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Happy End auf Sizilianisch

Happy End auf Sizilianisch

Titel: Happy End auf Sizilianisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Aus allen Himmelsrichtungen waren Freunde und Verwandte angereist, die der Trauung beiwohnen und am Abend gemeinsam mit dem Brautpaar feiern wollten.
    Heathers Hochzeitskleid war ein Traum aus reiner Seide und wurde von einem langen Schleier gekrönt. Doch auch Angie sah in ihrem vergleichsweise schlichten cremefarbenen Kleid hinreißend aus, wofür nicht zuletzt ein glückliches Strahlen in ihren Augen verantwortlich war.
    “Bernardo hat dir ja ganz schön den Kopf verdreht”, sagte Heather unverblümt, während sie sich in ihrem Zimmer schminkten, und traf mitten ins Schwarze.
    “Das kann man wohl sagen”, gestand Angie rundheraus. “Dabei dachte ich immer, dass mir so etwas nie passieren könnte. Sobald ich gemerkt habe, dass ein Mann mehr von mir wollte als einen unverbindlichen Flirt, habe ich schnell das Weite gesucht. Und kaum lerne ich Bernardo kennen, ist es um mich geschehen. Inzwischen wage ich mir nicht einmal vorzustellen, wie ein Leben ohne ihn wäre.”
    “Wenn ich mich nicht irre, wird das nicht nötig sein”, wandte Heather ein. “Es ist doch nicht zu übersehen, was er für dich empfindet.”
    “Wenn er es doch endlich auch
sagen
würde!”, platzte Angie heraus. Manchmal staunte sie selbst, wie rasend schnell alles gegangen war. Denn obwohl sie ihn erst wenige Tage kannte, wartete sie sehnsüchtig auf seinen Heiratsantrag. Nicht einmal die Tatsache, dass sie dann ihre Arbeit als Ärztin aufgeben und in ein fremdes Land ziehen müsste, würde sie davon abhalten können, seine Frau zu werden. Die Liebe zu Bernardo war einfach stärker als die zu ihrem Beruf.
    Plötzlich klopfte Renato an die Tür und forderte sie dringend auf, sich zu beeilen. “Alle anderen sind schon zur Kathedrale nach Palermo gefahren”, teilte er ihnen mit. “Ich warte am Auto auf euch.”
    Unter dem Applaus der Bediensteten begleitete Angie Heather die Treppe hinunter und zum Wagen. Während der Fahrt beobachtete Angie ihre Freundin heimlich, deren Aufregung mit jeder Minute zuzunehmen schien. Doch das war nicht mehr als die verständliche Vorfreude darauf, dass sie in wenigen Minuten ihrem Bräutigam gegenübertreten würde, um mit ihm den Bund fürs Leben einzugehen.
    Unwillkürlich musste Angie an Bernardo denken. Erst am Vortag war er aus Montedoro zurückgekommen, und da er die meiste Zeit mit seinen Brüdern verbracht hatte, um die letzten Details für die Hochzeit vorzubereiten, hatte Angie ihn kaum gesehen.
    Umso mehr freute sie sich darauf, ihn in der Kathedrale wiederzusehen. Sie war sich sicher, dass er sich ebenso darauf freute und es mit einem Lächeln beweisen würde. Und allen, die es bemerkten, würde klar sein, dass schon bald die nächste Hochzeit stattfinden sollte.
    Kaum hielt der Wagen vor der Kathedrale, wurden auch schon die Türen geöffnet. Angie half Heather beim Aussteigen und kontrollierte den Sitz des Kleides ihrer Freundin.
    Als Oberhaupt der Familie fiel Renato die Aufgabe des Brautführers zu. Er reichte Heather den Arm und begleitete sie in die Kirche. Angie hielt sich dicht hinter ihnen.
    Sobald sie die Eingangstür erreichten, erklang die Orgel, und die Gäste erhoben sich von ihren Sitzen.
    Trotzdem wurde Angie das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte, und wie zum Beweis löste sich Bernardo plötzlich aus der Menge, schritt rasch zu ihnen und erklärte aufgeregt, dass Lorenzo verschwunden sei.
    Noch ehe einer der Anwesenden so recht begriffen hatte, was er meinte, kam ein Junge in die Kathedrale gelaufen. Als er die Braut erblickte, überreichte er ihr wortlos einen Zettel und rannte wieder davon.
    Atemlos beobachtete Angie, wie Heather das Blatt entfaltete und Lorenzos handgeschriebenen Brief las.
    “Was schreibt er?”, fragte sie, als ihre Freundin wie betäubt den Arm sinken ließ und ausdruckslos ins Leere blickte.
    Weil Heather nicht reagierte, nahm sie ihr den Brief aus der Hand. Er besagte letztlich nichts anderes, als dass Lorenzo die Konsequenzen daraus gezogen hatte, dass sich alles in ihm gegen die Hochzeit mit Heather sträubte, in die er nur auf Druck von Renato eingewilligt habe.
    Als sie sich zu Bernardo umdrehte, wurde Angie schlagartig klar, dass er ihr über die Schulter gesehen und den Brief gelesen haben musste. In seinem Blick lag eine wilde Entschlossenheit, und er schien bereit, die Schmach, die sein Bruder über die Familie gebracht hatte, mit allen Mitteln zu rächen.
    Erst als Baptista zu ihnen kam, legte sich sein Zorn ein wenig. Ihre

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