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Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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Nun gut, er würde sich auf dieses Spiel einlassen. Sie wollte es nicht anders.
    Blitzschnell presste er sie an sich. Er hörte sie nach Luft schnappen, bevor er seine Lippen hart auf ihren Mund senkte. Sie schmeckte herb an diesem Morgen, ein wenig salzig und gleichzeitig doch verlockend süß. Hannah drängte sich ihm entgegen, griff mit beiden Händen in sein Haar und vergrub ihre Finger darin. Die Decke glitt von ihren Schultern. Sams Hände flogen über ihre weiche Haut, er streichelte ihre Schultern, ihren Rücken, ihr Dekolleté. Er konnte nicht genug von ihr bekommen. Nach den Jahren der selbst auferlegten Einsamkeit war er wie ausgehungert. Er hatte nicht geahnt, wie sehr ihm körperliche Nähe und Zuwendung gefehlt hatten. Maggies Gesicht blitzte vor ihm auf. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und er schloss die Augen, als könnte er sich so vor den Erinnerungen schützen.
    »Sei glücklich.« Ein Flüstern an seinem Ohr. Ein Lufthauch streifte seine Schulter.
    »Was ist los?« Hannah hatte bemerkt, wie er sich verkrampfte.
    »Wie bitte?«
    »Was ist mit dir, Sam?«
    »Du hast etwas zu mir gesagt. Gerade eben.«
    »Nein. Ich habe nichts gesagt.« Sie strich ihm über die Wange. So, wie Maggie es immer getan hatte. Sein Atem stockte. »Sam, ist alles in Ordnung mit dir ?«
    Er schluckte hart. Was in aller Welt ging hier vor? Erneut streifte ihn ein Lufthauch. Oder bildete er sich das ein? Ihm war, als legte sich eine Hand auf seine Schulter, und eine seltsame Wärme durchflutete ihn. Er drehte langsam durch. Merkwürdig nur, dass es sich so gut anfühlte. Er kam sich geborgen vor. Geliebt. Ihm war, als wäre Maggie hier bei ihnen im Raum. Er spann tatsächlich.
    Hannah beobachtete ihn scharf. Ihre smaragdgrünen Augen verdunkelten sich. »Du denkst an sie. Ich kann es fühlen.« Sie raffte die Decke vor ihrer Brust zusammen. »Es war ein Fehler.« Sie machte Anstalten, aus dem Bett zu schlüpfen.
    »Bleib.« Sam erwischte einen Zipfel ihres Lakens. »Bitte bleib.« Anders als seine Freundin Tayanita glaubte er nicht an die vielbeschworenen Dinge zwischen Himmel und Erde. Sam Parker war Realist. Für gewöhnlich schüttelte er den Kopf, wenn andere Menschen von ihren sogenannten spirituellen Erfahrungen berichteten. Doch in diesem Augenblick, er konnte es nicht besser ausdrücken, hatte er das Gefühl, als ob Maggie ihm ihren Segen gegeben hätte. »Komm her«, bat er. »Ich will mit dir zusammen sein. Ich will dich. Dich, Hannah Mulligan.«
    »Aber …«
    »Du hast recht. Ich habe an Maggie gedacht. Sie war meine Frau und wird immer ein Teil meines Lebens sein«, gab er zu. Dann lächelte er. »Ich bin sicher, sie würde dich mögen.«
    Widerstrebend kehrte sie zurück und setzte sich auf die Bettkante. Er strich ihr eine widerspenstige Strähne hinters Ohr. »Maggie steht nicht zwischen uns.« Irgendetwas in seinem tiefsten Inneren sagte ihm, dass es so war.
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher.« Ihn durchströmte ein warmes Gefühl der Zuversicht. Seit langer Zeit fühlte er sich wieder im Einklang mit sich selbst, mit seinem Leben. Es schien, als sei eine große Last von seinen Schultern gefallen. Er umfasste Hannahs Kinn und küsste sie wie zur Bestätigung.
    »Du sollst Maggie nicht vergessen«, murmelte sie an seinen Lippen. »Ich will nur sicher sein, dass …«
    »Sei still, Weib.« Erneut verschloss er ihre Lippen mit einem Kuss. Als er ihn vertiefte, merkte er, wie Hannah weich und nachgiebig wurde. Da ließ auch er sich fallen, gab sich ganz dem Zauber des Augenblicks hin. Hannah stöhnte leise auf, als seine Hand ihre Brust suchte und umschloss.
     
    *
     
    »Bleib bei mir«, bat Sam eine ganze Weile später, als die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Er verschränkte seine Finger mit ihren.
    »Du wiederholst dich.« Hannah kuschelte sich an ihn. Noch immer war sie ganz erfüllt von seiner Wärme, seinen Zärtlichkeiten. Sie hatte nicht damit gerechnet, sich noch einmal so zu verlieben. Völlig unerwartet und überraschend hatte es sie getroffen. Wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Was für eine abgedroschene Phrase. Und doch verhielt es sich genau so. »Wie stellst du dir das vor?«
    »Wie ich schon zuvor sagte. Du könntest hier leben, auf Green Acres. Du bekommst dein eigenes Zimmer, wenn du möchtest. Das Baby ebenfalls. Es ist ein wunderschöner Ort für ein Kind, um groß zu werden.«
    »Das ist es.« Hannah sah hinaus durchs Fenster auf die fernen, bläulich leuchtenden Hügel

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