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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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dämonischen gelben Augen – als wäre ich noch mitten in einem Alptraum.« Stefania quiekte vor Lachen und tätschelte Duke Ellingtons Kopf. Dann musterte sie mich wieder vorwurfsvoll. »Na schön«, lenkte ich ein. »Einverstanden. Ich werde nicht mit ihm schlafen. Aber du kannst mich nicht davon abhalten, zu dieser Verabredung zu gehen.«
    »Du wirst dich nicht im Griff haben, wenn du ärrst mal angefangen hast zu trinken«, gab Stefania zu bedenken.
    Ich wurde rot. Vermutlich hatte sie recht. Charlie hatte mir seit Dienstag ziemlich unflätige Nachrichten geschickt. Sehr zu meiner Überraschung hatte er mich irgendwie aus meinem sexuellen Tief gerissen und dazu gebracht, dass ich vor Geilheit fast überkochte.
    »Das stimmt«, sagte ich langsam. »Ich mache dir einen Vorschlag. Mein Schamhaar wuchert wie ein tropischer Regenwald. Wie wär’s, wenn ich es so lasse? Dann wird bestimmt nichts mit ihm laufen.«
    Stefania war eindeutig nicht überzeugt. Trotzdem sagte sie: »Sei einfach vorsichtig, Frances. Ich bin überzeugt, dass es da draußen bessere Männer für dich gibt. Aber was ich noch fragen wollte: Wie gäht es eigentlich deiner Mutter?«
    Ein unangenehm bedrückendes Gefühl beschlich mich. Ich setzte mich wieder. »So wie immer. Nein, das stimmt nicht. Schlechter. Sie scheint wirklich auszuticken, Stefania. Ich denke, Ni…« Ich verstummte. Nicht mal Stefania wusste von Mum und Nick. Im Augenblick musste ich sie noch mehr als sonst schützen. Nick stand Tag für Tag stärker unter dem Druck der Presse. Es wäre Mums Ende, wenn sie da hineingeriete.
    Ich hatte Stefania erzählen wollen, dass Mum davon überzeugt war, abserviert zu werden. Die Vorstellung, wie sie da in ihrem Haus saß und darauf wartete, dass das Telefon klingelte, machte mich unendlich traurig. Ich stellte mir vor, wie sie reglos auf einem ihrer Damastsofas hockte, die Hände im Schoß gefaltet, Flaschen voll Gin ordentlich auf dem Tischchen neben dem Telefon aufgereiht. Würde sein nächster Anruf eine Einladung zum Abendessen sein oder die Verkündigung, dass er nach über siebzehn Jahren ihre gemeinsame Beziehung beendete? Ich konnte mir kaum vorstellen, wie elend sie sich fühlen musste.
    Stefania beobachtete mich, als könnte sie alles sehen, was in meinem Kopf vorging. »Warum trinkt sie, Frances?«, fragte sie ruhig.
    Traurigkeit überwältigte mich. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Ohne Vorwarnung sprang Stefania zu mir rüber und umarmte mich. »Sie braucht Hilfe«, sagte sie. »Du kannst sie dabei unterstützen. Und, Frances, schlag bitte nicht densällben Wägg ein.«
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. »Das habe ich nicht vor. Vertrau mir, das ist nicht das, was ich will, Stefania.«
    Sie küsste mich auf die Wange und ging. Ich sah ihr hinterher, wie sie den Hof überquerte, ein durchgeknallter Kobold in Bermudashorts. Dann ging ich zum Telefon, hob den Hörer ab und drückte die Kurzwahl-Zwei.
    »Sunny Side Up?«, fragte eine vertraute Stimme.
    »Hi, Gloria. Hier spricht Fran. Ist Dad da?« Ich versuchte, mit dem Ärmel den Staub von der Ladestation zu wischen. Plötzlich war ich nervös.
    »Oh, na klar, Liebes. Wie geht es dir? TREVOR ? TREVOR ! FRAN IST DRAN , SCHATZ !«
    Ich hörte das Klappern von Geschirr. Dad kicherte. »Oh, wie wunderbar!«, flötete er, als er ans Telefon ging. Ich stellte mir vor, wie er sich die Hände an dem FC -Fulham-Küchentuch abwischte, das er stets über die linke Schulter geworfen hatte.
    »Franny! Hallo, Liebling! Was für eine nette Überraschung!«
    Ich rollte mich auf dem Sofa zusammen, augenblicklich getröstet. Immer, wenn ich mit Dad sprach, fühlte ich mich hinterher besser. »Hey, Dad … wie geht’s dir?« Ich stand auf, kramte meine Brieftasche hervor und starrte auf das Foto von Mum und Dad am Strand, während er mir von seinen Plänen berichtete, ein zweites Sunny Side Up in Barcelona aufzumachen, außerdem hatten Gloria und er einen Vertrag mit einem Bäcker abgeschlossen, der gerade in Marbella einen neuen Laden aufgemacht hatte. Er verwendete ausschließlich Naturprodukte ohne künstliche Zusatzstoffe und fertigte alles frisch von Hand. Dad überschlug sich fast vor Begeisterung. Ich fühlte mich wohlig und leicht benebelt, während ich seinen ausschweifenden Erzählungen lauschte, und wünschte mir sehnsüchtig, ich hätte gerade vor der Kulisse eines wunderschönen Strands in der Wintersonne einen von Dads köstlichen Frühstückstellern mit

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