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Happy Family

Happy Family

Titel: Happy Family Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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Vater.
    «Was?», fragte ich erstaunt.
    «… und wirfst sie aus dem Fenster.»
    « WAS ?», fragte ich noch lauter.
    «Also, ich möchte Mama auch manchmal aus dem Fenster werfen», meinte Fee verunsichert, «aber mehr so metaphorisch.»
    «Charmant», sagte ich süßsäuerlich zu ihr.
    «Mamas Körper ist nach dem von Papa der stabilste», erklärte Max. «Sie kann einen Sturz ertragen, wenn sie weich fällt.»
    «Und worauf soll ich weich fallen?» Ich verstand rein gar nichts mehr.
    «Auf die Hexe! Wenn sie k.o. geht, wird der Zauber vergehen, Godzilla gestoppt, und wir sind gerettet.»
    «Scheiße, das ist gar nicht so blöd, Fifi!», meinte Jacqueline.
    In diesem Augenblick tippte Godzilla mit seiner mächtigen Echsenpfote schon mal leicht gegen das Riesenrad, und es begann, bedrohlich zu schwanken. Dabei knarzte und quietschte es höllisch.
    « SCHNELL !», rief Max.
    Ich zögerte, dreißig Meter runterzufliegen war sicherlich kein Spaß. Aber ich erinnerte mich an meinen Sturz vom Dach in Berlin, ich würde eine Chance haben zu überleben, vorausgesetzt, ich landete tatsächlich auf Baba Yaga.
    Godzilla tippte noch mal, diesmal heftiger, und das Riesenrad schwankte noch mehr und knarzte noch lauter.
    «Ich weiß nicht, worauf ihr noch wartet!», drängelte Fee.
    «Kriegst du das hin, die Hexe zu treffen?», fragte ich Frank, und er nickte langsam.
    «Gut, dann los!», forderte ich ihn auf.
    Frank hob mich hoch und trug mich zum zerstörten Fenster, durch das der heiße Gestank strömte, den Godzillas Feuerstrahlen verbreitet hatten.
    Baba Yaga stand mittlerweile circa zehn Meter neben den riesigen Füßen des Ungetüms, das jetzt das erste Mal mit seinen beiden Pfoten zustoßen wollte. Es war klar: Das Riesenrad würde dies nicht aushalten.
    Frank gab mir noch einen Kuss auf die Wange, der angesichts des nahenden eventuellen Todes sicherlich romantisch gewesen wäre, doch seine Lippen waren hart wie zwei Stoßstangen.
    Dann warf er mich mit voller Wucht aus der Gondel. Ich sauste durch die Luft wie ein Artist, der aus einer Zirkuskanone geschossen wurde. Direkt vorbei an Godzillas Echsenkopf. Das Monster drehte sich irritiert um und ließ einen seiner ohrenbetäubenden Feuerstrahlen los. Der verpasste mich nur haarscharf und verbrutzelte einen «Hau den Lukas»-Stand.
    Mein Flug aber zielte genau auf Baba Yaga. Als die mich entdeckte, war es schon zu spät, um zur Seite zu springen.
    «Mist von Bock!», rief sie aus.
    Ich rief noch: «Das heißt Bockmist, du Legasthenikerin …», dann knallte ich auf sie drauf. Es war unfassbar schmerzhaft, für die Hexe wohl noch mehr als für mich. Sie ging k.o., und schon im nächsten Augenblick regneten neben uns leblose Wachsfiguren nieder. Der Zauber war tatsächlich aufgehoben, und Godzilla löste sich, wie Max vorhergesagt hatte, in seine ursprünglichen Bestandteile auf. Ein schlaues Kerlchen hatte ich da in die Welt gesetzt.
    Aber auch dieser Figurenregen war noch gefährlich, schlug doch Helmut Kohl knapp neben mir ein. Erst als der Niederschlag endlich vorbei war, atmete ich auf. Nicht nur hatten wir die Gefahr gemeistert und Baba Yaga tatsächlich gefangen, wir hatten das Ganze auch gemeinsam als Wünschmanns geschafft, mit echtem Teamwork: Fee hatte Max hypnotisiert, der hatte die Idee mit dem Wurf gehabt, Frank hatte mich aus der Gondel katapultiert und ich die Hexe niedergeschlagen. Dieser Sieg war ein Sieg der ganzen Monster-Familie!

    Als Baba Yaga auf dem Kopfsteinpflaster vor dem Riesenrad aufwachte, standen wir Monster alle um sie herum. Außer Frank, der drückte sie mit seinen gewaltigen Händen an den Schultern fest auf den Boden, sodass sie nicht fliehen konnte. Gegen uns Monsterfamilie hatte niemand eine Chance!
    Hektisch blickte sich die Hexe nach etwas um, und ich fragte triumphierend: «Suchst du das hier?»
    Dabei wedelte ich mit ihrem Amulett, das sie – so meine Vermutung – für ihre Zaubersprüche brauchte. Baba Yagas Augen funkelten böse. Anscheinend lag ich mit meiner Vermutung richtig.
    «Du mir das geben!», rief sie wütend.
    «So seh ich aus.»
    Die Hexe versuchte, sich von Frank loszureißen, aber ohne das magische Amulett hatte sie keine Chance gegen seine Kraft. Süffisant kommentierte ich das mit: «Ja, die Monster, die man rief, wird man so leicht nicht mehr los.»
    Mit einem Male wurde ihr Gesichtsausdruck weicher, fast freundlich, und sie säuselte: «Ich nicht sein dein Feind. Ich sein dein Freund.»
    «Klar, du hast

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