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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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gab sich auch ein wenig mehr Mühe als sonst, denn er wusste, dass sie Geld und hohe Erwartungen mit sich brachten. Die Preise für das Essen und die Drinks wurden für die Jäger nicht angehoben. Alles blieb im Interesse der Dorfbewohner weiterhin moderat. Aber Jack legte einen Vorrat von feineren alkoholischen Getränken an, wie zum Beispiel Johnny Walker Blue, denn diese Leute hatten Geld und legten Wert auf gute Drinks. Und immer ließen sie sehr viel mehr Geld auf dem Tresen und den Tischen liegen, als ihnen in Rechnung gestellt wurde.
    Stadtmädchen, das sie war, verabscheute Mel den Anblick eines prachtvollen Hirsches, wenn er auf dem Dach eines Geländewagens festgebunden oder auf die Ladefläche eines Trucks geworfen war. Nachdem sie bereits eine Jagdsaison hinter sich gebracht hatte und mit einem Mann verheiratet war, der selbst gern jagte, hatte sie allerdings gelernt, sehr wenig dazu zu sagen.
    Jack und Preacher hatten die Jäger und Fischer schon immer bedient. Es war einer der Gründe, weshalb Jack das Gasthaus hier gebaut hatte. Während der Saison blieb die Bar auch schon mal etwas länger geöffnet, wenn noch Gäste da waren, aber trotzdem wurde sie am nächsten Tag gleich wieder in aller Herrgottsfrühe geöffnet. Gewöhnlich blieb Jack dann mindestens bis neun Uhr abends dort, während Mel nach Hause fuhr, um David ins Bett zu bringen.
    Eines Abends, als es eigentlich schon Zeit fürs Essen war, musste Mel in der Praxis noch ein längeres Telefonat führen, daher brachte sie das Baby rüber zu Jack. Da David nun schon mehr als fünf Monate alt und ein kräftiges Kerlchen war, sah man ihn meist fröhlich in seiner Trage auf Jacks Rücken reiten, nicht mehr wie in den ersten Monaten in dem Tragetuch vor seiner Brust. Mel schob ihm die Gurte über die Schulter und informierte ihren Mann: „Er ist gefüttert und frisch gewickelt, und ich werde auch nicht allzu lange brauchen.“
    Mike saß bei seinem Abendbrot am Tresen, als sechs Jäger das Lokal betraten. Da Jack sie nicht wie Bekannte begrüßte, ging Mike davon aus, dass sie wohl das erste Mal durch den Ort kamen. Es waren junge Männer, alle irgendwo in den Zwanzigern, und offensichtlich amüsierten sie sich blendend. Alle sechs stellten sich an den Tresen und machten ein paar Witze darüber, dass der Barkeeper offensichtlich nebenberuflich als Babysitter arbeitete, was Jack gelassen aufnahm. Sie verzichteten auf ein Essen und bestellten ein paar Drinks. Nachdem Jack sie mit Bier und Schnaps versorgt hatte, zogen sie sich an einen Tisch zurück, wo sie sich damit vergnügten, ihre Jagderlebnisse in allen Einzelheiten durchzukauen.
    „Wer von den Jungs mag wohl als Fahrer vorgesehen sein?“, wandte Mike sich an Jack.
    Jack beobachtete sie, sagte aber nichts. Und Mike beobachtete Jack, denn der hatte ein gutes Gefühl für solche Dinge. In seiner Bar durfte es durchaus auch mal ein wenig laut und rau zugehen, solange nur jeder einen klaren Kopf behielt. Diese Jungs wollten hier abhängen, auch wenn sie weiteres Bier und andere alkoholische Getränke bestellten; diesmal war es ein ganzer Krug und eine Flasche, und mit jedem Schluck wurden sie ein wenig lauter.
    Es dauerte nicht lange, bis Paige aus der Küche kam. „Hast du sie gefragt, ob sie etwas essen wollen?“, fragte sie Jack.
    „Als ich es ihnen zuletzt anbot, waren sie nicht interessiert.“
    „Okay, dann lass sie mich schnell noch mal fragen, bevor wir die Küche schließen.“ Sie ging an den Tisch. „Mein Mann hat noch eine fantastische Lasagne mit Knoblauchbrot, aber es gibt auch gefüllten Stör vom Grill und frisch aus dem Fluss. Dazu gedämpftes Gemüse, falls Sie interessiert sind.“
    „Mein Mann?“, grölte einer der Männer. „Verflucht, wohin ich auch komme, nichts als Pech bei der Jagd.“
    Instinktiv trat Paige einen Schritt zurück, aber der Mann griff nach ihrer Hand und zog sie wieder an den Tisch. „Du kannst deinen Mann doch sicher mal wegschicken, Schätzchen?“ Während seine Kumpels über diese Unverfrorenheit lachten, dachte Mike nur, oh Mist. Keine gute Idee; du willst dich nicht wirklich an Preachers Frau vergreifen. Über den Tresen hinweg sah er, wie Jack schon die Augen zusammenkniff. Oh Mann!
    Paige zog einfach die Hand zurück, lächelte höflich und gab es auf, weiter mit ihnen über das Essen zu reden. Auf dem Weg in die Küche hielt Jack sie an und bat sie, ihm David abzunehmen. Er zog sich die Gurte von den Schultern und reichte ihr die

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