Hannibal
hervor. Als Barneys Interesse nicht länger zu verbergen war, drehte er ihr den Rücken zu. Vielleicht konnte er sie einfach ignorieren, bis sie ging. Das Wasser nebenan wurde abgedreht. Aber dafür war nun ihre Stimme zu hören. »Hey, Barney, wie hoch ist die Quote auf die Patriots?« »Mit ... bei meinem Mann können Sie Miami für fünfeinhalb bekommen.« Er schaute über die Schulter. Sie trocknete sich knapp außerhalb der Reichweite von Barneys Dusche ab. Das Haar hing ihr in Strähnen herunter. Ihr Gesicht wirkte erfrischt. Die Tränen waren verschwunden. Margot hatte eine wunderschöne Haut. »Nimmst du die Punkte?« fragte sie. »Der Pool in Judys Büro hat...« Vom Rest bekam Barney nichts mehr mit. Margots Schamhaar, in dem Wassertropfen glitzerten, war rosa eingerahmt. Barneys Gesicht fühlte sich heiß an, und er hatte einen mordsmäßigen Ständer. Er war verwirrt und verstört. Ein kalter Schauer überlief ihn. Er hatte sich niemals von Männern angezogen gefühlt. Aber Margot war trotz all ihrer Muskeln alles andere als ein Mann, und er mochte sie. Was war das überhaupt für ein Scheiß von ihr, zu ihm unter die Dusche zu kommen? Er drehte das Wasser ab und wandte sich ihr zu. Ohne auch nur einen Augenblick darüber nachzudenken, legte er seine große Hand auf ihre Wange. »Um Himmels willen, Margot«, sagte er mit einem Kloß im Hals. Sie schaute an ihm herunter. »Verdammt noch mal, Barney. Was fällt dir ...« Barney reckte seinen Hals und lehnte sich nach vorn, versuchte sie sanft irgendwo auf die Wange zu küssen, ohne sie mit seinem Glied zu berühren, was aber ein hoffnungsloses Unterfangen war. Sie entzog sich ihm, schaute an sich herunter auf den Faden, der sich zwischen ihm und ihrem Bauch in die Länge zog, und traf ihn quer über die breite Brust mit einem
Unterarmschlag, der einem Abwehrspieler alle Ehre gemacht hätte. Der Schlag riß ihn von den Beinen, und er krachte mit dem Hintern hart auf den Fliesenboden. »Du gottverdammter Hurensohn«, keuchte sie. »Ich hätte es wissen müssen. Schwuchtel! Nimm dein Teil und schieb es dir ...« Barney sprang auf und war im Nu aus der Dusche. Er streifte sich, naß, wie er war, seine Kleidung über und verließ wortlos das Fitneßstudio. Barneys Wohnung lag in einem vom Haupthaus abgetrennten Gebäude. Früher einmal waren dort die Ställe gewesen, nun befanden sich im Erdgeschoß Garagen, und im Giebel hatte man Apartments ausgebaut. Es war spät in der Nacht. Er saß an seinem Laptop und arbeitete an einem Fernkurs im Internet. Er spürte, wie der Boden erzitterte, als eine schwere Person die Treppe hochkam. Ein leichtes Klopfen an der Tür. Als er öffnete, stand Margot davor, eingemummelt in Trainingsklamotten und eine Strumpfmütze. »Darf ich für eine Minute
hereinkommen?« Barney schaute einen Moment lang zu Boden, ehe er von der Tür zurücktrat. »Barney. Hey, es tut mir leid wegen vorhin«, sagte sie. »Ich hab’ die Panik gekriegt. Was ich sagen will, ich habe Mist gebaut und bin dann in Panik ausgebrochen. Ich mag es, mit dir befreundet zu sein.« »Ge ht mir genauso.« »Ich habe mir gedacht, wir könnten, du weißt schon, einfach gute Kumpels sein.« »Margot, ich bitte dich. Von mir aus können wir schon Freunde sein. Aber sehe ich aus wie ein gottverdammter Eunuch? Du bist zu mir unter diese Scheißdusche gekommen und sahst phantastisch aus, dafür kann ich nichts. Noch dazu bist du nackt unter die Dusche gekommen, und da habe ich zwei Dinge zusammen gesehen, die ich wirklich mag.« »Mich und eine Pussy«, sagte Margot. Sie waren beide überrascht, als sie gleichzeitig losprusten mußten. Sie kam auf ihn zu und umarmte ihn auf eine Weise, die einem weniger starken Mann schwere innere Verletzungen zugefügt hätte. »Hör zu, wenn es denn ein Mann sein müßte, dann wärst es ganz sicher du. Aber das ist nicht mein Spiel. Wirklich nicht. Nicht heute und auch nicht in Zukunft.« Barney nickte. »Ich weiß das doch. Mit mir sind einfach die Pferde durchgegangen.« Einen Moment lang hielten sie sich schweigend in den Armen. »Laß uns doch versuchen, Freunde zu sein«, sagte sie. Er dachte einen Augenblick lang darüber nach. »Yeah. Aber du mußt mir dabei helfen. Ich schlage dir ein Geschäft vor: Ich reiße mich wirklich zusammen und versuche zu vergessen, was ich dort unter der Dusche gesehen habe, und du zeigst dich mir gegenüber nicht mehr so offenherzig. Das schließt deine Titten mit ein, wenn du beim Workout bist. Wie
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