Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy End in Mailand

Happy End in Mailand

Titel: Happy End in Mailand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
Vom Netzwerk:
auf Marias Reaktion. Offensichtlich bedeutete ihm diese Begegnung sehr viel, und er wusste nicht, ob seine Tante ihn in ihrem Leben willkommen heißen würde. Sie empfand Mitgefühl, denn sie wusste, wie wichtig es war, eine eigene Familie zu haben.
    Bei dem Gedanken an ihre Schwestern bekam Bella ein schlechtes Gewissen. Noch immer hatte sie in Bezug auf Luchinos Tochter keinerlei Schritte unternommen. Wie sollte sie Distanz zu ihm halten, wenn sie sich um das Wohlergehen des Kindes bemühen wollte?
    Als sie nach einer Weile immer noch keine Antwort von Maria auf Luchinos Frage hörte, erhob sie sich und ging durch den Laden. Luc stand in der Nähe des Tresens, und Bella bemerkte wieder einmal, wie gut er aussah. Dann fiel ihr Blick auf das Gesicht ihrer Arbeitgeberin. Maria war aschfahl, und ihre Lippen bewegten sich, ohne dass ein Ton herauskam. Unverwandt sah sie Luc an.
    „Maria?“ Rasch trat sie auf die ältere Frau zu.
    Beim Klang ihrer Stimme wandte sich Luc um. Die Hilflosigkeit auf seinem Gesicht rührte Bella an.
    „Oh, Arabella, ich habe ganz vergessen, dass du da drüben arbeitest“, sagte Maria atemlos.
    „Kein Problem. Ist hier alles in Ordnung?“
    „Ja. Das heißt, ich weiß es nicht. Oh, ich hatte das alles nicht erwartet, obwohl ich vielleicht damit hätte rechnen sollen …“ Maria verstummte und sah Bella hilflos an.
    „Du bist überrascht, Luchino zu sehen“, stellte sie fest. Allein seinen Namen auszusprechen machte sie auf unerklärliche Weise glücklich. Was war aus ihrer Entschlossenheit, sich nicht auf ihn einzulassen, geworden?
    Wenn sie ehrlich war, hatte sie sich in den letzten Stunden mehrmals bei Tagträumen erwischt, in denen er die Hauptrolle spielte.
    Hinter Luc erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Ein Kind. Seine Tochter hatte sich hinter ihm versteckt, und nun schaute die Kleine sie aus großen Augen an. Mit einer Hand hielt sie Luchinos Hand fest.
    Liebte Luc dieses Kind? Wenn ja, weshalb hatte er es dann verlassen? Und doch hatte er eben das getan. Und damit mehrere Menschen tief verletzt. Er hatte ihnen Wunden zugefügt, die ein Leben lang bleiben würden.
    „Arabella, du kommst gerade rechtzeitig, um meine Einladung zu hören und meine Tochter kennenzulernen.“ Luc schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Grace, das ist Arabella Gable.“
    Bella sah das Mädchen an, und mit einem Mal fühlte sie sich sicher und der Situation ganz und gar gewachsen. „Hallo, Grace. Wie schön, dass ich dich endlich kennenlerne“, begrüßte sie die Kleine freundlich.
    Grace musterte sie aufmerksam, dann wagte sie ein schüchternes Lächeln. „Hallo. Ich freue mich auch.“
    Bella musste sich ermahnen, das Mädchen nicht sofort in ihr Herz zu schließen, so niedlich war die Kleine. Sie hatte einen stärkeren Akzent als Luc und lispelte ganz leicht.
    „Gut gemacht, Grace.“ Luc legte ihr eine Hand auf das dunkle Haar.
    Es war eine väterliche Geste voller Liebe und Fürsorglichkeit. Bella war überzeugt, dass Luc sehr viel für seine Tochter empfand.
    Und doch … als sie nun wieder Grace ansah, erkannte sie eine Furcht, eine Wehmut in dem Blick des Kindes, dass ihr ganz bang wurde. Lucs Tochter war unglücklich.
    Maria durchbrach Bellas Gedanken. „Luchino – und mit einer Tochter …“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich … ich wusste natürlich, dass du in Melbourne bist. Du hast hier einen Laden eröffnet. Und selbstverständlich habe ich deine Nachricht auf dem Anrufbeantworter gehört. Ich wusste nur nicht, ob ich …“
    „Du wusstest nicht, was du von mir zu erwarten hattest?“ Luc zuckte die Schultern.
    Bemerkt er, wie nahe seiner Tante diese Begegnung geht?, fragte sich Bella. Marias Blick hing an ihm. Hoffnung, Unsicherheit, Sehnsucht und Unbehagen lagen darin.
    „Ich weiß, dass du schon sehr lange keinen Kontakt mehr zur Familie hast, und ich dränge dich nicht, mir die Gründe dafür zu offenbaren.“ Seine Stimme klang herzlich, und Bella ahnte, dass er sich sehr gut in seine Tante hineinversetzen konnte. „Ich hatte lediglich gehofft, dass du in meinem Fall eine Ausnahme machen würdest. Deshalb wollte ich dich zum Abendessen zu mir nach Hause einladen. Ich möchte dich kennenlernen, und ich will, dass Grace ihre Großtante kennt.“
    „Du meine Güte!“ Maria verschränkte die Hände.
    Luc trat einen Schritt auf Bella zu. „Arabella hat es vielleicht nicht erwähnt, aber wir gehen öfter miteinander aus. Wir haben uns vor Jahren in Mailand

Weitere Kostenlose Bücher