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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Brenda?“, fragte Mel, während sie sich die Krankenkarte ansah.
    „Schätze, ich bin schwanger. Ist mal wieder typisch.“
    Mel sah von der Krankenkarte auf. Brenda war Highschool-Junior. Nach allem, was Mel sich aus den Gesprächen zwischen den Carpenters und Bristols in der Bar zusammengereimt hatte, war dieses Mädchen eine außergewöhnlich gute Schülerin, Cheerleader, Vorsitzende der Schülermitverwaltung, kurz gesagt, eine Anführerin. Mit Sicherheit plante sie, zum College zu gehen, und hätte sogar das Zeug für ein Stipendium. Die Natur macht da jedenfalls keinen Unterschied, dachte Mel. „Weißt du, wie viele Perioden ausgefallen sind?“
    „Zwei. Können Sie dafür sorgen, dass ich es loswerde?“
    Überrascht über den scharfen Ton, den das Mädchen bei dieser Frage anschlug, neigte Mel den Kopf, denn normalerweise drückte Brenda sich immer angenehm und liebenswürdig aus. In solchen Fällen lag die Tragödie häufig darin, dass die jungen Mädchen wegen einer unreifen Romanze mit einem Jungen bereit waren, ihr Leben, ihre vielversprechende Zukunft wegzuwerfen. Aber es klang nicht danach, dass Brenda unter diesem Syndrom litt. „Du hast viele Möglichkeiten, aber immer eins nach dem anderen. Wie wär’s, wenn ich dich erst mal untersuche, um sicherzustellen, dass es auch wirklich so ist.“
    „Gut“, war die knappe Antwort. „Was auch immer.“
    „Okay, dann zieh dir jetzt mal diesen Umhang über. Alles andere ziehst du aus. Bin gleich wieder da. In Ordnung?“
    Anstatt zu antworten, griff Brenda nach dem Umhang und wartete mit dem Ausziehen nicht einmal, bis Mel das Zimmer verlassen hatte.
    Mel ging in die Küche, trank einen Schluck Diät-Cola und dachte nach. Vielleicht war Brenda einfach nur sauer, weil ihre Mutter es herausgefunden hatte. Vielleicht hatte sich auch der Junge aus dem Staub gemacht. So vieles kann vielleicht der Grund für ihr Verhalten sein, dachte sie und beschloss, sich erst einmal nur an die Fakten zu halten.
    Sie ließ Brenda ein paar Minuten Zeit, wollte sie aber auch nicht zu lange warten lassen. Brenda musste ihre Nerven nicht beruhigen; sie musste es hinter sich bringen.
    „Bist du schon mal gynäkologisch untersucht worden?“, fragte Mel sie.
    „Nein“, antwortete Brenda kurz angebunden. „Tun Sie es einfach.“
    „Natürlich. Aber wenn du nichts dagegen hast, möchte ich dir erst noch den Blutdruck messen und dann das Herz abhören.“
    „Mir egal.“
    „Entschuldige bitte, Brenda, aber bist du sauer auf mich?“
    „Ich bin sauer auf alles“, antwortete sie.
    Mel setzte sich auf ihren Stuhl und sah zu dem Mädchen hoch. „Weil …?“
    „Weil das alles echt beschissen ist.“
    „Nun, die Menschen machen Fehler. Du bist ein Mensch …“
    „Ach ja? Damit könnte ich leben, wenn ich nur wüsste, ob ich tatsächlich einen Fehler gemacht habe!“
    „Okay, nun mal von Anfang an. Willst du mir davon erzählen?“
    „Wozu? Tun Sie es einfach, okay? Sie werden mich ja doch nur für so dumm halten, wie ich es selbst schon lange tue.“
    „Versuch’s doch trotzdem“, forderte Mel sie auf, schlug die Beine übereinander und legte die Arme auf die Knie.
    „Ich bin zu einer Party gegangen. Einer Bierparty. Ich hab getrunken. Mir war schlecht, als ich aufwachte. So schlecht, dass ich mich übergeben musste. Der Typ, mit dem ich dort war, hat mir gesagt, dass er völlig weggetreten war und nichts passiert sei. Aber offensichtlich lügt doch jemand, wenn ich jetzt schwanger bin.“
    Mel konnte nicht anders, ihr klappte einfach der Mund auf. „Brenda, hast du deiner Mutter davon erzählt?“
    „Erst nachdem zweimal die Periode ausgeblieben war, denn wie hätte ich es denn ahnen sollen? Ich habe einen dieser Schwangerschaftstests für zu Hause gemacht. Im Leben hätte ich nicht geglaubt, dass er … positiv … sein könnte.“
    „Warst du wund? In deiner Vagina?“
    „Ich war überall wund! Als wäre ich die Treppe runtergefallen! Und mir war so schlecht, ich wäre am liebsten gestorben. Meine Vagina war ungefähr das Letzte, woran ich dachte!“
    „Als du aufgewacht bist, warst du da bekleidet? Irgendwelche Hinweise auf eine Vergewaltigung?“
    „Komplett bekleidet, bis hin zu dem Erbrochenen auf meiner Bluse. Und in meinem Haar“, fügte sie schaudernd hinzu.
    „Und du warst mit Freunden dort? Hat irgendwer etwas gesehen?“
    „Ich war mit zwei Freundinnen dort und diesem nutzlosen Kerl. Sie waren alle genauso betrunken wie ich. Wir hatten noch nie

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