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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
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ausruhen.”
    “Aber Liebes, du kannst nicht in deinem Reitkostüm bleiben”, entgegnete Harriet und bemühte sich, freundlich zu klingen. “Es ist völlig blutverschmiert. Darf ich dir nicht in deinen Hausmantel helfen? Vielleicht bist du verletzt?”
    “Nur ein bisschen Nasenbluten! Mach nicht so ein Theater. Ich ziehe es vor, allein zu sein.”
    “Wie du willst. Soll ich den Doktor kommen lassen, damit er dich untersucht?”
    “Bloß nicht! Ich werde ihn nicht in mein Zimmer lassen.”
    Harriet seufzte, als sie den Raum verließ. Ärger brodelte in ihr hoch, denn Lavinia war so barsch gewesen, dass ihr Benehmen beinahe als unentschuldbar bezeichnet werden konnte.
    Im Salon kauerte sich Harriet unglücklich in einen Sessel. Ihr war die gute Laune restlos vergangen. Lag etwa ein Fluch über diesem Haus? Es schien, als ob das Unheil überall lauerte und ein Familienmitglied nach dem anderen traf.
    Harriet begann zu zittern, als unbestimmte Ängste in ihr hochkamen und ihr das Atmen erschwerten. Vielleicht war sie ja nur besonders empfindlich. Aber ein Unfall nach dem anderen? Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen!
    Sie stützte den Kopf schwer in die Hände. In ihrer Vorstellung setzte sich die Überzeugung fest, dass irgendeine geheime, dunkle Macht am Werke war und nur darauf lauerte, das nächste arglose Familienmitglied anzugreifen.
    “Harriet, mein armer Liebling!” Hugh legte die Arme um sie. “Wir müssen endlich ausführlich miteinander reden. Es ist höchste Zeit dafür.”
    “Ich habe so schreckliche Angst.” Aufweinend drehte sie sich zu ihm um. “Ich kann das nicht mehr ertragen. All diese Unfälle! Was passiert nur mit uns?”
    Hugh hielt sie fest und streichelte ihr besänftigend über den Rücken. Nach einigen Sekunden, in denen er nach den richtigen Worten zu suchen schien, sagte er schließlich: “Es waren keine Unfälle, mein Herz. Lavinias Sattelgurt war sauber durchschnitten. Das Gleiche gilt für das Riemchen an Elizabeths Slipper.”
    Fassungslos sah Harriet ihn an. “Willst du damit sagen, dass sich jemand absichtlich mit einem Messer daran zu schaffen gemacht hat?”
    Hugh nickte.
    “Aber das ist doch unmöglich! Du musst dich irren. Wer würde so etwas tun? Und warum?”
    “Nun, dafür gibt es zweifelsohne Gründe. Aber das ist noch nicht alles.”
    Harriet wartete, dass Hugh fortfuhr.
    “Als deine Schwester so krank war, hatte sie doch kurz vorher Kräutertee getrunken, nicht wahr?”
    “Ja”, bestätigte Harriet. “Kathie machte sich deswegen große Vorwürfe. Sie hatte wohl versehentlich die falschen Kräuter verwendet.”
    “Nein, Harriet, es gab kein Versehen. Ich habe den Rest des Tees mit nach London genommen und dort einen befreundeten Kräuterspezialisten gebeten, ihn zu untersuchen. Die Mischung in der Tasse enthielt eine Zutat, die Kathie mit Sicherheit nicht hineingegeben hat.”
    “Worum handelte es sich denn dabei?”
    “Um den Sud von ausgekochten Blättern des Himbeerstrauchs. Sehr einfach und sehr wirkungsvoll.”
    “In welcher Hinsicht wirkungsvoll?” Harriet wagte kaum, diese Frage zu stellen. Sie kannte die Antwort bereits.
    “Nun, man sollte tunlichst die Finger davon lassen, wenn man guter Hoffnung ist. Es besteht durchaus die Gefahr einer Fehlgeburt.”
    “Wie entsetzlich! Was für ein teuflisches Machwerk!”, rief Harriet aus. “Meine arme Elizabeth! Wer würde ihr etwas Böses wollen? Sie hat doch keine Feinde.”
    Hugh schwieg, und als Harriet die Stille nicht mehr aushielt, stieß sie hervor: “Du weißt, wer es ist, nicht wahr?”
    “Ich habe einen Verdacht, bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob er sich bestätigt.”
    “Bitte, Hugh, sag es mir. Ich flehe dich an.”
    “Nein, Liebste. Ich kenne dich gut und weiß, dass du einen solchen Verdacht vor niemandem verbergen könntest.”
    “Ich verstehe dich nicht. Worauf wartest du denn noch, wenn irgendjemand offensichtlich meiner Schwester ein Leid antun will?”
    “Warum habe ich dich wohl gebeten, gut auf Elizabeth aufzupassen?”, stellte Hugh statt einer Antwort die Gegenfrage. “Harriet, du musst so weitermachen wie bisher. Wirst du das für mich tun?”
    Unsicher und zweifelnd schaute sie ihm ins Gesicht. “Und wenn ein weiterer Versuch unternommen wird, ihr Schaden zuzufügen?”
    “Das können wir nicht mit letzter Sicherheit verhindern”, gab Ashby zu. “Doch wenn du mir Bescheid gibst, bevor Elizabeth ihre Gemächer verlässt, ist schon viel

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