Happy End im Mondpalast
prunkvolle öffentliche Hochzeit war erst später von Khal angeordnet worden. Niemand brauchte den übertriebenen Pomp, aber Khal wollte Beth seinem Volk und der ganzen Welt zeigen.
Q’Adar ist jetzt auch mein Land, dachte Beth, während sie am Fenster stand und auf ihre neues Königreich hinuntersah. Ihr Blick haftete an den Bergen und dem steinernen Monument, das sie vom Tag ihrer Flucht kannte. Khal war am frühen Morgen mit ihr hinausgeritten, um Blumen als Zeichen der Liebe und Erinnerung auf Ghaydas Grab zu legen. Es waren schmerzliche, aber auch reinigende Minuten für Khal gewesen, die ihn noch stärker mit Beth verbunden hatten.
Und jetzt war der große Augenblick da. Umgeben von den Menschen, die sie liebten, verließ Beth ihre Suite und schritt durch die Korridore des Mondpalastes bis zu der breiten Marmortreppe, von der sie auf die versammelte Festgesellschaft hinuntersehen konnte. Ihr erster und einziger Blick galt Khal. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, ging sie ihm Stufe um Stufe langsam entgegen.
Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als sie nach der großen Hochzeit endlich wieder allein waren und sich auf die königliche Jacht zurückziehen konnten.
„Das alles wäre nicht nötig gewesen“, meinte Beth, als sie den Hafen verließen. Sie stand an der Reling und sah auf das weite Meer hinaus. Ihre Flitterwochen würden kurz, aber wundervoll sein. Weder sie noch Khal wollten sich länger als einige Tage von Hana trennen.
Natürlich wusste Beth nicht, dass Faith und Hana im nächsten Hafen ebenfalls an Bord kommen würden. Das war nur eine der Überraschungen, die der Herrscher von Q’Adar für seine geliebte Frau vorbereitet hatte.
„Du hast recht“, stimmte Khal ihr zu. „Das alles wäre nicht nötig gewesen, aber ich kann dich gar nicht genug verwöhnen.“
Der warme Abendwind wehte Beth eine feine Haarsträhne ins Gesicht. Khal wollte es zurückstreichen, aber sie hielt seine Hand fest. „Ich bin dir so dankbar …“
„Ich dir auch.“ Er drehte ihre Hand um und betrachtete den Ring, den sie trug. Es war der Ring mit den vielfarbigen Saphiren, den er ihr in Liverpool geschenkt hatte. Den großen herzförmigen Rubin trug sie nur in der Öffentlichkeit. „Die verschiedenen Farben der Steine werden uns immer daran erinnern, wie viele Möglichkeiten das Schicksal für die Menschen bereithält.“
„Wenn man es mutig am Genick packt und tüchtig schüttelt“, meinte Beth lachend.
Khal nickte. „Besser hätte ich es nicht ausdrücken können, aber gerade jetzt ist mir nach etwas anderem zumute …“ Sein Blick suchte die Treppe, die zu den Kabinen hinunterführte.
„Also nicht nach den bunten Steinen, sondern nach dem rubinroten Herzen voller Leidenschaft?“, fragte Beth scherzhaft.
„So ist es“, bestätigte Khal und schloss sie in die Arme.
– ENDE –
Weitere Kostenlose Bücher