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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Monster könne sich wieder aus dem Sand erheben und zuschlagen.
    Sobald Jack den Pfad erreicht hatte, drehte er sich um und hastete davon, so schnell seine schmerzende Hüfte es ihm erlaubte. Ein letzter Blick über seine Schulter, bevor die Kiefern und das Gestrüpp ihm den Blick auf die Lichtung verwehrten, zeigte ihm schemenhaft eine dunkle, massive Gestalt, die alleine auf dem Sand stand und ihr neues Reich in Augenschein nahm. Aber als Jack noch einmal genauer hinschaute, war sie verschwunden.
     
    8
     Er verlief sich auf dem Weg zurück in die Zivilisation. Seine Niederlage und die Barmherzigkeit, die er erfahren hatte, hatten ihn verwirrt und ein wenig betäubt, und beides war seiner Konzentration nicht förderlich. Eine dunkle Wolkendecke machte das nicht besser. Der Wildpfad teilte sich hier und da, er wusste, er musste sich in östlicher Richtung halten, aber ohne die Sonne als Anhaltspunkte fiel Jack die Orientierung schwer.
    Zudem konnte er es sich nicht leisten, mit einer Waffe angehalten zu werden, wenn er die Straße erreichte. Er zog seine P-98 aus der Tasche und öffnete die Magazinkammer. Er zog das Magazin heraus, und kickte dann mit Hilfe seines Daumennagels die.22er Patronen in alle Richtungen davon. Dann warf er das leere Magazin in die Büsche. Danach scharrte er mit dem Fuß ein Loch in den Sand, ließ die Pistole in die Mulde fallen und schob mit seinem Fuß wieder Sand darüber.
    Die Waffe war mit seinen Fingerabdrücken übersät, aber dank des säurereichen Bodens würde das nach ein paar Gewittern kein Problem mehr darstellen. Außerdem würde sie hier sowieso nie jemand finden.
    Er ging weiter und der lange Weg gab ihm Zeit zum Nachdenken.
    Ich habe es versaut.
    Die Niederlage lastete schwer auf ihm. Das, was er getan hatte, war nicht die beste Entscheidung gewesen. Der Gedanke, dass Narbenlippe frei umherlief, war eine Gräte in seinem Hals, die er weder aushusten noch schlucken konnte. Er fühlte sich irgendwie verpflichtet, bekannt zu machen, dass etwas Großes und Gefährliches in den Pine Barrens hauste. Aber wie sollte er das tun? Er konnte die Geschichte ja nicht selbst an die große Glocke hängen, und wer hätte ihm auch schon geglaubt?
    Er suchte immer noch nach einer Lösung für dieses Problem, als er rechts von sich gedämpfte Stimmen hörte. Er bewegte sich darauf zu. Das Unterholz lichtete sich und er fand sich vor einer verwitterten Asphaltstraße.
    Eine Reihe neuer Geländesportwagen parkte auf dem Standstreifen, wo vier Männer zwischen dreißig und vierzig Jahren damit beschäftigt waren, Gewehre zu laden und sich Warnwesten überzustreifen. Ihre Ausrüstung war teuer, das Beste vom Besten. Sie hielten Remingtons und Barrettas. Sonntagsjäger auf Pirsch.
    Jack fragte, wie er zum Parkway gelangen könne, und sie deuteten links die Straße hinunter.
    Ein Kerl mit einem spärlichen Ziegenbärtchen musterte ihn abfällig von oben bis unten. »In was sind Sie denn hineingelaufen? Einen Bären?«
    »Schlimmer.«
    »Sie können umkommen, wenn Sie so durch die Wälder streifen, wissen Sie«, sagte ein anderer, ein magerer Kerl mit Brille. »Jemand könnte Sie abknallen, weil Sie keine Leuchtfarben tragen.«
    »Von hier ab halte ich mich nur noch an die Straße.«
    Dann gewann Jacks Neugier aber doch die Oberhand. »Wofür brauchen Sie denn die ganze hypermoderne Ausrüstung?«
    »Wir jagen Hirsche«, erwiderte der mit dem Ziegenbärtchen. »Die staatliche Forstbehörde hat eine Ernte außerhalb der Jagdsaison angesetzt.«
    »Eine Ernte also? Klingt, als wären Sie eher hinter Getreide als hinter Hirschen her.«
    »Ist auch fast das Gleiche, so schnell wie die nachwachsen. Da draußen gibt es einfach zu viele davon.«
    Ein Mann mit schütter werdendem Haar grinste. »Und wir tun unsere bürgerliche und ökologische Pflicht, indem wir die Herde ausdünnen.«
    Jack zögerte, dann beschloss er, diesen Kerlen eine Warnung zu geben. »Vielleicht sollten Sie sich zweimal überlegen, ob Sie heute da draußen auf Jagd gehen wollen.«
    »Ach nein«, stöhnte der Mann mit dem schütteren Haar. Sein Grinsen war verschwunden. »Sie sind doch wohl nicht einer von diesen durchgeknallten Tierschützern, oder?«
    Feindseligkeit lag plötzlich in der Luft. »Ich bin alles andere als durchgeknallt, Mann«, stieß Jack zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Der Morgen hatte gerade erst angefangen, und er war bereits auf 180. Es bereitete ihm eine gewisse Genugtuung zu sehen, wie der Kerl

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