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Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Titel: Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Entsetzen begriffen die meisten Schülerinnen immer noch nicht, was es mit den französischen Nasalen auf sich hatte.
    Sie raufte sich die Haare. „Äääh, ähhh“, röhrte sie, um den Schülerinnen die Laute einzutrichtern. Das Probediktat hatte gezeigt, wie erbärmlich das Wissen der Mädchen war. „Malin“, hatten die Mädchen geschrieben, statt „Malines“.
    „Das schöne französische Wort ,malin‘ heißt ,schlau‘“, erklärte Mamsell aufgebracht. „Aber von jemandem, der schlau wäre, ist hier weit und breit leider keine Spur.“ Vielsagend ließ sie ihren Blick durch die Klasse wandern. Besonders lange blieb er an Olivia hängen.
    Olivia ärgerte sich. Menschen wie Mamsell waren einfach nur lästig.
    „In eurem Probediktat geht es um ,Malines‘“, fuhr Mamsell mit erhobener Stimme fort. „Spitzenklöppelei aus Mecheln, im Gegensatz zu Spitzen aus Brüssel und Valenciennes. Mes chères, ich sehe schwarz. Ihr beherrscht nicht mal die Grundregeln der französischen Sprache! Wie wollt ihr später je zurechtkommen?“ Finster sah sie sich um. Die Klasse war mucksmäuschenstill. Wenn Mamsell solche Gewitter über sie niedergehen ließ, war es am besten, den Mund zu halten. Dann ging es am schnellsten vorüber.
    Doch diesmal hielt Mamsell noch eine böse Überraschung für die Schülerinnen bereit. In ihrem Ärger gab sie der Klasse bis zur nächsten Stunde alle Vokabeln rund um die Spitzenklöppelei auf: von Spindel, Spule, Garn über Verdrehen, Verkreuzen, Verknüpfen bis hin zu Reliefspitze, Schneeberger Spitze und Torchon-Spitze.
    Am Nachmittag saßen die Mädchen im Gemeinschaftsraum über den Hausaufgaben. Ihnen rauchten die Köpfe von den Französischvokabeln. Selbst Petra, der sonst keine Hausaufgabe zu schwer war, hatte einen roten Kopf vor Anstrengung.
    Nanni hatte Olivia versprochen, ihr in Französisch zu helfen. Und so lernten die beiden gemeinsam. Olivia war eine äußerst mittelmäßige Schülerin. Sie war schlecht in Mathe, schlecht in Englisch und schlecht in Französisch. Auf ihrer alten Schule war man mit dem Stoff offensichtlich noch nicht so weit gewesen wie in Lindenhof.
    Olivia wusste, dass Nanni nicht Nein sagen konnte, wenn sie sich mit der Bitte um Hilfe an sie wandte. Außerdem hatte Nanni immer noch das Versprechen im Kopf, das sie Frau Theobald gegeben hatte. Und da bald die ersten Klausuren anstanden, wurde es ja wirklich ernst für Olivia.
    Hanni versuchte sich ein wenig darüber hinwegzutrösten, dass ihre Schwester fast nur noch im Doppelpack mit Olivia auftrat. Erstens hatte sie genügend Freundinnen. Und außerdem hatte sie ihre Schwester ja noch beim Handballtraining für sich. Das fand dreimal in der Woche nachmittags statt, und alle Schülerinnen konnten daran teilnehmen Aber am wichtigsten war es natürlich für diejenigen, die in der Mannschaft spielten oder in die Mannschaft wollten. Hanni und Nanni waren fast immer dabei. Außerdem Carla und Hilda, die sportliche Marianne und Katrin, die meistens im Tor stand. Auch Margret, Lucie und Tessie kamen zum Training. Außerdem einige Mädchen aus den niedrigeren Klassen.
    Hanni und Katrin klappten ihre Französischhefte zu.
    „Genug für heute“, seufzte Katrin. „Jetzt müssen wir uns beeilen. Gleich fängt das Training an. Lexa hat in der Turnhalle bestimmt schon die Tore aufgebaut.“
    „Kommst du mit?“, fragte Hanni ihre Schwester, die keine Anstalten machte, das Lernen zu beenden.
    Nanni machte ein trauriges Gesicht. Wie gern wäre sie jetzt mit Hanni zum Handball gegangen! Aber mit den Französischvokabeln waren Olivia und sie noch lange nicht durch. Und sie hatte doch versprochen, ihr zu helfen!
    „Wir schaffen es nicht“, erwiderte sie.
    Hanni sah von einer zur anderen. „Wirklich nicht?“
    „Nein.“
    „Ich komme mit“, rief Marianne und räumte ihre Sachen zusammen. Auch Hilda und Carla schlossen sich an. Nach der anstrengenden Lernerei war eine Runde Handball genau das Richtige.
    „Aber das nächste Mal bestimmt …“, meinte Nanni hoffnungsvoll. Traurig sah sie Hanni und den Freundinnen hinterher.
    Ein wenig fühlte sich Nanni von ihrer Schwester im Stich gelassen. Hatten sie nicht beide Frau Theobald das Versprechen gegeben, sich um Olivia zu kümmern? Wieso war immer sie diejenige, die mit ihr lernte?
    Olivia legte die Hand auf Nannis Arm. „Am Wochenende kommt ein schöner Film im Kino, über ein Au-Pair-Mädchen in Paris. Hast du Lust, mit mir hinzugehen? Ich spendiere das

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