Happy End in Seattle (German Edition)
genug, um es zu essen“, meinte er und küsste sie auf die Nasenspitze.
„He, ich habe Kochunterricht genommen, das wirst du hoffentlich bemerken.“
„Okay, dann darfst du mich abfüttern.“
Wieder küssten sie sich mit einer Intensität, die ihnen den Atem raubte. Als sie sich voneinander lösten, sah Steve, dass seine Bartstoppeln ihre Wangen wund gescheuert hatten. „Ich bin gleich wieder da“, sagte er, während er sie wieder auf die Füße stellte.
„Das hast du letztes Mal auch gesagt.“
„Keine Angst. Diesmal kann mich nichts von dir fernhalten.“
„Das höre ich gern.“ Sie lächelte. Es war ein Lächeln, in dem er sich hätte verlieren können.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, zuerst zu ihr zu gehen, denn sie wieder zu verlassen, und sei es nur für eine Viertelstunde, fiel ihm verdammt schwer. Er war auf halbem Weg zwischen ihren beiden Häusern, als sie seinen Namen rief. „Ja?“ sagte er und drehte sich zu ihr um.
„Falls es dir entfallen ist: Du sagtest mir einmal, wenn du eine Frau finden könntest, die dir ein anständiges Schmorhuhn auf den Tisch bringt, würdest du sie heiraten.“
Er erstarrte. „Heißt das, ich soll dich heiraten?“
Die Arme in die Hüften gestemmt, die Augen zusammengekniffen, blickte sie ihn an. „Du wirst mich heiraten, Steve Marris, und wenn ich dir Hände und Füße zusammenbinden und dich höchstpersönlich vor den Altar schleppen muss.“
Er zwang sich zu einem Lachen und verzog sich dann eilig in sein Haus. Hallies Worte hatten ihm einen gewaltigen Schrecken eingejagt. Sie wollte einen Ehemann, das hatte er von Anfang an gewusst. Und jetzt hatte sie sich scheinbar darauf versteift, dass er dieser Ehemann sein sollte. Die Erkenntnis war ein Schock für ihn.
Eine Heirat war eine ernsthafte Angelegenheit, das wusste er aus eigener Erfahrung. Er hatte eine Ehe hinter sich, aus der zwei Kinder hervorgegangen waren. Und Hallie wollte vermutlich eigene Kinder haben. Er trug bereits schwer genug an der finanziellen Verantwortung für Kenny und Meagan, und die Vorstellung, für weitere Kinder aufkommen zu müssen … nun, der Gedanke machte ihm einfach Angst.
Er ging ins Bad, zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Als ihm das warme Wasser über den Körper rann, fühlte er sich sofort besser. Hallie und er hatten eine Menge zu besprechen. Er liebte sie, das wusste er. Aber ihre Beziehung musste schließlich nicht in der nächsten halben Stunde festgelegt, nicht jede Entscheidung auf der Stelle getroffen werden.
Nach dem Duschen schlang er sich das Handtuch um die Hüften und stellte sich vor den Spiegel, um seinen Zweitagebart abzurasieren. Weil er nicht aufpasste, sondern seinen Gedanken an Hallie nachhing, schnitt er sich einmal dabei. Aber immerhin war ihm inzwischen eingefallen, wovon Hallie gesprochen hatte. Ja, er hatte tatsächlich im Gespräch mit ihr einmal das legendäre Schmorhuhn erwähnt, das seine Großmutter jeden Sonntag für die ganze Familie gebrutzelt hatte. In all den Jahren ihrer Ehe hatte Mary Lynn nicht ein einziges Mal versucht, Schmorhuhn für ihn zu machen. Es rührte ihn, dass Hallie ihm sein Lieblingsessen gekocht hatte, und er liebte sie umso mehr dafür.
Er rieb sich Eau de Cologne ins Gesicht, zog sich an, nahm eine Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank und eilte zu Hallie zurück. Ohne anzuklopfen, betrat er ihr Haus.
Hallie stand am Esstisch. Als er ins Zimmer kam, blickte sie lächelnd auf. Ein Strahlen ging von ihr aus, das ihn wärmte wie die Sonne. Und wie gut sie aussah! Sie trug ein tief ausgeschnittenes langes Sommerkleid und Sandalen. Die dunklen Locken hatte sie sich mit zwei Spangen aus dem Gesicht gesteckt.
Es entging ihm nicht, dass sie sich mit diesem Dinner große Mühe gegeben hatte. Ein Blumengesteck stand in der Mitte des Tisches, der mit Kristallgläsern, silbernem Besteck und Leinenservietten festlich gedeckt war. Es schmeichelte ihm, dass sie all das für ihn getan hatte.
Als er jedoch einen Blick in die Küche warf, runzelte er die Stirn. Das Chaos, das dort herrschte, war erschreckend. Töpfe und Pfannen stapelten sich auf sämtlichen Arbeitsflächen. Hallie schien jedes Kochgefäß benutzt zu haben, das sie besaß.
„Nachtisch gibt es auch“, sagte sie leise, und ihre Stimme klang dabei so sexy, dass ihm heiß wurde.
„Ich habe das Gefühl, es ist kein Apfelkuchen.“
„Das wird sich zeigen.“
Als er die Weinflasche öffnete, bemerkte er die
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