Handzahm
schon zu lange. Dich beschäftigt etwas.»
Cassy sah ein, dass es keinen Sinn hatte, es abzustreiten. «Ich habe jemanden kennengelernt.»
«Das ist toll!» Pen strahlte.
«Ich weiß nicht.»
«Stimmt etwas nicht mit ihm?»
Wenn sie das wüsste ... «Doch.»
«Hast du dich mit ihm vergnügt?», wisperte Pen und zwinkerte. «Du weißt schon ...»
Cassandra nickte schmunzelnd und diesmal war ihr Lächeln echt. Seit der Party konnte sie nur noch an den Moment denken, als der Lord ihr tief in die Augen geschaut und sie mit dem Floggergriff gefickt hatte, während sie es sich selbst besorgt hatte.
«Wirst du ihn wiedersehen?»
Ihr Grinsen gefror. Sie wusste es nicht. Oder doch?
Sie konnte es dem Zufall überlassen, ob sie Andrew auf einem der nächsten Events treffen würde, doch die Chancen waren gering, weil er sich in exklusiver Gesellschaft vergnügte und sie selbst dagegen eher mit Normalsterblichen feierte. Dass es sie in sein außergewöhnliches Haus verschlagen hatte, war pures Glück gewesen. Ein Bekannter hatte sie und Derek eingeführt.
Aber sie kannte seinen Namen, wusste, wo er wohnte, und konnte leicht den Sitz seiner Firma herausfinden. Sie könnte Kontakt zu ihm aufnehmen. Würde sie das zur Stalkerin machen? Würde Andrew wütend sein und sie rauswerfen?
Sie wusste es nicht. Es war ja nicht so, dass er gar kein Interesse an ihr gezeigt hatte. Es schien ihr vielmehr so, als ob er sein Interesse an ihr unterdrücken würde. Oder war das reines Wunschdenken?
Jede Faser ihres Körpers sehnte sich nach ihm. Kein Mann hatte sie jemals derart fasziniert. Es war fast schon obsessiv. Seit sie ihn auf der Party getroffen hatte, masturbierte sie jede Nacht, während sie sich die Szene im Pavillon immer und immer wieder in Erinnerung rief.
Sie musste den Lord einfach wiedertreffen! Ihre erste Begegnung durfte nicht gleichzeitig ihre letzte gewesen sein.
Ein Sprichwort fiel ihr ein: The more you scratch, the more you itch. Je mehr du dich kratzt, desto mehr juckt es.
Vielleicht war es besser, wenn sie ihn nie wieder sah, weil es ihr dann einfacher fallen würde, ihn zu vergessen. Je öfter sie ihn sehen würde, desto mehr würde sie ihn begehren.
Aber so war Cassy nicht gestrickt. Sie war eine Kämpfernatur, sie biss sich durch und gab nicht vorschnell auf. Sonst wäre sie nicht gegen den Wunsch ihrer Eltern noch während ihres Studiums von zu Hause ausgezogen und würde sich nicht mit dem lächerlichen Honorar, das sie für das Schreiben von kurzen Zeitungsartikeln bekam, über Wasser halten, sondern hätte den Zuschuss von Mom und Dad angenommen.
Und plötzlich wusste sie, dass sie Andrew Callum Lord noch einmal sehen musste. Sie konnte ihn nicht vergessen, ohne nicht noch einmal zu versuchen, ihn umzustimmen. Der Wunsch, seine Sklavin zu werden, würde so schnell nicht verblassen. Dafür hatte der dunkle Lord einen zu starken Eindruck bei ihr hinterlassen.
«Wirst du ihn wiedersehen?», wiederholte Penelope ihre Frage.
Cassy schreckte aus ihren Gedanken hoch. Im nächsten Moment erhellte sich ihr Blick. Im Brustton der Überzeugung antwortete sie: «Ja!»
Die ganze Vorlesung über war sie hibbelig. Als endlich der Gong ertönte, floh sie aus der University of Colorado und schwänzte die restlichen Stunden. In ihrem klapprigen Pontiac, der vor Rost fast auseinanderfiel, raste sie nach Hause und duschte. Das Wasser, das ihren Körper streichelte, elektrisierte sie. Das Prickeln ging ihr durch und durch. Die Vorfreude auf den Lord erregte sie. Am liebsten hätte sie ihre Möse mit dem Duschstrahl verwöhnt, aber sie wollte ihre Geilheit konservieren, bis sie Andrew gegenüberstand.
Wäre das schön, wenn er über mich herfallen würde, dachte sie. Und selbst wenn nicht, würde ihre Geilheit ihren Kampfgeist anfachen.
Das Abtrocken heizte ihre Lust noch mehr an. Sie rubbelte etwas länger als notwendig zwischen ihren Schenkeln, aber nicht lange genug, um zu kommen. Dann machte sie sich schick.
Sie schlüpfte in einen Minirock mit weiß-beigen Karos, zog schwarze Wildlederstiefel an, die ihr bis knapp über die Knie reichten und einen Acht-Zentimeter-Absatz hatten, und wählte einen nougatbraunen, engen Pullover aus, der ihre üppigen Brüste betonte. Cassy war zwar schlank, besaß aber weibliche Rundungen, die den Männern bisher immer gefallen hatten. Sie selbst zweifelte jedoch ab und zu an ihren Kurven. Um ihre ausladenden Hüften zu kaschieren, warf sie eine schwarze Cordjacke über, die sie
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