Happy birthday - Pat!
“Und gefällt dir, was du tust?”
“Ich hatte mehr Spaß daran, als ich noch jünger war”, sagte er und dachte an den Beginn von Fantasy for Hire und wie eine simple Idee, etwas dazuzuverdienen, seine kühnsten Erwartungen übertroffen hatte. “Jetzt, mit dreißig, führe ich meine Geschäfte lieber angezogen.”
Sie lächelte, und er fragte sich, ob er ihr von seiner Gartenbaufirma erzählen sollte, der heute sein Hauptinteresse galt. Aber Pats nächste Frage ließ ihm keine Zeit dazu.
“Was sagt deine Familie zu deinem Beruf?”
“Meine Eltern leben nicht mehr. Sie starben, als ich sechzehn war.”
Sie wirkte überrascht und schien ihre Frage zu bereuen. “Das tut mir leid. In so jungen Jahren seine Eltern zu verlieren muss schlimm gewesen sein.”
“Ja.” Sie waren gute Menschen gewesen, die ihre beiden Söhne sehr geliebt hatten. “Mein Bruder und ich vermissen sie noch immer.”
Die Band kündigte das letzte Stück des Abends an, und einige der Paare verließen das Parkett. Aber Pat sah nicht so aus, als ob sie gehen wollte, und so tanzte Austin mit ihr weiter.
“Dann seid ihr beide also ganz allein?”
“Ja. Wir haben nur noch uns.” Austin merkte, dass er gerne mit ihr redete. “Jordan ist zwei Jahre älter als ich. Er hat mich aufgezogen, als unsere Eltern starben.”
“Und was sagt er dazu, dass du für Frauen strippst?”
Austin lachte. “Es ist nicht sein Fall. Er ist Architekt und war schon immer ziemlich konservativ, aber er hat mich von Anfang an in allen meinen Plänen unterstützt.”
“Wie schön.” Eine leise Wehmut lag in ihrer Stimme. “Ich wünschte, meine Brüder wären so. Und von meinen Eltern hätte ich auch gern ein bisschen mehr Ermutigung und Unterstützung.”
Austin dachte an das Gespräch mit Susan, ihrer Schwägerin. “Deine Familie ist dir also keine Stütze?”
Traurig schüttelte sie den Kopf. “Nein. Ich bin die Jüngste und habe noch drei ältere Brüder. Meine Mutter ist noch von der alten Schule und glaubt, eine Tochter müsse dazu erzogen werden, eine gute Ehefrau zu sein. Sie war entsetzt, als ich aufs College ging, und ich weiß, dass mein Vater auch enttäuscht darüber war.”
Austin streichelte ihren Rücken und ignorierte die jähe Hitze, die ihn erfasste. “Warum solltest du nicht einen Beruf ausüben und Ehefrau sein können? Das tun doch viele Frauen.”
Traurig schüttelte sie den Kopf. “Bei mir funktioniert das nicht. Erinnerst du dich an Bartholomew? Mit ihm hätte ich es fast gewagt, kam aber zum Glück noch zur Besinnung, bevor ich ein Abbild meiner Mutter wurde. Das ist noch etwas, was meine Eltern mir nie verziehen haben.” Sie wirkte jetzt fast trotzig. “Ich bin noch nicht bereit zu einer Ehe. Ich habe noch viele Ziele zu erreichen, und nach all den Jahren der Unterdrückung durch meine Familie sind mir meine Freiheit und meine Unabhängigkeit viel wichtiger.”
“Vielleicht hast du nur noch nicht den Richtigen gefunden.”
“Ich suche keinen Mann. Das Leben als Single ist sehr viel einfacher.”
“Und einsamer”, warf er leise ein.
Sie schauten sich in die Augen, und er sah, dass sie ihm im Stillen zustimmte. Obwohl er wusste, dass sie es nie zugegeben hätte, war er sicher, dass sie einsam war. Was sie brauchte, war jemand, der an sie und ihre Ziele glaubte, jemand, der sie unterstützte und ihr beistand.
“Aber ich schätze, du willst eine Frau und Kinder und das ganze Drumherum”, bemerkte sie.
“Natürlich.” Und je älter er wurde, desto mehr sehnte er sich danach. Das große alte Haus, in dem er allein lebte, war viel zu still bei Nacht. “Wenn ich die Richtige finde, bin ich bereit, den Schritt zu tun. Und natürlich möchte ich auch Kinder haben. Ich liebe Kinder.”
Sie erschauderte, aber am Funkeln ihrer Augen sah er, dass sie übertrieb. “Meine acht Nichten und Neffen reichen mir. Ein Abend mit ihnen, und ich bin fix und fertig.”
Das Lied endete und mit ihm auch die Weihnachtsfeier. Widerstrebend entließ er Pat aus seinen Armen. Ein Gefühl des Verlusts erfasste ihn – es gab jetzt keinen Vorwand mehr, das Ende dieses Abends noch länger hinauszuschieben.
Auf der Fahrt zu ihrer Wohnung überlegte er, wie er sie dazu bringen konnte, ihnen eine zweite Chance zu geben. Er wünschte sich eine Verabredung, bei der sie ganz allein sein würden und niemandem etwas vorzumachen brauchten. Oder war es einfach dumm von ihm, etwas zu versuchen, was vielleicht einseitig bleiben würde? Ganz zu
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