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Happy Family

Happy Family

Titel: Happy Family Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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meine Familie verhext und wolltest uns töten, das macht man so unter Freunden.»
    «Wir haben gemeinsamen Feind», redete sie unbeirrt weiter.
    «Aha», erwiderte ich, «und wer soll das sein?»
    «Dracula!»
    Ich stutzte für einen Augenblick. Bisher hatte ich Dracula als zarteste Versuchung, seit es Männer gibt, gesehen, aber bestimmt nicht als Feind. Er hatte mich doch sogar mit der roten Pille davor bewahrt, Amok zu saugen.
    «Er mich haben aus gemeinsame Heimat Transsilvanien verbannt.»
    «Wie funktioniert das denn?», fragte Max, der einigen Sicherheitsabstand zu ihr hielt. «Du bist doch eine mächtige Hexe.»
    «Aber auch mächtige Hexe nicht kämpfen können gegen seine vampirische Leibgarde», erklärte sie bedrückt und fuhr dann fort: «Ich dich haben für Dracula erschaffen. Vampirin mit Seele war größter Wunsch von ihm. Als Gegenleistung er mich lassen in Heimat sterben.»
    «Aber jetzt wirst du uns wieder zurückverwandeln, sonst zerstör ich dein Amulett!», erwiderte ich.
    Die Hexe bekam es darauf richtig mit der Angst zu tun. Ohne Amulett keine Magie, ohne Magie keine Heimreise, ohne Heimreise ein Sterben in den Straßen von Wien. Das war vielleicht besser als ein Sterben in den Straßen von Bagdad, Kabul oder Wuppertal, aber nicht das, was sie begehrte.
    «Lass Baba Yaga los», bat ich Frank.
    Er tat dies, die Hexe rappelte sich auf und forderte: «Du mir für Verwandlung geben müssen Amulett.»
    Ich wollte es ihr gerade überreichen, da rief Max: «Tu es nicht. Du kannst ihr nicht vertrauen!»
    Dies ließ mich zögern, und das wiederum ließ Baba grinsen: «Wenn du mir nicht vertrauen, dann ihr bleiben Monster.»
    Upps, Dilemma.
    «Schwöre, dass du uns zurückverwandelst», forderte ich sie auf.
    «Ich es schwören beim Leben meines Kindes», erklärte sie und klang dabei sehr aufrichtig.
    Sie hatte ein Kind? Das war eine Überraschung. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, was für ein Kind bei einer solchen Mutter herauskommen sollte. Jedenfalls keines, bei dem die Lehrer gerne zum Elternsprechtag gingen. Aber eins war auch klar: Keine Mutter auf der ganzen Welt, egal ob Hexe oder nicht, würde beim Leben ihres Kindes schwören und dies nicht ernst meinen.
    «Also gut», sagte ich.
    «Du fällen weise Entscheidung», fand Baba. Dabei lächelte sie richtig friedlich. Es ging anscheinend wirklich keine Gefahr mehr von ihr aus, selbst Max traute sich näher heran. Ich wollte ihr gerade das Amulett geben, da schnappte Fee es sich mit einem Male.
    «Was soll das denn werden?», fragte ich.
    «Ich hab noch eine Bitte.»
    Sie ging zu Baba Yaga, flüsterte ihr etwas ins Ohr, und die alte Hexe sagte ganz lieb zu ihr: «Du bekommen neues Leben, das du dir wünschst.»
    «Was für ein neues Leben?», fragte ich Fee irritiert.
    «Eins, das für uns beide besser ist», lächelte sie, «eins, in dem wir beide uns nicht mehr streiten.»
    Sollte das etwa bedeuten, dass sich meine Tochter mehr Harmonie zwischen uns wünschte? Wenn es dazu der Magie von Baba Yaga bedurfte, nun, warum nicht? Es war doch eigentlich egal, wie ich den Schlüssel zu Fees Herzen fand, Hauptsache, ich fand ihn.
    Fee gab Baba Yaga das Amulett, und die begann zu brabbeln: «Envir nici, bar nici …»
    Blitze erschienen am Himmel wie bei unserer Verwandlung in Berlin.
    «Bar mort, bar nici mort …»
    Die Augen der Hexe begannen mit jedem Satz, den sie sagte, immer intensiver smaragdgrün zu leuchten, während die Blitze sich am Himmel zu einer Feuerkugel zusammenfanden. Diesmal hatte ich ein ganz anderes Gefühl als in Berlin, statt Panik war ich voller Hoffung: Gleich würde der Albtraum ein Ende haben, wir Wünschmanns würden wieder Menschen werden.
    «Bargaci, veni, vidi …»
    Cheyenne sagte ängstlich: «Und gerade wenn man denkt, man hat im Leben schon alles gesehen …»
    «… gibt es immer noch etwas, bei dem man sich die Hose nass macht», ergänzte Jacqueline. Cheyenne packte instinktiv das Mädchen und rannte mit ihr davon, um sich hinter den Trümmern des Riesenrad-Kassenhäuschens in Sicherheit zu bringen.
    Max hingegen sah hoffnungsvoll in den Himmel, er wollte anscheinend kein Werwolf mehr sein. Frank erwartete ebenfalls frohen Mutes die Blitze. Am glücklichsten aber sah Fee aus. Sie freute sich wirklich darauf, dass wir beide bald ein harmonisches Leben führen würden. Mindestens genauso sehr, wie ich mich danach sehnte.
    « VICI !», schrie die Hexe, und aus ihren Augen schossen die smaragdgrünen Strahlen in

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