herum teigig wirkte, waren die großen Hände, die aus den Ärmeln herausragten, an den Handgelenken dünn und knochig.
    Der Boss – Jack vermutete, dass es sich um den Ozymandias Prather handelte, nach dem der Zirkus benannt war – blieb am inneren Rand des Kreises stehen und überblickte die Lage. Sein Gesichtsausdruck war auf eine merkwürdige Art schlaff, aber seine Augen funkelten dunkel und kalt und waren weit lebendiger als alles andere an ihm. Diese Augen blieben schließlich auf Jack haften.
    »Wer sind Sie und was tun Sie hier?«
    »Ich beschütze Ihren Besitz.« Jack beschloss zu bluffen.
    »Ach tatsächlich?« Ein gequältes Lächeln. »Wie überaus großmütig.« Unvermittelt wurde der Gesichtsausdruck düsterer. »Beantworten Sie meine Frage! Ich kann die Polizei rufen oder wir regeln das auf unsere Weise.«
    »Gut«, sagte Jack. Er erhöhte sein Risiko, indem er dem Boss die Pike vor die Füße warf. »Vielleicht habe ich mich ja geirrt. Vielleicht bezahlen Sie den Kahlkopf hier ja tatsächlich dafür, dass er Löcher in ihre Attraktionen sticht.«
    Der massige Mann erstarrte einen Moment, dann drehte er sich langsam zu dem Ticketverkäufer um, der sich die Beule an seinem Kopf rieb.
    »Also, Boss …«, begann Bondy, aber Oz brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    Er sah auf die Pike herunter, wo Sägemehl an der braunen Flüssigkeit haften blieb, die die Spitze bedeckte, dann auf den hockenden Rakosh mit den zahllosen blutenden Wunden. Das Blut schoss ihm in die Wangen, als sein Kopf wieder zu Bondy herumfuhr.
    »Haben Sie dieses Geschöpf verletzt, Mr

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