Happy End fuer drei
„Das Puzzeln mit dir hat mir Spaß gemacht“, versicherte sie ihr.
„Mir hat es auch Spaß gemacht“, erwiderte Tina warmherzig.
Hand in Hand gingen Alexis und Savannah ins Haus.
Drei Stunden später betrat Holly Anne Alexis’ Büro. „Was machen Sie denn noch so spät am Freitagabend hier? Geht es immer noch um Grady McCabe?“
Alexis nickte seufzend. „Ich suche noch nach ein paar passenden Kandidatinnen für ihn.“
„Bei Tina Weinart hat es nicht gefunkt?“
„Beim zweiten Mal ist sie viel besser mit Savannah zurechtgekommen. Aber ich sehe sie noch nicht als Partnerin von Grady McCabe.“
Holly Anne musterte Alexis durchdringend. „Warum nicht?“
Ratlos hob Alexis die Schultern. Der Grund dafür war ihr selbst ein wenig schleierhaft. „Nur so ein Gefühl“, antwortete sie schließlich.
„Bleiben Sie am Ball. Wenn Sie das schaffen, haben Sie sich die Filiale in Galveston wirklich verdient.“
Es klopfte an der offenen Bürotür, und beide Frauen drehten sich um. Vor ihnen stand Grady McCabe. Sein dunkles Haar war wie immer zerzaust, und der Ansatz von Bartstoppeln an seinem Kinn verlieh ihm einen attraktiv verwegenen Ausdruck. Seit ihrem letzten Treffen hatte er sich umgezogen. Dem heißen Juniabend angemessen trug er ein T-Shirt mit V-Ausschnitt, knielange Shorts und Flipflops.
Lächelnd stieß Holly Anne sich von Alexis’ Schreibtischkante ab. „Dann lasse ich Sie beide mal allein. Wir sehen uns morgen.“
Alexis nickte. „Gute Nacht.“
Grady kam näher. Der Duft von Seife und Rasierwasser verriet ihr, dass er kürzlich geduscht hatte. Nach diesem heißen arbeitsreichen Tag sehnte auch sie sich nach einer Dusche.
„Ich habe mir gedacht, dass Sie hier sind“, begann er.
Um diese Zeit war es im Büro sehr ruhig. Irgendwo fiel eine Tür ins Schloss. Alexis wurde bewusst, dass sie und Grady vollkommen allein waren. Mit gespielter Lässigkeit bewegte sie sich in ihrem Drehstuhl. „Ich dachte, Sie wären bei Ihrer Familie.“
„Savannah schläft. Mom und Dad wollten auch früh ins Bett. Sie waren den ganzen Tag auf den Beinen, um ihre Bohrplätze zu kontrollieren. Habe ich Ihnen erzählt, dass Mom das Unternehmen von meinem Großvater Big Jim Wyatt geerbt hat? Und mein Dad verdient sein Geld mit Anlagegeschäften.“
Die liebevolle Art, mit der er von den beiden sprach, berührte Alexis tief, zumal sie keine Eltern mehr hatte. Sie waren vor vier Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. „Man erzählt sich, sie seien ein gutes Team.“
Grady grinste. „Sie haben sich kennengelernt, als meine Mom Probebohrungen auf seinem Grund und Boden machte. Zuerst flogen die Fetzen, aber dann haben sie sich verliebt, geheiratet und fünf Söhne bekommen.“
„Die einzige Frau unter sechs Männern – wow!“
„Davon hat sich meine Mutter nie unterkriegen lassen. Sie war selber ein halber Junge. Aber dass es keine Frauen im Leben ihrer Söhne gibt – oder sagen wir, keine beständigen Beziehungen –, macht ihr schon zu schaffen. Und da ich der Älteste bin, möchte sie, dass ich so schnell wie möglich heirate.“
„Sie wünscht sich eine Liebesheirat für Sie.“
„Das kann ich Ihnen versichern. Deshalb habe ich meinen Eltern auch nicht erzählt, dass ich eine Vernunftehe einzugehen gedenke.“
„Sie wussten also …“
„Noch gar nichts, und so sollte es auch bleiben“, beendete er den Satz.
Würde der Blitz doch zweimal an derselben Stelle einschlagen! Grady und Savannah hätten es verdient, glücklich zu sein.
„Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben.“ Plötzlich klang er wieder optimistischer.
Ihre Stimmung dagegen sank in den Keller. Trotzdem zwang sie sich ein Lächeln ins Gesicht. „Hat es geklappt mit Tina?“
Nachdenklich betrachtete Grady Alexis’ blassblaue ärmellose Bluse und ihre nackten Schultern, ehe er ihr wieder ins Gesicht blickte. „Sie ist kurz nach Ihnen gegangen“, murmelte er.
Es war fast neun Uhr, und sie hatte einen langen Arbeitstag gehabt.
„Ich habe ihr erklärt, dass ich mit meiner Familie allein sein wollte“, fuhr Grady in beiläufigem Tonfall fort.
Unvermittelt begann Alexis’ Herz schneller zu schlagen. „Werden Sie sie wiedersehen?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht.“
Unerklärlicherweise stimmte sie seine Antwort optimistisch. „Warum nicht?“
Gradys Lippen wurden schmal. „Tina ist eine sehr nette Person. Ich glaube, sie käme toll mit Savannah zurecht.“
„Aber?“
„Ich bin mir nicht
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