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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
Autoren: Lucy Robinson
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nachzuschnüffeln, aber es ging definitiv nach wie vor etwas extrem Skandalöses vor sich. Als ich vor ein paar Wochen nachts um halb drei von der Arbeit gekommen war, hatte ich die tiefe Bassstimme eines Mannes aus ihrem Schuppen dringen gehört. Und als ich heute Morgen um sechs das Haus verlassen hatte, um zu unserer Frühstücksbesprechung zu fahren, war sie gerade in ihren Ausgehklamotten mit einem unverhohlen glückseligen Lächeln auf dem Gesicht heimgekehrt.
    » FRANCES !«, hatte sie gerufen, obwohl ich nur einen knappen Meter von ihr entfernt stand. Sie hatte mich geschnappt, an sich gedrückt und verkündet: »Wir vermissen dich, Duke Ällington und ich!«
    Ich hatte mich grinsend aus ihrer knochigen Umarmung gelöst und mich an meine Thermosflasche Kaffee geklammert. »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, erwiderte ich. »Es ist unglaublich lieb von dir, dass du mich mit diesen Mahlzeiten versorgst. Ich nehme sie immer in Tupperware-Boxen mit zur Arbeit. Alle halten mich für verrückt, weil ich da mit Okra-Currys auftauche, aber ich schwöre dir, das ist genau das, was mich bei der Stange hält!« Draußen vor dem Tor hupte mein Taxi. »Ich muss los. Aber glaub nicht, du bist aus dem Schneider. Wenn heute alles vorbei ist, Madam, werde ich dich ernsthaft in die Mangel nehmen.«
    Sie schmunzelte und tat so, als würde sie ihren Mund verschließen. »Stefania wird erst mit dir darüber rädden, wenn sie so weit ist«, sagte sie listig.
    »Aber Fran musste zu acht Dates gehen, LANGE BEVOR sie so weit war! Nein, keine Chance. Mach dich auf ein Verhör gefasst!«, rief ich und sprang ins Taxi. Während wir durch das bereits geschäftige London fuhren, zermarterte ich mir zum hunderttausendsten Male den Kopf, wer ihr Liebhaber sein mochte. Immer noch hegte ich den entsetzlichen Verdacht, dass es sich um Dave handelte. Er hatte sie in letzter Zeit häufig erwähnt, und öfter, als es mir lieb war, hatte ich ihn während der Aufnahmen zu meiner Dokumentation dabei erwischt, wie er sinnend in die Ferne starrte. Ich war ziemlich froh darüber, dass ich zu beschäftigt gewesen war, um dem größere Bedeutung beizumessen. Mir gefiel das nämlich nicht. Dave sollte nicht mit Stefania zusammen sein. Stefania sollte nicht mit Dave zusammen sein. Ganz einfach.
    Ich stellte meine Flasche Bitburger alkoholfrei ab und zog eine lauwarme Flasche Champagner aus meiner Handtasche, die ich Danny, dem Cutter, gab. »Vielen, vielen Dank«, sagte ich. »Unter uns gesagt: Du warst einsame Spitze.«
    Er lachte laut. »Zum Wohl! Aber ihr zwei habt mir auch verdammt gutes Material geliefert! Ihr seid ein gutes Team!« Wieder errötete ich und schaute schnell zur Seite, zu Dave hinüber.
    Er lächelte kurz, dann ging er ans interne Telefon. »Stella ist dran«, sagte er mit einem Blick auf die Anruferkennung.
    Unter normalen Umständen hätte Hugh unsere Dokumentation am Ende der Bearbeitungsphase abgesegnet, doch er war so von der Parlamentswahl in Anspruch genommen, dass er Stella diese Aufgabe übertragen hatte. Auf sie warteten wir im Augenblick.
    »Sie verspätet sich um etwa eine halbe Stunde«, verkündete er, nachdem er mit ihr gesprochen hatte. »Lass uns eine Pause machen.« Danny grinste und ging hinaus, um eine zu rauchen.
    »Es ist schön draußen«, sagte Dave zu mir. »Sollen wir mit unserem Bierchen aufs Dach gehen und uns ein wenig die Beine vertreten? Oben wird gerade gefilmt, die Tür ist offen.«
    »Ja! Super!«
    Wir gingen los.
    Als wir mit dem Lift nach oben fuhren, stieß Dave seine Flasche gegen meine. Ich grinste ihn an. »Ich weiß, dass wir zusammen gedreht haben, aber ich habe das Gefühl, wir hätten seit Wochen nicht mehr miteinander geredet«, sagte ich.
    Dave nahm einen großen Schluck. »Ja, das war eine komische Zeit. Aber mach dir keine Sorgen um mich. Bei mir war alles bestens«, bemerkte er mit einem Augenzwinkern.
    Ich boxte ihn auf den Arm. »Was hast du angestellt? Das Zwinkern hat doch etwas zu bedeuten?«
    »Ach wo. Ich habe ebenfalls viel gearbeitet. Ständig haben sie mich in Westminster gebraucht, und dann der Dokumentarfilm mit dir.«
    »Und was hast du sonst noch so getrieben?«
    »Nicht viel, nur ein bisschen relaxt«, antwortete er vage.
    Wir traten aus dem Aufzug und gingen hinaus ins Sonnenlicht. Unter uns erstreckte sich London in alle Himmelsrichtungen, der übliche Verkehrslärm, übertönt vom Dröhnen der Belüftungsanlagen. Über dem Meer von Satellitenschüsseln flimmerte die Hitze
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