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Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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etwas ganz Wunderbares. Ich bin froh, dass du dich entschieden hast, es zu behalten.«
    »Es wird sicher nicht einfach, aber irgendwie werde ich es schaffen.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ich hoffe es. Ich möchte eine gute Mutter sein.«
    Im Flur fiel Gloria fast die Kinnlade herunter. Wie bitte?
    »Mach dir keine Gedanken. Es wird alles gut. Aber tu mir den Gefallen und sprich endlich mit Sam.«
    Glorias Herz schlug ihr bis zum Hals. Was hatte sie soeben gehört? Hannah Mulligan war schwanger? Während diese Information langsam in ihr Bewusstsein sank, huschte sie unter Tsalis wachsamem Blick so unauffällig wie möglich hinüber ins Café. Sie hatte gerade das Cottage Garden betreten, als Tayanitas und Hannahs Stimmen aus dem Souvenirladen zu ihr drangen. Sie konnte nicht genau sagen, was sie bewogen hatte, stehen zu bleiben und zu lauschen, aber wie immer hatte sie ihr untrüglicher Instinkt nicht im Stich gelassen. Wie gut, dass sie ihrem feinen Gespür gefolgt war, sonst hätte sie diese aufregende Neuigkeit vielleicht niemals erfahren!
    Sie entschied sich für einen Fensterplatz und setzte sich, um nachzudenken. Die kleine Mulligan hatte also einen Braten in der Röhre. Von Sam konnte das Kind nicht sein, dafür war sie noch nicht lange genug in der Stadt, folgerte sie mit messerscharfem Verstand. Ebenso schien der Gute von der Schwangerschaft nichts zu wissen. Oh. Mein. Gott. Ihre heute im French Look manikürten Fingernägel trommelten auf die Tischplatte. Diese Tatsache änderte einfach alles! Sam würde sich mit Sicherheit nicht auf eine Beziehung mit einer schwangeren Frau einlassen. Schon gar nicht, wenn sie das Kind eines Säufers unter dem Herzen trug. Ihre sorgfältig geschminkten Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln. Vielleicht war doch nicht alles verloren. Die Karten wurden neu gemischt, und ihre Chancen standen gar nicht schlecht.
    Sie griff nach der Speisekarte. Plötzlich verspürte sie große Lust auf etwas Süßes mit sündhaft viel Creme oder Sahne. Dinge, die sie sich sonst aus guten Gründen verkniff. Vielleicht ein schönes großes Stück von der hausgemachten Zitronencremetorte, die draußen auf dem Schild als Spezialität des Tages angeboten wurde? Sie lächelte noch immer, als Sylvia auf sie zukam, um die Bestellung aufzunehmen.
     
    *
     
    Das Telefon klingelte. Und klingelte. Sam beschloss, das aufdringliche Läuten zu ignorieren. Er war nicht gewillt, den Stift niederzulegen, mit dem er gerade einen Entwurf für eine neue Geschichte skizzierte. Vor wenigen Augenblicken war eine Idee in seinem Kopf quasi aus dem Nichts entstanden, und er hatte den unbändigen Drang verspürt, sie niederzuschreiben. Das Haus gehörte ganz ihm. Deanna hatte ihren freien Tag und Hannah war vor einer Weile ins Cottage Garden aufgebrochen. Sein Herz hatte sich bei ihrem Anblick schmerzhaft und voller Verlangen zusammengezogen, und er empfand große Lust, sie sich zu schnappen und zu küssen. Wenn er nur wüsste, was mit ihr los war. Einen Großteil der Nacht hatte er wach gelegen und gegrübelt. Er war sicher, dass Hannah ihn genauso sehr gewollt hatte wie er sie. Das konnte er sich nicht eingebildet haben. Nein, er würde sie nicht so einfach gehen lassen. Heute Abend würde er sie zur Rede stellen.
    Sie brachte ihn fast um den Verstand. Er begehrte sie. Aber nicht nur das. Er empfand mehr für diese zarte Frau mit den unergründlichen grünen Augen. Was genau er fühlte und wie tief diese Gefühle gingen, wagte er nicht zu ergründen. Der Wunsch aber, Hannah zu spüren, sie nah bei sich zu haben, war übermächtig. Er ahnte, dass seine Wunden verheilen könnten, wenn er sie in den Armen hielt. Ja, wenn sie zurückkam, würde er mit ihr reinen Tisch machen und ihr gestehen, dass …
    Verdammt, dieses elende Klingeln. Der oder die Anruferin ließ nicht locker. Mit einem Knurren aus tiefster Seele knallte Sam den Stift auf den Tisch. Hoffentlich hatte der Störenfried einen guten Grund, einen verdammt guten Grund, ihn bei der Arbeit zu stören. Ab sofort würde er das Kabel aus der Dose ziehen, wenn er schrieb. Er riss den Hörer förmlich von der Gabel. »Sam Parker.«
    »Sam, Lieber. Wie geht es dir?«
    O Gott. Gloria. Augen rollend sandte er ein stummes Stoßgebet gen Himmel. Möge Gloria ihn nicht allzu lange aufhalten. Am liebsten hätte er umgehend wieder aufgelegt, doch seine Eltern hatten ihn schließlich dazu erzogen, höflich zu sein. »Was willst du?« Die Worte kamen

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