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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Spiegeleiern und Speck verdrückt anstatt meinen eigenen klebrigen Pampf, serviert in einer leeren Küche mit Aussicht auf ein Stück grauen, regenverhangenen Himmel.
    »Wie komme ich eigentlich zu diesem unerwarteten Vergnügen?«, fragte er schließlich.
    Ich schluckte, spürte wieder die Nervosität in mir aufsteigen. »Nun, Dad, eigentlich wollte ich mit dir über Mum reden.«
    Schweigen, dann hörte ich, wie Dad die Bürotür schloss. »Schieß los, Liebling. Ist alles in Ordnung?«
    Tränen stiegen mir in die Augen. »Nein, Dad, nichts ist in Ordnung. Nick nimmt am Wahlkampf der Tories teil und ist die ganze Zeit über in der Presse. Er hat mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich von ihr trennen wird. Sie trinkt mehr denn je. Es …« Mir schnürte sich die Brust zu bei dem Versuch, nicht zu weinen. »Es ist ziemlich viel im Augenblick.«
    Dad zog scharf die Luft ein. »Oh, Franny, Liebes«, sagte er. »Möchtest du, dass ich komme?«
    »Nein, ich denke nicht, dass du etwas tun kannst … ich wollte … ich wollte nur wissen, ob du je versucht hast, sie zu überzeugen, sich professionelle Hilfe zu suchen? Zum Beispiel in einer Klinik oder einer ähnlichen Einrichtung? Bei den Anonymen Alkoholikern? Oder beim Nationalen Gesundheitsdienst? Ich kann einfach nicht zulassen, dass sie so weitermacht.«
    Dad seufzte. »Franny, ich weiß, das ist schwer für dich, aber das liegt nicht in deinen Händen. Die einzige Person, die deiner Mutter helfen kann, ist deine Mutter selbst. Ich habe es versucht, Fran, ich habe es weiß Gott versucht. Doch solange sie nicht akzeptiert, dass sie ein Problem hat, wird sie sich nirgendwohin wenden.«
    »Aber das ist lächerlich! Es muss doch etwas geben, was wir tun können. Ich ertrage das nicht, Dad!«
    Ich hörte ihn wieder seufzen.
    »Eines Abends bin ich zu den Anonymen Alkoholikern in Sutton gegangen, Fran. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte. Aber man hat mir dort mitgeteilt, man könne nur etwas für sie tun, wenn sie bereit sei, Hilfe anzunehmen.«
    »Ja, ich habe in der Hauptniederlassung angerufen, und da hat man mir so ziemlich das Gleiche gesagt. Trotzdem, Dad, ich kann doch nicht einfach abwarten und zusehen, wie sie sich selbst umbringt«, sagte ich. »Ich denke, ich sollte noch einmal mit ihr darüber reden.«
    »Noch einmal?« Dad klang überrascht.
    »Ja. Ich habe das Thema schon dreimal angeschnitten. Jedes Mal ist es ziemlich übel ausgegangen.«
    Dads Stuhl knarrte. »Hmm«, sagte er. »Als ich mit ihr über die Anonymen Alkoholiker gesprochen habe, hat sie einen Kürbis nach mir geworfen.«
    Ich lächelte kurz und spürte, dass Dad dasselbe tat. »Warum hat sie angefangen zu trinken?«, fragte ich schließlich.
    » TREVOR ! ZEHN GEDECKE !«, rief Gloria durch die Bürotür.
    »Oh, Fran, ich muss aufhören. Es tut mir leid. Sobald der Brunch-Ansturm vorbei ist, rufe ich dich zurück, okay?«
    »Okay. Danke, Dad.«
    »Ich hab dich lieb, Franny.«
    Mit einem Grunzlaut legte ich auf, vor Traurigkeit blieben mir die Worte im Halse stecken. Ich sah Duke Ellington an. »Du bildest dir wohl ein, wieder ins Bett gehen zu können, was?«, fragte ich ihn. Er verschwand durch die Katzenklappe, ohne einen Blick in meine Richtung zu werfen.
    Von: Trevor O’Callaghan [[email protected]]
    An: Frances O’Callaghan [[email protected]]
    Gesendet: 19. Februar 2010, 15:04
    Betreff: Eve
    Hallo, Franny!
    Wie schön, von meinem kleinen Mädchen zu hören!
    Nun, was du erzählt hast, klingt ziemlich furchtbar. Ich kann gleich morgen in einen Flieger steigen, solltest du moralische Unterstützung brauchen. Es muss schwer für dich sein, das ohne Michael durchzustehen. Dieser Mistkerl. Ich weiß, dass du wieder mit ihm zusammenkommen möchtest, Fran, aber würde er mir jetzt über den Weg laufen, würde ich ihm eins auf die Nase verpassen.
    Ich habe mir die ganze Mittagszeit über den Kopf zerbrochen, was ich dir sagen soll. Ich wünschte selbst, ich wüsste, warum Eve angefangen hat zu trinken, Liebes. Bei den Anonymen Alkoholikern hat man mir mitgeteilt, es bedürfe keines besonderen Anlasses. Offensichtlich neigen die meisten Leute zum Alkoholmissbrauch, und irgendwann gerät das Ganze dann außer Kontrolle. Es fiel mir zunächst schwer, das zu glauben, doch langsam, aber sicher bin ich überzeugt, dass es stimmt.
    Erst dachte ich, sie habe damit angefangen, als sie arbeitslos wurde, aber jetzt glaube ich, es wäre sowieso irgendwann passiert.

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