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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Ihre Mutter hat wirklich schwer getrunken, genau wie ihre Großmutter. Keine von ihnen hat das je als Problem betrachtet. Ich bete nur, dass Eve anders reagiert, denn sie hätte schon vor siebzehn Jahren Hilfe gebraucht, deshalb kann ich mir ungefähr vorstellen, wie es jetzt um sie steht. Sollte Nick Bennett sie wegen seiner politischen Karriere abservieren, wird es noch schlimmer mit ihr werden.
    Es tut mir leid, Liebes, ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Bist du sicher, dass du nicht möchtest, dass ich nach London komme?
    Ich umarme dich,
    Dad

Kapitel sechsundzwanzig
    Date Nummer drei: Charlie
    Ich hatte schon über die Hälfte meines zweiten, gigantischen Cocktails geschlürft, als uns die Kellnerin endlich zu unserem Tisch führte. Das Hakkasan brummte: Absurd mondäne Mädchen tranken in kleinen Schlückchen Cocktails an der Bar mit Männern, die aussahen, als wären sie allesamt in einer Fabrik in Los Angeles hergestellt worden. Zwischen den dicht besetzten Tischen flatterten schmächtige, aber effiziente Kellner hin und her und schleppten riesige Tabletts mit dampfenden Dim Sum durch die Gegend. Ich war schon einmal hier gewesen, bevor ich Michael kennengelernt hatte. Es hatte mir damals schon gefallen, aber heute Abend, tadellos gekleidet, einem Mann gegenübersitzend, gegen den Michelangelos David wie ein Hundehintern aussah, war ich vollends begeistert.
    So weit, so gut. Charlie hatte mich von zu Hause abgeholt wie ein echter Gentleman, hatte sich bei mir an den Küchentisch gesetzt und geplaudert, während ich mit Haarspray und Marks-&-Spencer-Strumpfhose durchs Schlafzimmer raste. Dann war eine Taxilimousine vorgefahren, die uns lautlos in die Stadt zum Hakkasan beförderte, wo uns Charlie exquisite Cocktails bestellte. Ein wundervolles Date.
    Als wir uns zu Tisch setzten, wählte Charlie, ohne mich zu Rate zu ziehen, den Wein, und noch während ich überlegte, ob ich das sexy oder nervig finden sollte, beugte er sich vor und küsste mich direkt auf den Mund.
    Definitiv nicht nervig. Sexy.
    Wir küssten uns etwa eine Minute lang, dann löste er sich von mir, und wir sanken auf unsere Stühle zurück, ich knallrot, er aufreizend lässig.
    »Nun denn. Guten Abend, Mr. Swift«, murmelte ich mit der verführerischsten Stimme, die ich zustande bringen konnte. Das war gar nicht gut: Ich war total scharf auf ihn. Alle waren scharf auf ihn. Sogar die verdammte Kellnerin, die mich ignorierte und die ganze Zeit um Charlie herumscharwenzelte.
    »Dir auch einen guten Abend«, sagte er, beugte sich wieder vor und zwirbelte eine Haarsträhne zwischen Finger und Daumen. »Ich habe diese Woche viel über dich nachgedacht. Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie attraktiv du bist?«
    »Tja, ein bisschen attraktiver als Roseanne Barr vermutlich schon«, war alles, was mir darauf einfiel.
    Charlie brüllte vor Lachen, und ich bemerkte, wie zwei junge Frauen, die angezogen waren wie Edelprostituierte, zu ihm hinüberstarrten und tuschelten.
    Ich lehnte mich zurück und streckte meine Brüste vor, nur für den Fall, dass das helfen würde. Charlie war offenbar sehr gefragt.
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich hatte immer schon ein Faible für Roseanne. Bei dem Gedanken, eine üppige Lady zu vögeln, krieg ich jedes Mal einen Steifen.«
    Aha. Nicht gut. Er stand also auf üppige Frauen. (War er deshalb mit mir unterwegs?)
    »Hast du dir diese Woche eigentlich meine Show angehört?«, fragte er.
    »Nein«, log ich.
    »Schade. Ich hatte dir einen Song gewidmet.«
    »Oh mein Gott! Welchen?« (Es war »Can’t Get You Out Of My Head« von Kylie Minogue gewesen. Etwas merkwürdig, aber nett.)
    »Nun, zu spät, Fran. Sag mal, wann darf ich dir endlich die Klamotten ausziehen?«
    Ich errötete. »Da bin ich mir nicht sicher. Es hängt ganz davon ab, wie gut du dich benimmst, Charlie Swift.«
    »Tatsächlich? Na schön, wie wär’s erst mal damit?« Er beugte sich noch weiter vor. »Ich stecke meine Hand in dein Unterhöschen – violette Spitze, sehr schön – und sorge dafür, dass du kommst?«
    Ich wäre beinahe auch so gekommen, ohne seine Hand.
    » CHARLIE !« Die ersten Dim Sum wurden serviert. » HIMMEL !«
    »Ich komme nicht dran. Tut mir leid.«
    Mit knallrotem Kopf griff ich zu meinen Stäbchen. Und dann, vielleicht weil ich mittlerweile zwei Drittel meines zweiten Cocktails intus hatte, sagte ich: »In Wirklichkeit ist es aus blauer Spitze. Und wenn ich meinen Stuhl nur ein kleines Stückchen

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