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Happy End am Mittelmeer

Happy End am Mittelmeer

Titel: Happy End am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raye Morgan
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nicht, wer vielleicht zu Besuch kommt. Also kommen Sie besser mit mir mit.“
    „Ich verstehe.“ Sie merkte jetzt, wie ernst seine Stimme klang. „Wenn Sie mich für einen Moment entschuldigen würden?“, fragte sie und gab ihm höflich, aber bestimmt zu verstehen, dass sie das Laken fallen lassen musste und sie absolut nicht gewillt war, es zu tun, solange er im Raum war.
    „Natürlich“, sagte er leicht betreten und steuerte langsam Richtung Wohnzimmer.
    Aber dann blieb er stehen und sah wieder zu ihr herüber. Woran dachte er? Zu viel daran, was er bei ihrem Anblick empfand, und zu wenig daran, seinen Leib und sein Leben zu schützen. „Moment“, stieß er hervor und machte auf dem Absatz kehrt. „Hören Sie, Ayme, ich muss es wissen, und ich muss es jetzt wissen: Sind Sie verkabelt, oder tragen Sie einen Peilsender?“
    Ayme raffte das Laken fester um ihre Brust. Was war das, Spion gegen Spionin? „Was? Wovon sprechen Sie?“
    „Ich meine das ernst. Ich muss das prüfen.“
    Sie wich zurück und machte große Augen, als sie begriff, was er vorhatte. Sie zog den Leinenstoff fest um sich. „Oh nein, das werden Sie nicht.“
    „Ich kann nicht anders. Sollten Sie etwas bei sich tragen, muss ich es entfernen.“
    Energisch schüttelte sie den Kopf. „Ich schwöre, ich trage nichts bei mir.“
    „So geht das nicht.“ Er bedeutete ihr, näher zu kommen. „Kommen Sie her.“
    „Nein!“
    „Möglicherweise sind Sie verwanzt und wissen es nicht einmal“, sagte er ernst und hielt seine Hand auf. „Geben Sie mir Ihr Handy.“
    Das konnte sie ihm geben.
    „Bitte!“ Sie warf es ihm zu, zog das Laken noch einmal fest und achtete darauf, außerhalb seiner Reichweite zu bleiben.
    David öffnete das kleine Fach, zog den Akku heraus und schaute nach. Nichts. Er legte den Akku zurück, machte das Handy aus und warf es Ayme wieder zu. „Bitte lassen Sie es aus. Empfangsbereit ist es ein ständiger Peilsender.“
    Seltsam, bis vor Kurzem hätte sie das Ausschalten ihres Mobiltelefons noch wie das Abschneiden ihrer Sauerstoffzufuhr empfunden. Doch jetzt störte es sie nicht. Die meisten, die sie vielleicht hätten anrufen wollen, waren fort. Die ihr wichtigsten Menschen lebten nicht mehr. Schaudernd schob sie den Gedanken beiseite.
    Allmählich wieder bei klarem Verstand, wunderte sie sich allerdings, was dieser Sicherheits-Check sollte. Normalerweise, zumindest ihrer Erfahrung nach, behandelte man doch so keine Übernachtungsgäste. Warum zum Kuckuck tat David das?
    Sie legte das Handy hin und sah ihn scharf an. „Würden Sie mir vielleicht erklären, warum es hier plötzlich zu gefährlich ist? Und warum verspüren Sie das Bedürfnis, nach Wanzen und Peilsendern zu suchen? Erwarten Sie eine Art feindliche Invasion in Ihren vier Wänden?“
    Seine Mundwinkel zuckten, doch der Blick seiner blauen Augen zeigte keine Spur von Humor. „Ich bin nur vorsichtig. Vorsicht ist besser als Nachsicht, wie man so schön sagt.“
    „Und dennoch fühlte ich mich all die Jahre sicher, ohne mich je einer Leibesvisitation unterzogen zu haben. Das war vermutlich nur naiv, nicht wahr?“
    Die spöttische Spitze entging ihm nicht. „Ayme, mir behagt das ebenso wenig wie Ihnen.“
    „Tatsächlich?“
    David ging einen Schritt vor und sie den entsprechenden zurück, um schön außer Reichweite zu bleiben. „Wissen Sie eigentlich, wonach Sie genau suchen?“
    Er nickte. „Würden Sie jetzt bitte eine Minute stehen bleiben?“
    „Ich denke nicht daran.“ Sie wich zur Seite aus.
    „Ayme, seien Sie vernünftig.“
    „Vernünftig!“ Sie lachte laut auf. „Mich auf Wanzen zu durchsuchen, das nennen Sie vernünftig? Ich nenne es unzumutbar, und ich werde es nicht dulden.“
    „Sie werden es müssen.“
    „Würden sich mögliche Wanzen nicht eher an meiner Kleidung oder in meinem Gepäck befinden?“
    Er nickte beipflichtend. Sie hatte absolut recht. Andererseits, nachdem sie nun durch ihn vorgewarnt war, musste er seinen Plan durchziehen, ohne ihr die Möglichkeit zu geben, hinter seinem Rücken alle mutmaßlichen Beweise verschwinden zu lassen.
    „Ich werde auch Ihre Sachen durchsuchen. Aber zuerst sind Sie dran.“ Er kommentierte ihr seitliches Ausweichen mit einem strengen Blick. „Halten Sie still.“
    Ayme griff nach einem Stuhl, schob diesen zwischen sich und ihn und blickte herausfordernd zu ihm herüber. „Warum machen Sie das, David? Wer verfolgt Sie?“
    Er schob den Stuhl zurück und kam einen Schritt

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