Happy End fuer drei
erklärte Alexis.
„Ich habe uns sogar ein paar mitgebracht.“ Desdemona ging zu ihrem Wagen, um sie zu holen.
Skeptisch musterte Savannah die fremde Frau. Die Dinge, die sie außer den brandneuen Büchern mitgebracht hatte, faszinierten Savannah viel mehr: „Kinderschokolade! Und Überraschungseier.“
Desdemona zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, ein Begrüßungsgeschenk wäre doch nett – um das Eis zu brechen.“
„Gute Idee“, murmelte Alexis.
„Tja …“ Unschlüssig blieb Grady stehen. Schließlich kam ihm der rettende Einfall. „Warum gehen Sie nicht schon einfach in die Küche? Ich muss noch ein paar wichtige Anrufe erledigen.“
Alexis, Desdemona und Savannah gingen in die Küche, und Grady begab sich in sein Arbeitszimmer.
Eine Stunde später klopfte es an seiner Tür.
Es war Alexis.
„Wie läuft’s?“, wollte er wissen.
„Ich mag Desdemona wirklich. Ich glaube, sie ist ein wunderbarer Mensch.“
„Aber …?“, hakte Grady nach.
„Vielleicht sollten Sie es sich selbst ansehen“, schlug Alexis vor.
Neugierig geworden stand Grady vom Schreibtisch auf. Er hatte sein Jackett ausgezogen, die Krawatte gelöst, die obersten Knöpfe seines Hemds geöffnet und die Ärmel aufgerollt.
Alexis hatte ihre Jacke ebenfalls ausgezogen – vermutlich wegen des ungewöhnlich warmen Juniwetters. Der Stoff der ärmellosen Seidenbluse schmiegte sich an ihren Oberkörper. Grady ließ sich eher von schönen Frauenbeinen faszinieren. Alexis brauchte ihre gewiss nicht zu verstecken, aber bei ihr bezauberten ihn sogar die Arme. Kein Zweifel – Alexis’ Schultern und die sanften Rundungen ihrer Oberarme waren genauso verführerisch wie alles andere an ihr.
Kein Grund, sich darüber Gedanken zu machen, ermahnte er sich, während er ihr in den hinteren Teil des Hauses folgte, wo das Gartenzimmer mit den halb geöffneten Flügeltüren lag.
Alexis hielt ihn zurück. „Schauen Sie sich das erst an, ehe Sie hinausgehen.“
„Ich will noch mehr Plätzchen.“
„Aber Schätzchen, du hattest bereits fünf.“
„Daddy gibt mir immer sechs.“
„Das stimmt nicht“, murmelte Grady.
„Pst!“, machte Alexis.
„Na gut. Aber verrate niemandem, dass ich dir noch eins gegeben habe.“ Desdemona holte einen weiteren Keks aus der Dose, die auf der obersten Zinne eines Playmobil-Schlosses stand.
„Mach einen Purzelbaum für mich“, verlangte Savannah.
Desdemona errötete. „Das kann ich nicht. Dafür bin ich viel zu alt, Schätzchen.“
Das Mädchen beäugte sie misstrauisch. „Aber ich will es“, maulte sie mit vollem Mund.
„Soll ich dir nicht lieber ein Buch vorlesen?“
Da Savannah wusste, dass sie am längeren Hebel saß, schüttelte sie den Kopf. „Nein. Ich will, dass du tust, was ich sage … und wenn du es nicht tust, dann schreie ich.“
„Das reicht jetzt“, sagte Grady aufgebracht.
Er trat durch die Flügeltüren hinaus auf den Rasen.
Desdemona hatte bereits ihre Schuhe abgestreift und beugte sich unbeholfen nach vorn. Sportlich, soviel stand fest, war sie überhaupt nicht.
Grady legte ihr die Hand auf die Schulter und nahm seiner Tochter den halb aufgegessenen Keks aus der Hand. „Savannah, entschuldige dich bei Miss Bradford.“
„Aber Daddy …“
„Sofort!“
Das Kind wurde rot. Seufzend murmelte es: „Tut mir leid.“
Grady hob die Bücher und die restlichen Kekse auf und wandte sich an Desdemona. „Ich begleite Sie zu Ihrem Wagen“, sagte er freundlich.
„Daddy ist sauer auf mich“, murmelte Savannah, als die beiden Erwachsenen verschwunden waren.
„Und er hat allen Grund dazu“, bekräftigte Alexis. „Du hast Desdemonas Freundlichkeit ausgenutzt.“
Savannah bohrte die Spitze ihres Schuhs in das Gras. „Sie wollte gar nicht mit mir spielen“, beklagte sie sich. „Sie hat es nur getan, weil sie es tun musste.“
Das hatte Savannah natürlich sofort gespürt und entsprechend bockig reagiert, um sie so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
Kurz darauf war Grady wieder bei ihnen. „Hast du keine Hausaufgaben zu erledigen, junge Dame?“
Savannahs schuldbewusster Blick sprach Bände.
„Sind die Hefte in deiner Schultasche?“, bohrte er weiter.
Sie hob eine Schulter. „Ich glaube schon.“
„Was musst du denn tun?“
„Ein Bild fertig malen. Es soll ganz bunt werden.“
Grady fasste seine Tochter an den Schultern und drehte sie zum Haus. „Na gut. Dann setz dich an den Küchentisch und mach deine Hausaufgaben, während ich mich mit
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