Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
mir wirklich nicht leicht. Er hat mich bei Michael immer schlechtgemacht und wirklich abscheuliche Dinge über mich gesagt. Ich habe nie verstanden, was er für ein Problem mit mir hat.«
    Leonie ließ den Kopf hängen.
    »Und du hast dich auch immer herablassend über ihn geäußert!«, fügte ich hinzu, mich an den letzten Strohhalm klammernd. Dann fing ich an zu grinsen. »Aha. Das hast du sonst nie getan, das hätte mir auffallen müssen. Er hat dir also gefallen …«
    Sie lächelte. »Ja, schon. An dem Abend, an dem ich ihm das erste Mal beim Gin-Donnerstag begegnet bin, war Michael gerade nach London zurückgekommen, und ich fühlte mich ziemlich elend, weil ich Angst hatte, dich zu verlieren. Vielleicht hat er dasselbe gedacht, nur auf Michael bezogen, schließlich wart ihr zwei wahnsinnig ineinander verliebt.« Sofort krampfte sich mein Herz zusammen. »Wir sind ins Gespräch gekommen. Und später, als wir zusammen Tee trinken waren, hatten wir das Gefühl, die Überlebenden dieses entsetzlichen Fallouts zu sein. Wir plauderten stundenlang am Telefon miteinander und sind schließlich zusammen nach Southend ans Meer gefahren. Er hat mich zu Fish & Chips eingeladen, Fran, und er hat mich geküsst, und es fühlte sich unglaublich … Nein. Genug. Entschuldige. Ich habe versucht, die Sache zu beenden, Fran, weshalb ich mich mit diesem Kerl mit den Vampirzähnen und den gezupften Augenbrauen in Dalston getroffen habe, erinnerst du dich? Es hat nicht funktioniert. Ich konnte den ganzen Abend an nichts anderes als an Alex denken. Ich bin eine Riesenenttäuschung für dich, nicht wahr?«
    »Sei still«, sagte ich und tätschelte ihre Hand. »Du hast mich ganz und gar nicht enttäuscht. Es ist alles nur so … so vertrackt !«
    Leonie wirkte gequält. »Ich weiß.«
    Es entstand eine kurze Pause, in der wir die dürren Teenager beobachteten, die auf der Tanzfläche herumhampelten.
    »Hast du mit ihm über mich gesprochen? Und über Michael?«, fragte ich schließlich.
    Sie schüttelte energisch den Kopf. »Nein. Ich habe ihm gleich nach dem ersten Kuss gesagt, wir dürften nie über Michael reden, weil ich mich dann unablässig fragen würde, ob ich es dir weitersagen soll oder nicht. Also hat er geschwiegen. Irgendwann hat er dann gesagt: ›Fran scheint es offenbar wieder gut zu gehen. Sie verabredet sich mit anderen Männern, hab ich recht?‹, woraufhin ich erwidert habe: ›Ja, und sie schleppt einen nach dem andern ab.‹ Er war beeindruckt.«
    Ich grübelte eine Weile über ihre Worte nach. »Nun, ich glaube, du hast gar keine so schlechte Wahl getroffen« – sie errötete –, »und du bist offenbar wirklich verknallt, also … nun … sprich einfach auch weiterhin nicht über Michael, einverstanden?«
    Sie grinste bis zu den Ohren und umarmte mich stürmisch, dann rief sie: »Ich werde dich mit unserem Acht-Dates-Deal zum Mann deiner Träume führen!«
    Und damit kippten wir den Rest meines Wodka-Red-Bull und gingen wieder nach unten. Die ersten Klänge eines Britney-Spears-Songs ertönten. Alex stand immer noch an derselben Stelle und vegetierte angstvoll vor sich hin.
    »Ich muss mich bei dir entschuldigen«, sagte ich höflich zu ihm. »Es tut mir leid. Der Dschihad ist ausgesetzt. Ich weiß, dass du nicht verantwortlich bist für das, was Mum passiert ist.«
    »Absolut nicht. Genauso wenig wie für das Tape bei ITN . Das war richtig schäbig.«
    Ich sah ihm fest ins Gesicht, dann deutete ich ein Lächeln an. Ich glaubte ihm nicht wirklich, aber ich stand mit dem Rücken zur Wand.
    »Nun, wir sehn uns dann«, sagte ich vorsichtig.
    Er strahlte wie ein eifriges Kind. »Ich bin froh, dass wir wieder Freunde sind«, sagte er. Freunde? Seit wann waren wir denn Freunde? Doch weil ich ein unbelehrbarer Trottel war, nickte ich einfach. Und als er die Hand ausstreckte, um meine zu schütteln, beugte ich mich vor und umarmte ihn unbeholfen, wobei ich meine rechte Brust direkt gegen seine ausgestreckte Hand drückte.
    Ich drehte mich um und floh, um Toni zu suchen.
    Toni stand an der Bar, umgeben von einer Schar junger Bewunderer. »Süße, da läuft doch irgendeine üble Sache ab, oder?«, fragte er und reichte mir einen zweiten Wodka-Red-Bull.
    Ich lächelte. »Das kannst du wohl sagen. Das da drüben ist meine beste Freundin, die sich mit meinem Feind zusammengetan hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er erst vor vier Tagen versucht hat, mir eine fristlose Kündigung anzuhängen. Oh, außerdem ist er der

Weitere Kostenlose Bücher