Happy End fuer Harriet
ich es ihr ausdrücklich erlaube.”
“Du kannst sie nicht Tag und Nacht beschützen”, erklärte Hugh und fügte liebevoll hinzu: “Aber ich sehe, dass du es intensiv versucht hast.” Er küsste sie auf die Augenlider. “Harriet, ich kann es nicht ertragen, dich so erschöpft und sorgenvoll zu sehen. Diese Schatten unter deinen Augen müssen schnellstens wieder verschwinden. Ich bin jetzt hier und werde mich um dich und deine Lieben kümmern.”
“Das weiß ich.” Sie war so glücklich und schmiegte sich hingebungsvoll an ihn. Es tat gut, sich an seiner breiten Schulter anzulehnen. “Hugh, Liebster, ich liebe dich so sehr.”
Wortlos presste er sie an sich und küsste sie mit solcher Intensität, dass Harriet jeden Gedanken an Zeit und Raum vergaß. Mit allen Sinnen reagierte sie auf seine Liebkosungen und spürte eine nie zuvor gekannte Leidenschaft.
Schwer atmend löste er sich von ihr. “Harriet, ich bin wie verhext von dir. Du raubst mir meine Seele”, raunte er. “Das ist erst der Beginn unseres Glücks, und ich verspreche dir, dass unsere Zukunft noch viel mehr davon bereithält. Ich werde dir alles geben, wonach dein Herz verlangt.”
“Mein Herz verlangt nach dir.”
“Du machst es mir unendlich schwer, dich zu verlassen, Geliebte, aber ich muss den Duke aufsuchen. Er erwartet mich bereits. Und leider habe ich für dich noch eine weniger angenehme Neuigkeit. Augusta wird in den nächsten Tagen nach Templeton kommen.”
“Hast du sie getroffen?”
“Ja.” Lord Ashby verzichtete darauf, irgendeine Erklärung abzugeben, und Harriet drang nicht weiter in ihn. Vielmehr sah sie angelegentlich zur Seite.
Er legte ihr einen Finger unter das Kinn und zwang sie mit sanftem Druck, ihn anzusehen. “Eine weitere Prüfung für dich?” erkundigte er sich verständnisvoll. “Wir müssen Geduld mit ihr haben, Harriet. Sie möchte ihren Vater sehen.”
“Ich verstehe. Wenn mein Vater krank wäre, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn sehen zu können.”
Hugh lachte leise in sich hinein. “Davon bin ich überzeugt. Man müsste schon ein Herz aus Stein haben, wenn man sich dir in den Weg stellen wollte.”
“Aber Mylord!” protestierte Harriet.
“Ja, Madam? Wollen Sie sich etwa in diesem Punkt mit mir streiten?”
Sie lachte, schüttelte den Kopf und barg das Gesicht an seiner Schulter.
“Das macht mir Mut”, meinte er neckend. “Endlich gibt es mal keine Widerrede von dir. Aber nun musst du mich entschuldigen. Ich brauche ungefähr eine Stunde für meine Unterredung mit dem Duke, und dann bin ich wieder bei dir. Meinst du, wir könnten heute Nachmittag eine Ausfahrt unternehmen?”
“Ja, herzlich gerne. Lizzie hätte so viel Freude daran, und ich glaube, auch der Doktor würde seine Zustimmung nicht verweigern.”
“Ausnahmsweise habe ich mal nicht an deine Schwester gedacht”, versetzte er mit gespielter Ungeduld. “Mir wird immer klarer, dass wir so bald wie möglich heiraten müssen. Das scheint die einzige Möglichkeit zu sein, dich für mich allein zu haben. Du planst hoffentlich keine Hochzeitsreise mit der ganzen Familie?”
“Selbstverständlich nicht.” Harriet wurde ein ganz klein wenig rot. “Wie kommst du nur auf so eine Idee?”
“Ich wollte nur sicherstellen, dass wir auch in diesem Punkt übereinstimmen. Sonst wäre die Hochzeitsreise nämlich eine ziemliche Enttäuschung für dich. Schließlich kann ich meine Braut nicht in aller Öffentlichkeit verführen.”
“Hugh, sag so etwas bitte nicht. Du stürzt mich in allergrößte Verlegenheit.”
“Oh nein, Liebste. Bei mir wirst du deine Scheu ablegen. Auch wenn du jetzt so entzückend errötest, kann ich dir versprechen, dass du bereits in unserer Hochzeitsnacht jegliche schickliche Zurückhaltung verlieren wirst.” Unter dem Blick seiner leuchtenden Augen fühlte sich Harriet eigentümlich schwindlig.
Hastig entwand sie sich Hughs Armen und suchte Zuflucht hinter einem Stuhl. “Ich dachte, du wolltest den Duke aufsuchen”, erinnerte sie ihn.
“In der Tat.” Er warf ihr noch eine Kusshand zu und verließ mit eiligen Schritten das Speisezimmer.
Harriet ließ sich eine heiße Schokolade bringen. Sie wunderte sich, dass sie ganz allein am Frühstückstisch saß, doch auf ihre Frage an das Dienstmädchen erfuhr sie, dass Lavinia und Piers bereits in aller Frühe zu einem Ausritt aufgebrochen waren und auch Lord Ashby die beiden an diesem Morgen noch nicht gesehen hatte.
Es gab also
Weitere Kostenlose Bücher