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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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dann blieb er stehen. Der Rakosh bewegte sich nicht. Er stand einfach nur da, vielleicht zehn Meter entfernt, wo er sich für die Nacht eingegraben hatte. Hanks Arm baumelte an der dreifingrigen rechten Hand. Narbenlippe hielt ihn achtlos fest wie einen Lolli. Das Fleisch am unteren Teil war abgefressen, auf dem rosa Knochen hatte sich Sand festgesetzt.
    Jack fühlte wie sich seine Eingeweide verknoteten und der Herzschlag in den Turbodrive schaltete. Das hier war seine Chance. Er setzte den Zünder in Brand und stellte sich breitbeinig über die Tasche. Langsam bückte er sich, zog einen zweiten Brandsatz heraus und entzündete ihn am ersten.
    Das hier musste ihm im ersten Anlauf gelingen. Von seinen früheren Begegnungen mit diesen Kreaturen wusste er, wie schnell und beweglich sie trotz ihrer Masse waren. Aber er wusste auch, dass er den Rakosh nur mit einer seiner Brandbomben treffen musste, und es war vorbei.
    Ohne Warnung und mit so wenig Schwung, wie er nur wagte, warf er den Brandsatz aus der rechten Hand. Wie erwartet, duckte sich der Rakosh, aber Jack war mit der anderen bereit, versetzte der Flasche einen Linksdrall und versuchte, den Rakosh im Laufen zu treffen. Beide Geschosse verfehlten ihr Ziel. Die erste Flasche explodierte in einer Flammenwand, aber die zweite schlidderte einfach über den Sand und zerbrach nicht, die Zündflamme erstickte.
    Während die Bestie vor den Flammen zurückschreckte, griff Jack nach der dritten Flasche. Sein Herz raste, seine Hand zitterte, und der Stoff hatte soeben erst Feuer gefangen, als er spürte, wie etwas durch das Dämmerlicht auf ihn zusauste, viel, viel zu nahe. Er duckte sich, aber nicht schnell genug. Der durch die Luft wirbelnde Überrest von Hanks Arm traf ihn mitten ins Gesicht.
    Jack würgte angeekelt, stolperte zurück und merkte, wie ihm der Molotow-Cocktail aus den Fingern rutschte. Er drehte sich um, hechtete weg und rollte sich ab, war bereits außer Reichweite als die Flasche hochging. Er rollte noch weiter, weg von der Tasche, auf die der Brandsatz gefallen war. Er spürte den Explosionsdruck, als auch der letzte Brandsatz zündete.
    Sobald das erste Aufflackern des Feuers zurückging, stürmte der Rakosh über die Lichtung. Jack lag immer noch rücklings im Sand. Instinktiv wollte er nach der P-98 greifen, aber er wusste, dass Kugeln der Kreatur nichts anhaben konnten. Er bemerkte den eisernen Speer neben sich, griff danach und riss ihn hoch, sodass das Ende in den Dreck und die Spitze auf den anstürmenden Rakosh zeigte. In seiner Erinnerung sah Jack wieder das Dach seines Apartmenthauses im letzten Sommer, als die Mutter von Narbenlippe versucht hatte, ihn zu töten, und er sie mit einer Stahlstange aufgespießt hatte. Dadurch war sie nur langsamer geworden, aber das hier war Eisen. Vielleicht würde es diesmal …
    Der Aufprall kam, aber anders, als er sich das gedacht hatte. In einer fließenden Bewegung wich der Rakosh der Stange aus und schlug sie zur Seite, sodass sie durch die Luft in Richtung des Baumes flog. Jack lag immer noch flach auf dem Rücken und eine geifernde drei Zentner schwere Mordmaschine ragte über ihm auf. Er versuchte auf die Füße zu springen, aber der Rakosh erwischte ihn mit einem Fuß und nagelte ihn auf den Boden. Als Jack versuchte, sich unter ihm herauszuwinden, verstärkte das Monster den Druck und entlockte ihm durch die kurz vor dem Brechen stehenden Rippen unerträglich stechende Schmerzen. Jack streckte sich, um an die P-98 heranzukommen. Wahrscheinlich würde ein Rakosh die.22 er Munition nicht einmal bemerken, aber es war alles, was Jack noch hatte. Und er würde nicht den Löffel abgeben, solange er noch eine geladene Waffe hatte. Vielleicht, wenn er auf die Augen zielte …
    Aber bevor er noch die Pistole ziehen konnte, sah er, wie der Rakosh die rechte Hand hob, die Klauen weit spreizte und nach seiner Kehle ausholte.
    Jack hatte keine Zeit, sich darauf vorzubereiten, er konnte nirgends hin, also schrie er einfach vor Angst auf, vor dem letzten Moment seines Lebens.
    Der Hieb der Pranke war nicht das scharfe Reißen eines Eispickels, der sich durch das Fleisch bohrt. Stattdessen bekam er keine Luft mehr, als sich die Klauen auf beiden Seiten seines Halses in den Sand bohrten und ihm die Luft abschnürten. Der Druck auf seine Brust wich, aber die Klauen drückten fester zu, nahmen ihm die Luft und dann spürte er, wie er aus dem Sand hochgerissen und in die Luft gehalten wurde, wo er hilflos um sich

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