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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
Autoren: Lucy Robinson
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hatte?«
    Ich klemmte mein Handy zwischen Schulter und Ohr und lächelte traurig auf meine frisch manikürten Hände. »Ich dachte, du meinst, dass er sich verlobt hat«, antwortete ich. »Ich dachte, er würde mit einer gewissen Nellie Daniels ins Bett gehen. Hat Leonie dir das denn nicht erzählt?«
    »Nein«, sagte Alex. »Wir hatten uns gleich zu Anfang darauf geeinigt, dass wir nicht über Michael und dich reden würden. Leonie war da sehr beharrlich. Und ich …«
    Ich lachte kurz. »Du tust alles, was sie sagt.«
    Er verstummte.
    »Alex, ich mache nur Spaß. Also … an jenem Montagmorgen hast du versucht, mir zu erzählen, was Michael getan hatte, und ich habe dich davon abgebracht. Oh Gott, ich erinnere mich … du hast gesagt, du hättest ihn am Vortag getroffen. Während Leonie und ich beim Burger-Essen waren. Mist … Dann hätte ich mir also all das ersparen können, wenn ich dir zugehört hätte? Na prima. Ein weiterer Triumph. Spitzenmäßige Arbeit, Fran.«
    »Sei nicht so hart zu dir selbst«, sagte Alex. In seiner Stimme lag eine Freundlichkeit, die mich zu ersticken drohte. »Du hast einfach nur versucht, dich zu schützen. Nach dem grauenhaften Mist, den du durchgemacht hast, wundert mich das nicht.«
    Ich traute mich nicht zu sprechen, traute meiner Stimme nicht. Alex klang aufrichtig ergriffen. Und lieb. Und herzlich. Ich verstand es nicht. Wo war der Schwafler geblieben?
    Er räusperte sich. »Fran, es tut mir leid, aber ich muss noch über etwas anderes mit dir reden.« Der Zug fuhr an hässlichen, verlassenen Gebäuden vorbei. Draußen wurde es langsam dunkel. Ich konnte mein Spiegelbild im Zugfenster sehen, niedergeschlagen und müde. »Sprich weiter«, sagte ich zögernd. Das klang gar nicht gut.
    »Ich wollte das schon lange loswerden«, fing Alex an, dann hielt er inne.
    »Sprich weiter«, wiederholte ich, jetzt nervös.
    »Fran … man hat dir den Eindruck vermittelt, ich würde nicht viel von dir halten, was überhaupt nicht stimmt. Ich kann nicht genug betonen, dass das komplett gelogen ist. Was du in deinem Ressort leistest, ist verblüffend! Ich wüsste wahnsinnig gern so viel über Popkultur, Kunst und Ähnliches wie du! Außerdem hatte ich immer nur Gutes über dich zu sagen. Von Anfang an«, fügte er hinzu.
    Überrascht lehnte ich mich in meinem Sitz zurück. Das stimmte in keinster Weise mit dem überein, was Michael mir erzählt hatte.
    Was bedeutete, so wurde mir langsam klar, dass …
    »Michael hat sich das ausgedacht«, erklärte Alex mit fester Stimme. »Alles. Entschuldige, Fran, ich möchte nicht mit dem Finger deuten, aber ich lasse nicht zu, dass du solche Dinge über mich denkst. Es liegt mir nicht, jemand anderem etwas in die Schuhe zu schieben, doch ich frage mich, ob er mich dazu benutzt hat, seine eigenen Vorurteile in Worte zu fassen.«
    Zuerst war ich ungläubig. Dann zornig. Dann traurig. Geschlagen. Es musste stimmen. »Wow«, sagte ich nach einer Pause. »Was für ein … was für ein Mistkerl. Wie konnte ich nur so dumm sein, Alex?«
    »Das hat mit Dummheit nichts zu tun«, sagte er. »Wir alle machen Fehler, wenn wir uns in jemanden verlieben.«
    »Dann hast du also wirklich nicht versucht, Hugh dazu zu bringen, mich zu feuern«, sagte ich langsam.
    »Nein«, erwiderte er mit Nachdruck. »In Wirklichkeit habe ich vor Kurzem herausgefunden, dass dein Tape im Müll lag, weil Dave es weggeworfen hatte. Er machte sich Sorgen, dass jemand darauf stoßen könnte und du gefeuert würdest. Offensichtlich ist das in die Hose gegangen. Aber …«
    »Tja«, sagte ich. »Dann schulde ich in Wirklichkeit dir eine Entschuldigung.« Ich hatte nie damit gerechnet, dass ich einmal in eine solche Situation geraten würde. Es war mir schrecklich peinlich, wenn ich daran dachte, wie grob und unhöflich ich in den letzten zwei Jahren Alex gegenüber gewesen war. Ich war einfach davon ausgegangen, dass er mich nicht ausstehen konnte.
    »Nein, es ist genau andersherum. Ich hätte mir nicht von dir über den Mund fahren lassen dürfen, als ich versucht habe, dir von Michael zu erzählen. Ich hätte darauf bestehen müssen, dass wir darüber reden.«
    »Sei nicht albern. Ich habe behauptet, ich wüsste davon – was solltest du tun? Mir einen Kugelschreiber an den Hals drücken, um herauszufinden, was genau ich damit meine? Es war ein Missverständnis, Alex. Ich … ich bin froh, dass du mich angerufen hast. Jetzt macht das Ganze weitaus mehr Sinn.«
    »Geht’s dir so weit gut?«,
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