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Hannes - Falk, R: Hannes

Hannes - Falk, R: Hannes

Titel: Hannes - Falk, R: Hannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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gemeldet und gesagt, sie sollen da echt drauf achten, weil sonst das ganze Krankenhaus abfackelt. Kurz bevor ich wegmusste, ist unglaublicherweise dein Vater erschienen und hat mir erzählt, dass er ’nen Anruf gekriegt hat aus Spanien und der war gar nicht schön. Aber immerhin wär er nun da. Ich hab mich erst gefreut, bis er gesagt hat, er weiß überhaupt nicht, was er hier soll. Er hätte weder Lust, deinen wackelnden Kopf zu betrachten, noch auf deine Mutter zu stoßen, und beides wär jetzt gerade passiert. Ich hab gleich bemerkt, dass dir ’ne Träne über die Wange rollt, und hab ihn daraufhin auf ein Wort in den Korridor gebeten. Draußen hab ich ihn gefragt, was das eben sollte und dass er dich zum Weinen gebracht hat. Er hat gesagt: »Der Junge wird noch viele Tränen weinen in seinem Zustand. Er sollte sich schon mal dran gewöhnen.«
    Ich hab drauf gesagt, dass er ein mieses Stück Scheiße ist, völlig unsensibel, und dass er sich lieber verpissen soll. Wir sind dann beide gegangen. Im Vogelnest ist mir plötzlich siedendheiß eingefallen, dass ich die blöden Kerzen vergessen habe, und hab sofort in der Klinik angerufen. Die Schwester dort hat mir gesagt, dass sie den Brand bereits gelöscht hätten. Der Kranz hat wohl Feuer gefangen und somit den Alarm ausgelöst. Es sei ein Riesenglück, dass nicht die ganze Klinik abgefackelt ist. Jedenfalls hättest du jetzt keinen Adventskranzmehr, Gott sei Dank, und nun müsse sie auflegen, weil’s eben auch noch andere Patienten gibt außer dir. Na ja.
     
    Ach ja, und die Walrika hat mit dem Flori telefoniert und mit dem Herrn Stemmerle. Und jetzt sieht es so aus, dass der Junge erst mal am See bleibt und somit sein Zimmer frei ist. Sie wird nun Anfang nächster Woche mal zu dir kommen, dich anschauen und mit dem Schnauzbart reden, hat sie gesagt. Sie hat übrigens unheimlich gut ausgesehen auf dem Balkon, weil sie aufgrund des Schneefalls einen Schirm dabeihatte und unter dem stand sie dann in ihrer wallenden Kutte und sah aus wie Mary Poppins. Ich wär nicht überrascht gewesen, wenn sie vom Balkon geschwebt wär.
    Montag, 18.12.
    Hallo Hannes,
    es ist jetzt kurz vor Mitternacht, die Insassen schwelgen in ihren Träumen, und so hab ich Ruhe und kann dir schreiben. Hätte am Samstag wunderbar ausschlafen können, es hat aber leider nicht funktioniert. In aller Herrgottsfrüh hat nämlich der Rick bei mir Sturm geläutet und hat mich angebrüllt, warum ich ihm nix von der Nele und dem Kalle gesagt hab. Dass die beiden eben verliebt sind, und zwar ineinander. Ich hab gleich gar nicht gewusst, was ich sagen soll, und stattdessen hat er mir erzählt (und die Lautstärke war keinesfalls geringer als davor), dass er gestern den Kalle besucht hätte, und sie hätten ’nen lustigen Abend gehabt. Hätten sich ’nen Videofilm reingezogen, ’ne Pizza gegessen und alles wäre ganzklasse gewesen. Irgendwann später hat das Telefon geläutet und der Kalle ist damit raus in den Flur und hat ganz leise geredet. Dadurch hat den Rick aber die Neugier gepackt und zum Türspalt getrieben. Und da hat er’s dann eben gehört. Dass der Kalle mit der Nele spricht und tausend heiße Liebesschwüre in den Hörer haucht. Daraufhin ist der Rick einfach weg. Hat wieder mal sein Bier stehen lassen und ist weg. Der Kalle hat ihm noch im Treppenhaus hinterhergerufen, wir sollen ihn alle mal am Arsch lecken und das soll der Rick auch an mich weitergeben. Das hat er auch getan, der Rick.
    Irgendwie sind wir beide dann auf die Idee gekommen, ’ne Krisensitzung einzuberufen, und haben beim Partyservice Brenninger angerufen. Als wir den Brenninger endlich dranhatten, hat der gesagt, er müsse jetzt noch ein paar Schnittchen ausliefern und danach würde er kommen. Er kam am Nachmittag und hatte Bier dabei. So saßen wir drei in meiner Bude, haben Bier getrunken und die ganze Sache durchgekaut. Leider sind wir zu keinem Ergebnis gekommen, weil unsere Pläne von Bier zu Bier absonderlicher wurden. Der Rick ist am Schluss echt sauer geworden, und das sieht nicht schön aus mit seinem schwarzen Vollbart, mein Freund. Er wollte dann mitten in der Nacht den Kalle umbringen und schließlich sich selbst, weil er halt ums Verrecken nicht zur Bundeswehr mag. Jedenfalls sind wir zu keiner brauchbaren Lösung gekommen und haben irgendwann abgebrochen.
     
    Bin gestern zu dir rein, und das ist ziemlich blöd im Moment, weil ich dir halt nix erzählen kann. Weil du alles verstehst, was du hörst, und

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