Hanibal
weißem Rand versehen. An den Seiten Balken mit weißgestreiften Behängen. In den Zwischenräumen in der Mitte gemalte Platten. Außerhalb der Säulen gab es nach drei Seiten Vorhallen mit gewölbtem Dach. Der Innenraum war mit phönikischen Vorhängen ausgekleidet, in den Räumen zwischen den Säulen hingen Felle wilder Tiere, groß und bunt. Die dem offenen Himmel zugekehrte Außenseite der Vorhänge war überdeckt mit Myrte, Lorbeer und anderem Grün. Der Fußboden war ganz mit vielerlei Blumen bestreut.
Da dieses Gastmahl mitten im Winter stattfand, war der Reichtum an Blumen erstaunlich. Denn Blumen, von denen man in einer anderen Stadt kaum genug für einen einzigen Kranz gefunden hätte, waren in Fülle für die Kränze der zahlreichen Gäste aufgewendet worden, und sie lagen auch noch hoch auf dem Fußboden des Zeltes, als prächtige Wiese. An den Säulen standen hundert Marmortiere. In den Zwischenräumen hingen Gemälde von sikyonischen Malern, wechselnd mit Kopfbildern, goldgewebten Chitonen und prächtigen Kriegermänteln mit eingewebten Bildnissen der Könige. Darüber waren Schilde aufgehängt, abwechselnd von Gold und von Silber. Im Raum darüber, etwa acht Ellen breit, waren Nischen eingefügt, jeweils sechs an den Längs-, vier an den Breitseiten, mit Darstellungen von Trinkszenen aus Tragödie, Komödie und Satyrspiel: Gestalten, die richtige Kleider trugen und vor sich goldene Becher hatten. Zwischen den Nischen waren kleine Freiräume, in denen auf Haltern goldene delphische Dreifüße standen. Auf dem höchsten Punkt der Decke blickten goldene Adler, fünfzehn Ellen lang, einander an.
Auf den beiden Seiten des Zeltes standen hundert goldene Liegen mit sphinxgestaltigen Füßen – die Apsis dem Eingang gegenüber war freigelassen. Auf den Liegen Purpurdecken von feinster Wolle, beidseitig flaumig, darüber kunstvoll gestickte bunte Überdecken. Den mittleren Teil für die Füße deckten persische Teppiche. Den gelagerten Gästen wurden dreifüßige goldene Tischchen vorgesetzt, zweihundert, zwei an jede Liege, auf silbernen Ständern. Hinter ihnen hundert silberne Becken und ebenso viele Kannen, vor ihnen Liegen mit Mischgefäßen und Pokalen und den übrigen für das Gelage notwendigen Geräten. Das war alles von Gold und mit Edelsteinen besetzt.
An der Spitze des Festzugs im Stadion gingen Silene, die die Massen zurückdrängten, gekleidet in purpurne Mäntel. Ihnen folgten Satyrn mit Leuchten in Form goldener Efeublätter. Danach kamen Siegesgöttinnen mit goldenen Flügeln. Sie trugen sechs Ellen hohe Räuchergefäße mit goldenen Efeublättern, waren in buntgestickte Gewänder gekleidet und mit reichem Goldschmuck geziert. Ihnen folgte ein sechs Fuß hoher Doppelaltar, umhüllt mit vergoldetem Efeu und bekränzt mit Weinlaub, das mit weißgestreiften Bändern durchflochten war. Ihm schlossen sich hundertzwanzig Jungen in Purpurkleidern an, die auf goldenen Schüsseln Weihrauch, Myrrhe und Safran trugen, dann vierzig Satyrn mit goldenen Efeukränzen, die Körper mit Purpur bemalt oder mit Kinnober und anderen Farben. Auch ihre Kränze waren aus goldenem Weinlaub und Efeu geflochten. Dann zwei Silene in Purpurmänteln und weißen Sandalen. Zwischen ihnen schritt ein über vier Ellen großer Mann in Kostüm und Maske eines Tragödienschauspielers, im Arm ein goldenes Füllhorn. Er trug den Namen Das Jahr. Ihm folgte eine wunderschöne große Frau, geziert mit viel Gold und einem prächtigen Gewand. Sie trug in der einen Hand einen Blumenkranz, in der anderen einen Palmzweig und hieß Die Festzeit. Ihr folgten Die Vier Jahreszeiten, jede entsprechend gekleidet und mit den jeweiligen Früchten ausgestattet. Anschließend kamen zwei Räuchergefäße, sechs Ellen hoch und mit goldenem Efeulaub verziert, zwischen ihnen ein viereckiger goldener Altar. Dann wieder Satyrn mit goldenen Lorbeerkränzen und in Purpurmänteln; sie trugen teils goldene Weinkrüge, teils Pokale. Hinter ihnen schritt die gesamte Schauspielervereinigung. Dann kam ein vierrädriger Wagen, vierzehn Ellen lang, acht breit, gezogen von hundertachtzig Männern. Auf ihm stand ein zehn Ellen hohes Bild des Dionysos, wie er aus einem goldenen Pokal ein Trankopfer darbringt, mit fußlangem Purpurgewand, durchsichtigem gelben Oberkleid, um die Schultern ein golddurchwirkter Purpurmantel. Vor sich hatte er ein goldenes spartanisches Mischgefäß, das fünfzehn Eimer faßte, und einen goldenen Dreifuß, auf dem ein goldenes
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