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Hannah, Mari

Hannah, Mari

Titel: Hannah, Mari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Zorn komme uber uns
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Schlüsselrolle zufiel. Die meisten Opfer hatten früher oder später hier gelebt. Jetzt musste die Mordkommission nur noch die Verbindung zwischen ihnen finden.
    »Touché!« Naylor klopfte ihr auf die Schulter. »Dann überlass ich das mal dir, Kate.«
    Bright wartete, bis er gegangen war. »Ah, können wir jetzt wieder an die Arbeit gehen?«
    »Wir tun schon alles, was wir können, Chef. Sie können so viel Geld und Arbeitskraft in diesen Fall investieren, wie Sie wollen, aber da ist einfach keine Verbindung zu Forster. Kirchen und Waisenhäuser haben wir schon ausgeschlossen. Und wenn Andy jetzt nicht mit einem Trumpf vom Erziehungsministerium zurückkommt, dann sind wir, um’s mal direkt zu sagen, aufgeschmissen.«
    Er sah über ihre Schulter hinweg, wie Brown hereinkam. Gefolgt von einem Dutzend Augenpaaren durchquerte er kopfschüttelnd den Raum. Er hatte offensichtlich eine Niete gezogen. Bright, dessen gesamte Zukunft auf dem Spiel stand, sah fix und fertig aus. Daniels hatte nur wenig Mitleid mit ihm, aber sie wollte auch nicht, dass er seinen Job verlor. Sie hatte ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr so gestresst erlebt und zuckte zusammen, als er das Team wütend anbrüllte:
    »Weiß hier eigentlich irgendjemand irgendwas?!«
    Rot angelaufene Gesichter in der Runde. Niemand sagte etwas.
    »Na los, denken Sie nach!«, drängte er.
    »Wir konnten den Zeitrahmen ein bisschen einengen, Chef«, meldete sich Gormley und warf sich für die Mannschaft in die Bresche. »Wenn es Sie tröstet, West Mid’s und Durham wissen auch nicht mehr.«
    »Nein, das tut es nicht!«, schnappte Bright zurück. »Also, warum strecken Sie nicht alle Ihre verdammten Finger in die Luft und liefern mir was Konkretes.«
    Daniels stellte ihren Kaffee ab. »Chef, kann ich Sie mal sprechen?« Sie zogen sich in eine ruhige Ecke zurück. »Sieh mal, es bringt nichts, jetzt die Nerven zu verlieren«, sagte Daniels. »Ich weigere mich strikt, mich geschlagen zu geben. In meiner ganzen Karriere habe ich noch nie einen Fall aufgegeben, und ich habe nicht vor, jetzt damit anzufangen. Und du auch nicht. Alan Stephens kann nicht mehr für sich selbst sprechen. Seine Witwe verlässt sich darauf, dass wir in seinem Namen handeln. Und das können wir nur, wenn wir zusammenhalten. Das sind wir ihr schuldig. Es ist das Mindeste, was wir tun können.«
    Bright murmelte eine Entschuldigung und etwas darüber, dass seine Karriere gerade den Bach runterging. »Ganz deiner Meinung«, sagte er. »Wir sollten als Team zusammenarbeiten. Und wenn du meinen Arsch gleich mitretten könntest, dann wäre das ein Bonus.«
    Sie wandten sich wieder dem Team zu.
    »Okay, ist irgendjemand nicht glücklich damit, dass wir jetzt federführend sind?«, fragte Bright. Keine Reaktion.
    »Gut. Zumindest darin sind wir uns einig.« Bright richtete seine nächste Frage an Gormley. »Wann haben die drei Opfer hier gelebt?«
    »Zwischen fünfundachtzig und neunzig«, antwortete Gormley.
    »Und Forster ist der Einzige auf der Datenbankliste, von dem wir wissen, dass er Gelegenheit gehabt hätte, alle drei umzubringen?«
    »Jap.«
    »In welchem Jahr ist er verurteilt worden?«
    »Oktober Achtundachtzig«, sagte Daniels.
    »Okay, das passt zum Zeitrahmen.« Bright war jetzt wieder ruhiger. »Nehmen wir mal für eine Sekunde an, er wäre tatsächlich der Täter, was wäre sein Motiv?«
    »Vielleicht bringt der die Jury um?«, meldete sich Carmichael. »Anscheinend hat er lautstark Rache geschworen am Ende seines Prozesses. Das hab ich gestern irgendwo gelesen.«
    Bright zog eine Augenbraue hoch: »Stimmt das?«
    Carmichael wurde rot. Alle starrten sie an. Sogar Daniels schien diese Möglichkeit ernsthaft zu bedenken. Waren denn alle verrückt?
    »Was ist denn los?«, sagte Carmichael. »Ich hab das doch nicht ernst gemeint!«
    »Das Motiv wäre so gut wie jedes andere.« Der Kommentar kam von jemanden, der weiter hinten saß. »Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich für ihn, die Jury ausfindig zu machen, schätze ich.«
    Gormley verdrehte die Augen zur Decke.
    »Sie hat Recht«, sagte Bright. »Jurys werden immer wieder zur Zielscheibe.«
    »Ja, vor oder während eines Prozesses, aber doch nicht hinterher«, warf Daniels ein. »Und nicht nach so langer Zeit. Kommt schon, Leute! Dafür müsste er ein unglaubliches Gedächtnis haben.«
    Ihr Gedankengang wurde durch Robson unterbrochen, der hereinkam. Mit einem Blick in die Gesichter der Anwesenden erkannte er, dass sein Timing hätte

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