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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Bond?«
    Die Augen und die Stimme des Mannes waren so drohend, dass Jack dem Kahlkopf seine Ausflüchte nicht einmal verdenken konnte.
    »Wir haben nur versucht, ihn dazu zu bringen, für die Kunden eine bessere Show zu liefern.«
    Jack sah sich um und bemerkte, dass Hank abgetaucht war. Er sah, wie sich die Attraktionen näher um den Rakosh-Käfig gruppierten und angesichts seines Zustands mitleidige Laute von sich gaben. Als sie sich wieder umdrehten, galten ihre wütenden Blicke Bondy, und nicht mehr Jack.
    »Du hast ihm wehgetan«, sagte der grüne Mann.
    »Er ist unser Bruder«, sagte der Schlangenmann mit leiser lispelnder Stimme, »und du hast ihn mehrfach verletzt.«
    Bruder?, überlegte Jack. Was ist hier los? Was soll das alles?
    Der Boss nagelte Bondy weiterhin mit seinem Blick fest. »Du glaubst also, du kannst aus dieser Kreatur mehr herausholen, indem du sie misshandelst?«
    »Wir haben gedacht …«
    »Ich weiß, was Sie dachten, Mr Bond. Und viele von uns wissen nur zu gut, wie sich der Haimann gefühlt hat. Uns allen ist im Laufe unseres Lebens ungerechte Behandlung widerfahren und wir begegnen dem mit Abscheu. Sie werden sich augenblicklich in Ihr Quartier begeben und dort auf mich warten.«
    »Einen Scheiß werde ich!«, spie Bondy hervor. »Und Sie können mich mal, Oz. Ich bin fertig mit dieser Show! Ich gehe hier nirgendwo hin, außer einfach nur weg.«
    Der Boss richtete sich an den Krokodiljungen und den Vogelmann. »Begleitet Mr Bond zu meinem Wohnwagen. Und achtet darauf, dass er davor wartet, bis ich komme.«
    Bond versuchte durch die Menge hindurch zu verschwinden, aber der grüne Mann stellte sich ihm in den Weg bis die beiden anderen ihn unter den Armen fassten. Er wehrte sich, war ihnen aber nicht gewachsen.
    »Das können Sie nicht machen, Prather!«, brüllte er und die Angst stand in seinen Augen, als er ziemlich unsanft weggeschleift wurde. »Sie können mich nicht zwingen zu bleiben, wenn ich gehen will!«
    Oz beachtete ihn nicht weiter und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Jack zu. »Und damit sind wir wieder bei Ihnen, Mr …?«
    »Jack?«
    »Jack … und weiter?«
    »Nur Jack.«
    »Na gut, Mr Jack. Was für ein Interesse haben Sie an dieser Sache?«
    »Ich kann Schlägertypen nicht ausstehen.«
    Das war keine Antwort, aber sie musste ausreichen. Er konnte dem Boss ja schlecht erklären, dass er gekommen war, um seinen Haimenschen zu frittieren.
    »Das tut ja wohl niemand. Aber weshalb Ihr Interesse an dieser speziellen Kreatur? Was tun Sie überhaupt hier?«
    »Man hat nicht gerade häufig die Gelegenheit, einen lebenden Rakosh zu bewundern.«
    Als er den Boss blinzeln und einen hastigen Blick auf den Käfig werfen sah, überkam Jack das plötzliche Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Wie schwerwiegend dieser Fehler war, war noch nicht einzuschätzen.
    »Was sagen Sie da?« Die glitzernden Augen konzentrierten sich wieder auf ihn. »Wie haben Sie es genannt?«
    »Nichts«, sagte Jack.
    »Nein, ich habe das schon verstanden. Sie bezeichneten es als Rakosh.« Oz ging zu dem Käfig hinüber und blickte Narbenlippe in die gelben Augen. »Das bist du also, mein Freund … ein Rakosh? Wie faszinierend!« Er wandte sich seinen übrigen Angestellten zu. »Es ist alles in Ordnung. Ihr könnt alle wieder ins Bett gehen. Alles ist unter Kontrolle. Ich möchte mit dem Herrn hier unter vier Augen sprechen, bevor er wieder geht.«
    »Sie wussten also nicht, was es war?«, fragte Jack, als sich die Menge zerstreute.
    Oz starrte den Rakosh weiter an »Nicht bis zu diesem Moment. Ich dachte, das sei eine Legende.«
    »Wo haben Sie ihn gefunden?« Die Antwort war wichtig für ihn – bis zu diesem Nachmittag war Jack sich sicher gewesen, Narbenlippe getötet zu haben.
    »Aufgrund eines Anrufs. Im letzten Sommer hat mich jemand mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt – und mir erzählt, wenn ich am Strand von Governors Island suchen würde, könnte ich eine faszinierende neue Attraktion finden.«
    Im letzten Sommer … das war das letzte Mal gewesen, als er Narbenlippe und seine Brut gesehen hatte. »Wer hat Sie angerufen? War das eine Frau?«
    »Nein. Warum fragen Sie?«
    »Reine Neugierde.«
    Außer Vicky, Gia, Abe und ihm selbst hatte nur noch Kolabati von den Rakoshi gewusst.
    »Irgendetwas in der Stimme des Anrufers, seine vollkommene Sicherheit, brachte mich dazu, mich tatsächlich auf die Suche zu machen. Bei Tagesanbruch habe ich mit einigen meiner Leute die Küste abgesucht.

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