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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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ihn an. „Seid ihr zwei euch begegnet?“
    „Nein, als ich gestern Abend joggen ging, sah ich ihn vor deinem Haus parken.“ Es widerstrebte ihm, ihr seine Neugier zu zeigen. Aber der Versuch, sie zu verbergen, hätte inzwischen auch keinen Sinn mehr gehabt. „Er schien mir der perfekte Heiratskandidat zu sein.“
    „Meinst du?“ Sie klang überrascht. „Arnold ist höflich und sensibel und sehr aufgeschlossen. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es zwischen uns gefunkt hat.“
    „Triffst du dich wieder mit ihm?“
    Ihr Nicken ließ jegliche Begeisterung vermissen. „Nächsten Mittwoch. Weißt du, was mich irritiert? Dieser Mann ist wirklich ideal. Er hat alles, was eine Frau sich nur wünschen kann. Aber ich kann mich nicht für ihn erwärmen. Er bringt mich zum Gähnen.“
    Steve bemühte sich zwar um einen besorgten Gesichtsausdruck, aber innerlich frohlockte er. Demnach kam es also nicht darauf an, was für ein Auto ein Mann fuhr.
    „Donnalee geht es genauso“, fuhr Hallie fort. „Sie ist zurzeit mit einem Immobilienmakler zusammen, den sie schon jahrelang kennt. Aber es will ihr einfach nicht gelingen, sich für ihn zu begeistern.“
    „Warum nicht?“
    „Wenn ich das wüsste, würde ich jetzt nicht hier sitzen und mit dir Wein trinken.“
    Er lächelte, und eine Weile saßen sie schweigend da. Steve fühlte sich ausgesprochen wohl. Es war angenehm, an einem warmen Sommerabend mit einer guten Freundin zusammenzusitzen. „Habe ich dir gefehlt?“ fragte er spontan.
    „Ja“, sagte sie. „Es hat mich selbst überrascht. Du hast dir ja die ganze Woche große Mühe gegeben, mir aus dem Weg zu gehen.“
    „Das stimmt nicht. Ich dachte, du würdest mir aus dem Weg gehen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich hatte viel im Geschäft zu tun. Ich bin morgens früher als sonst aus dem Haus gegangen und abends später heimgekommen.“ Sie lächelte, und nicht zum ersten Mal fiel Steve auf, wie hübsch sie dabei aussah. „Falls es dich interessiert – ich habe dich nicht nur vermisst, sondern mich außerdem auch noch mit Gewissensbissen herumgeplagt. Miserabel habe ich mich gefühlt. So, bist du jetzt zufrieden?“
    „Mir ging es ebenso“, gestand er ihr. Wenn sie offen und ehrlich zu ihm war, dann wollte er es auch sein.
    Wieder schwiegen sie einige Minuten. Dann unterhielten sie sich über alles Mögliche, sprachen über die Kinder, über ihr Wohnviertel und die Filme, die sie sich angesehen hatten. Und irgendwann kamen sie auf ihren Urlaub zu sprechen.
    „Anfang nächster Woche muss ich ein paar Tage verreisen“, sagte Hallie. „Würde es dir etwas ausmachen, meine Post aus dem Kasten zu nehmen?“
    „Aber nein, das tue ich gern.“ Er würde ihre Post holen, ihre Blumen gießen und sie vermissen. Über den Rand seines Weinglases betrachtete er sie. Irgendwie sah er sie plötzlich mit anderen Augen. Unwillkürlich musste er daran denken, was Todd am Vormittag im Geschäft zu ihm gesagt hatte.
    Ein Liebespaar? Hallie und er?
    Zugegeben, sie war attraktiv. Heute Abend trug sie Shorts und eine Bluse mit V-Ausschnitt. Wenn er den Kopf ein wenig hob, konnte er ihren Brustansatz sehen. Sein Blick ruhte länger darauf als notwendig. Und länger als notwendig beschäftigten ihre Brüste seine Fantasie.
    Er runzelte die Stirn. Er schien vergessen zu haben, dass es Hallie war, die er da zum Gegenstand seiner erotischen Fantasien machte, Hallie, seine platonische Freundin und hilfsbereite Nachbarin.
    Sie redete noch immer, erzählte ihm von ihrer bevorstehenden Geschäftsreise nach San Francisco, wo sie an einer Messe teilnehmen wollte. Steve hörte nur mit halbem Ohr hin. Denn auf einmal fielen ihm Dinge an ihr auf, denen er zuvor keine Beachtung geschenkt hatte.
    Zum Beispiel hatte sie einen unglaublich schönen Mund. Noch nie hatte er so perfekt geformte Lippen gesehen. Während sie sprach, betrachtete er diese Lippen, beobachtete, wie sie sie mit der Zungenspitze befeuchtete. Es war eine Angewohnheit von ihr, eine automatische, ganz und gar unschuldige Geste, die es nicht darauf anlegte, verführerisch zu wirken. Sie war ihm vertraut, so oft hatte er sie schon gesehen. Aber nie hatte sie ihn irgendwie berührt. Erst seit heute fand er sie erotisch.
    „Mary Lynn wird dieses Wochenende heiraten.“ Steve wusste selbst nicht so recht, was ihn zu dieser Erklärung veranlasste.
    „Wirst du es verkraften?“
    Ihr sanfter, mitfühlender Ton war Balsam für seine wunde Seele. Er zuckte die

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