Happy End auf Kritos
verzichtete!
"Angenommen ... angenommen, wir warten, heiraten und merken, dass wir in dieser Beziehung gar nicht zueinander passen. Was dann?"
Gregoris zog seine Hand zurück, als hätte er sich verbrannt.
Er war ungehalten, weil sie wieder auf das gleiche Thema zu sprechen kam und noch argumentieren wollte, nachdem er die Diskussion für beendet erklärt hatte. Ärgerlich schüttelte er den
"Kopf. "Sei nicht albern! Was ist heute nur los mit dir?"
Olympia biss sich auf die Lippe und schwieg. Das hieß jedoch nicht, dass sie sich damit abfand. Gregoris setzte ihr Grenzen, und das gefiel ihr nicht. Er verlangte von ihr, bis zur Hochzeitsnacht keusch und unnahbar zu bleiben, um dann von heute auf morgen verführerisch und sexy zu werden, weil sie dann einen Ehering am Finger hätte.
Olympia erwachte erst aus ihren Erinnerungen, als der Hubschrauber, der Gregoris und sie von London nach
Southampton gebracht hatte, auf dem Deck der Yacht landete.
Sie war sprachlos, denn so groß hatte sie sich das Boot nicht vorgestellt. Natürlich hatte sie gewusst, dass Gregoris schon immer ein begeisterter Segler gewesen war. Aber vor zehn Jahren hatte er sie nie auf sein Boot mitgenommen, was Katerina zu gehässigen Bemerkungen veranlasst hatte.
Olympia überlegte noch, wie sie in ihrem langen Brautkleid einigermaßen elegant aus dem Hubschrauber steigen sollte, als Gregoris sie heraushob und übers Deck trug.
Ein älterer Mann in Uniform grüßte sie, und Gregoris stellte ihn ihr als den Kapitän vor, ohne sie dabei abzusetzen. Mit einem triumphierenden Lächeln trug er sie über ein riesiges Sonnendeck nach drinnen. Dort erst ließ er sie herunter. Der Teppich war so weich, dass ihre Füße förmlich darin versanken.
Staunend blickte sie sich um. Bullaugen gab es hier nicht, sondern Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten.
"Das ist der große Salon", erklärte Gregoris. Für einen Moment hatte sie ihren Kummer vergessen und bewunderte die geschmackvolle Einrichtung, die Bilder und kunstvollen Blumengestecke. "Die, Aurora’ ist mein zweites Zuhause. Sie hat alles, was ich brauche, so dass ich auch längere Zeit hier wohnen und arbeiten kann."
"Sie ist unwahrscheinlich groß! Wie lang ist sie?"
"Einhundertzwanzig Meter. Ich freue mich schon darauf, sie dir morgen in Ruhe zu zeigen." Er kniff die Augen zusammen und betrachtete sie lächelnd von Kopf bis Fuß. Stolz straffte sie sich, obwohl sie unter seinem Blick errötet war. "Du bist eine sehr verführerische Braut, Olympia."
"Spar dir deine Schmeicheleien für Frauen, die dumm genug sind, sie dir zu glauben!" Bildete Gregoris sich etwa ein, er könnte sie überreden, mit ihm ins Bett zu gehen? Anscheinend hielt er sie immer noch für den naiven Teenager, der sie vor zehn Jahren gewesen war. Sie hatte jedoch daraus gelernt und würde nicht noch einmal auf seine scheinheiligen Komplimente hereinfallen.
"Wie bitte?"
"Du hast mich ganz richtig verstanden!" Mit dem Mut der Verzweiflung blickte Olympia ihn herausfordernd an. Es war allerhöchste Zeit, dass sie ihm ihren Standpunkt
unmissverständlich klarmachte, sonst würde er nachher erwartungsvoll vor ihrem Bett stehen. Er war Grieche und wäre nie auf die Idee gekommen, an seiner männlichen Überlegenheit zu zweifeln. Je länger sie mit sich reden ließ, desto schwerer würde es sein, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
"Du bist jetzt meine Frau", sagte Gregoris leise und trügerisch sanft.
Die Wut, die aus seinem Blick sprach, ließ ihr den Atem stocken, und ihre Knie wurden weich. "Ja", brachte Olympia mühsam hervor. "Aber ohne entsprechende Gefühle ist das trotzdem kein Grund für mich, mit dir zu schlafen."
"Also gut." Er ging zu Tür.
Sie konnte es nicht fassen. Sie hatte gewonnen! Eigentlich war das jedoch nicht weiter verwunderlich. Trotz seines Machogehabes war Gregoris ein moderner und kultivierter Mann, der eine Frau nicht ins Bett zwingen würde. Sie hatte ihm nur ganz deutlich zeigen müssen, dass sie nicht kokettierte, sondern meinte, was sie sagte.
"Würdest du bitte kommen?"
"Oh!" Olympia schreckte aus ihren Gedanken auf. Also hatte Gregoris sich entschlossen, diese Farce nicht aufrechtzuerhalten.
Wahrscheinlich würden Gregoris und sie wieder nach London fliegen, und jeder würde sein eigenes Leben führen, genau wie sie es vorgeschlagen hatte. Seltsam, dass ihr diese Vorstellung gar nicht mehr so verlockend erschien.
"Ich hoffe, du hast es dir gut überlegt", sagte er, als sie auf
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