Happy End in Mailand
hatte keinerlei Bedeutung mehr.
Als er den Kuss vertiefte, das warme Innere ihres Mundes mit der Zunge zu erforschen begann, schmiegte sie sich an ihn, gab sich ganz seinen Liebkosungen hin, verlor sich in diesem köstlichen Gefühl.
„Luchino …“
„Nicht Luchino. Luc.“ Er knabberte an ihrem Ohrläppchen, barg den Kopf in ihrer Halsbeuge und atmete ihren Duft ein.
Schauer der Erregung durchliefen sie. Und dann sagte sie es: „Luc …“
„Ja.“ Wieder suchte sein Mund ihre Lippen und nahm sie zärtlich in Besitz. Atemlos lösten sie sich schließlich voneinander.
„Wo ist der Schlüssel?“, raunte er ihr ins Ohr. „Ich will dich ohne Zuschauer küssen.“
Ihr Körper reagierte sofort auf seine Worte. Die warnende Stimme tief in ihrem Inneren verstummte, und schon öffnete sie das Schloss mit der Karte.
Luc folgte ihr hinein und warf die Tür ins Schloss. Nur die kleine Lampe neben der gemütlichen Sitzgruppe brannte. Bevor Bella die anderen Lichter einschalten konnte, hatte er sie wieder in seine Arme gezogen. Bella stand mit dem Rücken zur Tür, und sie küssten sich leidenschaftlich.
In Mailand hatten sie sich auch geküsst, waren Hand in Hand gegangen, doch nie hatte sie ihn mit in ihr Zimmer genommen. Jetzt erst begriff sie, dass er sie aus Respekt und vielleicht auch wegen seiner noch bestehenden Ehe zu nichts gedrängt hatte.
„Du schmeckst so gut, Bella mia, besser als der beste Wein.“ Wie um es zu beweisen, zog er mit der Zungenspitze die Konturen ihrer Lippen nach. Auch er schmeckte gut, und seufzend öffnete sie leicht die Lippen.
Er zog sie noch näher an sich, küsste sie härter, leidenschaftlicher, wilder, und eine Welle des Verlangens durchflutete sie. „Ich will dich auch“, flüsterte sie heiser.
Begehrlich legte Luc seine Hände auf ihre Taille, ließ sie nach oben gleiten, ihren Rücken hinauf, und liebkoste die zarte Haut ihres Nackens.
Zärtlich umschloss er ihre Brüste und strich mit den Daumen über ihre aufgerichteten Brustspitzen. Verlangend küsste er sie, während er sie unablässig liebkoste.
Bella hatte sein Hemd aufgeknöpft und es ihm abgestreift, und nun streichelte sie seine Brust, seine Schultern.
„Endlich vertraust du mir“, flüsterte sie. Endlich hatte er offenbar begriffen, dass sie Maria nicht hatte schaden wollen.
Luc jedoch schien sie nicht gehört zu haben. Stattdessen suchte er nach dem Reißverschluss ihres Kleides.
Als er ihn hinunterzog, ließ der kühle Luftzug Bella erschauern. Und dieses kleine Erschrecken rief sie zur Vernunft. Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass Luc nicht auf ihre Worte reagiert hatte. Mit einem Mal fiel alles Verlangen von ihr ab. Er vertraute ihr nicht. Und wenn sie ehrlich war, hatte sich auch bei ihr nichts geändert.
„Ich will dich …“, raunte er wieder.
Bella schüttelte den Kopf. „Du begehrst mich körperlich, aber du glaubst nicht an mich. Wenn es so wäre, würden wir nicht zusammen meine Kleider verkaufen, damit ich eine angebliche Schuld tilgen kann.“
„Darum geht es hier doch gar nicht.“ Nervös fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Trotz seiner zerzausten Frisur sah er so gut aus, dass Bellas Entschluss ins Wanken geriet. „Ich habe gar nicht nachgedacht …“
„Ich auch nicht.“ Sie hatte zugelassen, dass Vernunft durch Gefühl verdrängt wurde. Doch nur einen Augenblick lang. „Sag nichts mehr. Was du von mir hältst, ist bedeutungslos. Für mich zählt nur, wer ich wirklich bin und dass ich an mich glaube. Mehr Sorgen macht mir, dass ich nicht mehr weiß, was ich von dir halten soll. Um meines Gewissens willen bin ich froh, dass du damals schon von Natalie getrennt warst. Was du allerdings deiner Tochter angetan hast und dass du glaubst, ich hätte deine Tante übers Ohr hauen wollen, kann ich nicht verwinden. Und genau darum geht es.“
Während sie gesprochen hatte, hatte Luc sein Hemd wieder angezogen. „Du kannst sagen, was du willst. Hier geht es auch um dich und mich. Das dürfen wir nicht vergessen. Du bedeutest mir immer noch sehr viel, und ich weiß, dass es umgekehrt auch so ist. Du willst mich genauso sehr wie ich dich.“
Das stimmte, doch es machte ihr Angst.
Luc wartete ihre Antwort nicht ab. Bevor er hinausging, drehte er sich noch einmal kurz um. „Denk darüber nach, Arabella.“
Dann war er gegangen.
8. KAPITEL
Ihre Gedanken überschlugen sich. An Schlaf war nicht zu denken. Bella lag im Dunkeln in ihrem Bett und dachte an Lucs Kuss, an
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