Happy End in Virgin River
… es war ungefähr das erste Mal, dass wir so etwas mitgemacht hatten. Vorher hatte ich vielleicht schon mal ein, zwei Bier getrunken, aber ich bin noch nie auf einer Bierparty gewesen. Eine besondere Trinkerin bin ich offensichtlich nicht.“
„Kannst du dich daran erinnern, dass du viel getrunken hast?“, hakte Mel nach.
„Ich kann mich an gar nichts mehr großartig erinnern. Zwei von den Typen haben gesagt, dass ich sturzbetrunken war. Besinnungslos betrunken. Und eine meiner Freundinnen schwört, dass mein Date tatsächlich sofort weggetreten ist.“
„Habt ihr schon mal daran gedacht, dass da auch Drogen im Spiel sein könnten? Vielleicht hat man euch etwas ins Bier getan?“
„Welche Drogen denn?“
„Was könnte deiner Meinung nach geschehen sein?“
„Ich glaube, dass ich sturzbetrunken war und irgendeinen Kerl rangelassen habe. Offensichtlich war ich nicht mehr in der Lage, kluge Entscheidungen zu treffen. Hinzu kommt, dass dies meine Freunde waren. Also ich meine, die beiden Mädchen, mit denen ich dort war, sind meine Freundinnen. Sie würden mich nicht belügen. Mit den anderen, die dabei waren, habe ich wenig zu tun.“
„Alle waren deine Freunde?“
„Einer ist es jedenfalls nicht mehr, es sei denn, es war ein Kerl dabei, der sich ebenfalls an nichts mehr erinnern kann.“
Mel beugte sich vor, um Brenda zu fragen, ob sie schon mal was von einem whiskey dick gehört hatte. „Für die meisten Männer ist es eine unerfreuliche Tatsache, dass zu viel Alkohol eine Erektion oder Ejakulation verhindert. Wer immer das war, er wird sich erinnern.“
„Und lügt …“
„Nun, irgendjemand lügt. Und wenn du schwanger bist und dich nicht daran erinnern kannst, wie es dazu gekommen ist, bist du es wahrscheinlich nicht. Brenda, du könntest vergewaltigt worden sein.“
„Oder … ich könnte so sinnlos betrunken gewesen sein, dass ich nicht mehr wusste, was ich tat.“
„In meinen Augen läuft es auf dasselbe hinaus“, stellte Mel schulterzuckend fest. „Hast du mit der Polizei gesprochen?“
„Ja klar.“ Brenda lachte bitter. „Aber sicher doch.“
Mel streckte eine Hand aus, berührte ihr Knie, und sofort zuckte Brenda zurück. Mel musste an Carra denken und schauderte. „In dir ist DNA, Brenda. Man kann denjenigen, der dafür verantwortlich ist, feststellen.“
„Aha. Das wäre ja mal interessant.“ Wieder lachte sie. „Höchst interessant.“
„Hör zu, Brenda …“
„Ich will es nicht wissen. Wer auch immer es sein mag, er wird ja doch nur behaupten, dass ich es gewollt habe. Wieso sollte er nicht? Und ich wäre nie in der Lage, etwas anderes zu beweisen, weil ich es schlicht und ergreifend nicht weiß . Derweil wird nicht nur die ganze Schule, sondern der gesamte Ort erfahren, dass Brenda eine Hure ist, dass Brenda schwanger ist und dass Brenda allen einreden will, man hätte sie mit Drogen gefügig gemacht.“ Sie lachte über Mels Vorschlag. „Wen wollen wir denn damit verarschen? Hm?“
„Hältst du das wirklich für so wahrscheinlich? Ich will dir etwas sagen: Mädchen, die sexuell nicht aktiv sind, wachen normalerweise nicht schwanger auf, nur weil sie ein einziges Mal betrunken waren und es so wollten.“ Brenda wandte den Blick ab. „Hattest du vorher schon mal Sex? Nicht, als würde es in diesem Fall einen Unterschied machen.“
Etwas weniger ärgerlich sah Brenda Mel wieder an. „Letztes Jahr hatte ich einen Freund, der … Ich habe ihn sehr gemocht. Aber wir sind nicht aufs Ganze gegangen.“ Sie senkte den Blick. „Ich wollte es nicht. Ich wollte sicher sein, ich wollte, dass es etwas ganz Besonderes ist. Verstehen Sie?“ Jetzt standen ihr die Tränen in den Augen, verschwanden aber so schnell wieder, wie sie gekommen waren.
Mel drückte ihre Hand. „Es wird auch jetzt noch etwas ganz Besonderes sein, Liebes“, sagte sie und stand auf. „Wenn du bereit dafür bist, wird es etwas ganz Besonderes sein. Jetzt will ich dich mal untersuchen, auf Geschlechtskrankheiten testen und dir eine Blutprobe für einen HIV-Test abnehmen.“
„ H-I-V!?“, fragte sie erschrocken. „Oh Scheiße!“
„Eins nach dem anderen, Brenda. Hast du schon die Schulimpfung gegen die Hepatitis B bekommen?“
„Hepatitis B? Was soll denn das damit zu tun haben?“
„Das ist ebenfalls eine Geschlechtskrankheit“, erklärte ihr Mel.
„Oh Gott“, stöhnte Brenda.
„Immer mit der Ruhe, Liebes. Leg die Füße hier in die Bügel, und rutsch ein wenig nach vorne. So
Weitere Kostenlose Bücher