Happy End im Mondpalast
bin.“
„Nein“, widersprach Beth lebhaft. „Du bist König geworden. Man hat dich aus deiner Welt gerissen und in eine Lage gebracht, in der du gegen die Zeit kämpfen musst, wenn du nicht mit deinem Land untergehen willst.“
„Wie weise du bist, kleine Beth. Ich liebe dich und werde dich immer lieben … ob du nun mit zurückkommst oder nicht.“
Beths Blick trübte sich. „Du meinst es wirklich ernst, nicht wahr?“
„Das Schicksal hat uns zusammengeführt“, bekräftigte Khal.
„Zu deinen Bedingungen … nicht zu meinen.“ Beth konnte ihren praktischen Sinn nicht verleugnen. Sie wünschte, das Leben hätte ihnen mehr Zeit gelassen, aber Khal musste regieren, und sie war ein Niemand, der nur seine Prinzipien hatte.
„Ich kann nicht ohne dich leben“, beteuerte Khal noch einmal. „Was schlägst du also vor?“
Beth zuckte hilflos die Schultern. „Ich gebe auf.“
„Das passt nicht zu dir.“
„Ich könnte nicht in deiner Nähe wohnen, wo ich deine andere Familie – die offizielle – ständig vor Augen hätte. Es würde mir das Herz brechen.“
„Meine offizielle Familie?“, fragte Khal scharf. „Du und Hana … ihr seid meine Familie.“ Er schloss für einen Moment die Augen. „Du weißt nicht, wie sehr ich dich liebe. Ich muss nur wissen, ob du genauso fühlst.“
„Das weißt du doch“, versicherte sie leidenschaftlich, „aber ich sehe keine Lösung für uns. Man bekommt nicht alles, nur weil man es sich sehnlich wünscht.“
„Darf ich dir noch eine Frage stellen?“
„Nur zu“, forderte sie ihn auf. Falls es irgendwie möglich war, würde sie ihm helfen.
„Willst du mich heiraten, Beth? Willst du mir und Q’Adar dein Herz schenken?“
Beth wollte sprechen, aber die Stimme versagte ihr. Sie versuchte, sich vorzustellen, was Khal andeutete, doch das gelang ihr ebenso wenig. „Dann kann Beth Tracey Torrance, die niemand kennt, Seine Majestät Khalifa Kadir al Hassan, Scheich der Scheiche und Lichtbringer seines Volks, doch heiraten?“, fragte sie schließlich.
„Wann immer du willst“, antwortete Khal. „Ich verlange viel von dir, das weiß ich. Wenn du mich heiratest, verurteilst du dich selbst zu einem Leben im Scheinwerferlicht, aber wenn die Welt dich kennenlernt und so sieht, wie ich dich sehe …“
Beth neigte den Kopf leicht zur Seite. „Als Königin von Q’Adar?“, fragte sie mit schelmischem Lächeln.
„Mit dir kann ich viel mehr sein als ohne dich“, fuhr Khal fort und legte dabei die Hand aufs Herz. „Bei dir kann ich fühlen und die Dinge anders sehen. Du gibst mir Liebe und Lachen und Begeisterung für das Leben. Du hast meine schwarzweiße Welt in glühende Farben getaucht. Ich empfinde wieder Schmerz, Sehnsucht und Hoffnung. Du hast mir Hana geschenkt …“
Er schloss Beth in die Arme, und sie sah die Tränen in seinen Augen. Ihr Staunen wuchs noch, als er sich vor sie hinkniete und ihre Hände nahm. „Beth Tracey Torrance … Willst du mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?“
„Es braucht keine große Hochzeit zu sein.“ Das Unmögliche sollte wahr werden, und endlich konnte Beth Pläne machen. „Außer uns braucht niemand Bescheid zu wissen. Auch später werde ich mich im Hintergrund halten …“ Sie bemerkte Khals veränderten Gesichtsausdruck und fragte: „Was ist los?“
„Das würde ich nie von dir verlangen“, erklärte er.
„Was hast du denn mit mir vor?“
„Das musst du abwarten, aber ich werde dich auf keinen Fall verstecken … im Gegenteil. Die ganze Welt soll von meiner geliebten Frau und unserer süßen Tochter erfahren.“
Wie Khal versprochen hatte, war die Weltpresse anwesend, als Seine Majestät Khalifa Kadir al Hassan Beth Tracey Torrance aus Liverpool zur Frau nahm. Der Nafir, der nur bei zeremoniellen Anlässen erklingen durfte, ließ seinen dumpfen, lang gezogenen Ton hören, und Beth erfreute sich vom Palastfenster aus am Anblick der Zeltstadt, in der sich Tausende von loyalen Untertanen zu Ehren des Brautpaars versammelt hatten.
„Du siehst bezaubernd aus“, versicherte Khals Mutter, während sie den zarten Brautschleier ordnete.
Faith brachte Hana herein, damit Beth sie küssen konnte. Hana krähte vergnügt, und die drei Frauen tauschten verständnisvolle Blicke. Nur sie wussten, dass Khal und Beth bereits verheiratet waren. Die bescheidene Zeremonie hatte ganz im Stillen stattgefunden – mit dem Austausch schlichter Eheringe und der Königinmutter und Faith als Trauzeuginnen. Die
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