Happy End im Mondpalast
und noch mehr für die feste Entschlossenheit, mit der sie ihrem neuen Leben in Q’Adar entgegensah. Sie sollte einen Vorgeschmack von dem bekommen, was sie als seine Geliebte fordern durfte.
Khal hatte alles vorbereitet und ungeduldig darauf gewartet, dass Beth Hana für die Nacht versorgen würde. Inzwischen konnte er die Spannung kaum noch ertragen. Was würde sie zu all den Geschenken sagen, die er für sie ausgesucht hatte?
„Was ist das, Khal?“ Sie standen in seinem privaten Wohnzimmer, und Beth sah ungläubig auf die vielen, sorgfältig verpackten Päckchen.
„Bist du neugierig?“ Seiner Meinung nach müsste sie überwältigt sein. Er beobachtete, wie sie das erste Päckchen öffnete, und versicherte schnell im Voraus: „Wenn dir die Steine nicht gefallen, kann ich mehr bringen lassen …“
„Mehr?“ Beth sah Khal an und dann die Juwelen, die ihr durch die Finger glitten. „Sind die echt?“
„Natürlich sind sie echt.“ Khal war über ihre Reaktion erleichtert – doch das war erst der Anfang. Als er in die Hände klatschte, erschien ein Bedienter mit einem Bronzekästchen, das er vor Beth auf den Tisch stellte. Auf einen Wink hin zog er sich wieder zurück und schloss die Tür.
Khal zog einen Schlüssel aus der Tasche seiner Djellaba und gab ihn Beth. Anstatt das Kästchen gleich zu öffnen, wie er angenommen hatte, drehte sie den Schlüssel nachdenklich hin und her.
„Warum machst du das Kästchen nicht auf, anstatt mit dem Schlüssel zu spielen?“, fragte er ungeduldig. Er wollte möglichst schnell zu der nächsten Überraschung kommen und musste sich zwingen, ihr den Schlüssel nicht wegzunehmen und das Kästchen selbst zu öffnen.
Während sie sich mit dem antiken Schloss abmühte, bemerkte Khal, dass ihre Hände zitterten. Er wollte sich einreden, dass allein Aufregung der Grund dafür war, aber ihr Gesicht ließ nur einen anderen Schluss zu. Sie fürchtete sich, und das irritierte ihn. Warum wehrte sie sich dagegen, wenn er ihr Dinge schenken wollte, die sie noch nie besessen hatte?
Währenddessen fragte sich Beth, was das alles bedeutete. Hatte sie Khal nicht immer wieder beteuert, dass sie nicht käuflich war und nichts von ihm wollte? Ein böser Verdacht stieg in ihr auf. Vielleicht hatte er sich gar nicht verändert. Vielleicht sollte sein Reichtum sie nur locken, in Q’Adar zu bleiben, obwohl sie schon ihr Einverständnis erklärt hatte.
In der heißen Hoffnung, sich zu irren, hob sie den Deckel von dem alten Kästchen und sah hinein. Sollte sie erleichtert sein? Es befand sich nichts darin als ein Schlüsselbund und einige Fotografien.
„Was ist das?“, fragte sie und nahm die Fotos heraus. Sie zeigten ein prächtiges Herrenhaus, das für England typisch war. Es lag in einem weitläufigen Park, seitlich an einem See, und hatte einen gepflegten Vorgarten.
Beth redete sich ein, das alles hätte nichts zu bedeuten. Die Frau eines Scheichs brauchte eine vornehme Residenz, obwohl Beth sich nichts sehnlicher wünschte, als mit Khal und Hana wie eine normale Familie zu leben – genauso, wie er es versprochen hatte.
„Sind das Hausschlüssel?“, fragte sie.
„Gefällt es dir?“
„Werden wir dort wohnen, wenn wir in England sind?“
Khal schüttelte den Kopf. „Ich habe es für dich gekauft.“
„Für mich?“ Sie hätte begeistert sein müssen, aber eher wäre ihr schlecht geworden. „Du meinst, wir werden nicht zusammen wohnen?“
„Du weißt, dass ich nach Q’Adar gehöre. Das Haus ist für dich gedacht, wenn du Lust hast, einen Abstecher nach England zu machen. Ich möchte nicht, dass du dich hier gefangen fühlst. Darum habe ich das Haus für dich gekauft.“
Das klang, als würden sie zeitweise getrennt leben. War das nach Khals Meinung bei Ehepaaren so üblich?
„Wenn wir ein Verhältnis haben, brauchst du in England eine angemessene Wohnung.“
Ein Verhältnis? Beths Angst nahm zu. Sie sah auf die Juwelen und dann auf die Fotos und das Schlüsselbund. Sollte sich schon jetzt alles als Illusion erweisen?
„Du hast keinen Zweifel daran gelassen, dass dir das Penthouse nicht gefiel“, erinnerte Khal sie. „Darum habe ich dir ein Grundstück gekauft. Du wirst einen Garten brauchen, das habe ich hier gemerkt.“
„Einen Garten?“ Beths Stimme schwankte. Sie konnte kaum noch klar sprechen. „Ich brauche mehr als einen Garten, Khal.“
„Du sollst auch mehr bekommen“, beruhigte er sie. „Ein eigenes Heim hier in Q’Adar und eine Villa in
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