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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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können.«
    Für mich ist es kein Problem, gleichzeitig eine Katze anzusehen und zu lenken, doch aus einem unerfindlichen Grund hüpfte das Auto in diesem Moment über ein Stück platten Autoreifen, das auf der Straße herumlag, und Sau quiekte. Dann sprang sie in einem großen Satz von der Kopfstütze auf den Rücksitz, drehte dort ein paar Runden, flitzte über die Gangschaltung und rollte sich unter dem Bremspedal zusammen.
    »Oh-oh«, brummte ich und trat sanft auf die Bremse, um sie von dort zu verscheuchen. Sie fauchte und schlug mit der Pfote nach der Maisdose unter meinem Schuh.
    Ich hielt den Blick auf die Straße gerichtet, machte einen Bogen um ein unbemanntes Motorrad und sah wieder nach unten.
    »Komm schon, Sau«, redete ich beruhigend auf die Katze ein, während ich einen Schlenker um einen Kleinbus machte. »Komm da raus« … (Tanklastzug) … »Ich gebe dir auch ein Leckerli!« (Sportwagen. Warum hatten die alle ihre Autos hier stehen lassen?)
    »Mrrr?«, sagte Sau.
    »Jep! Du willst ein Leckerli? Leckerli? Leckerli?« Ich trällerte wie ein Singvogel.
    Sau rührte sich immer noch nicht vom Fleck, doch endlich lag ein Stück freie Straße vor mir. Ich achtete gerade auf einen langen Sattelschlepper links von mir, als ich darüber in der Luft eine Bewegung wahrnahm. Etwas schwappte sanft auf und nieder – eine Menge Blasen; vielleicht Seifenblasen. Einige von ihnen waren allerdings so groß wie ein Softball, andere so groß wie ein Basketball und sie klebten zusammen und verwoben sich sternförmig zu einem Gebilde in der Größe einer Waschmaschine. Ungefähr so:

    Das Ding bewegte sich nicht im Wind, sondern zuckte nur leise auf und ab, als würde es mit einer Schnur am Auspuffrohr des Sattelschleppers hängen. Als ich dann am Auspuff weiter nach unten blickte, entdeckte ich noch etwas. Beziehungsweise jemanden, der auf der Straße stand.
    »Da ist ein Typ«, sagte ich nicht nur zu Sau. Das sonderbare Wesen trug grelle orangefarbene Sicherheitskleidung und war deshalb gut zu sehen. Dazu noch einen durchsichtigen Plastikhelm –
war das ein Strahlenschutzanzug
? Dann waren wir nahe genug dran, um zu erkennen, dass es einer von
ihnen
war. Ein Boov.
    »Okay … okay«, flüsterte ich und lenkte das Auto so weit nach rechts, wie es nur ging, ohne gegen den Lärmschutzwall zu fahren.
    Als das Boov mich bemerkte, drehte es seinen sonderbaren Körper zu mir um. Sein Helm glänzte grell in der Sonne, doch ich glaube, es hob den Arm und streckte mir die Hand entgegen, was wahrscheinlich in der ganzen Galaxis
Stopp
bedeutete. Aber es war schwer zu sagen, sie hatten so kurze Arme.
    Ich konnte nicht anhalten, doch ich nahm den Fuß vom Gas und wurde langsamer, während ich auf dem Seitenstreifen blieb und leise Ave Marias betete.
    Wir waren mittlerweile so nah dran, dass ich die scheußliche Masse von Beinen unter dem Körper des Boov sehen konnte – und den breiten Flachkopf unter dem Helm. Es wiederholte die Geste von eben, so streng, dass es wirklich nur
Stopp
heißen konnte. Ich hob ebenfalls die Hand, lächelte und winkte, während ich den Blick wieder auf die Straße richtete. Ich wollte nicht mehr hinsehen. Deshalb hätte ich es beinahe nicht mitbekommen, als das Boov den anderen Arm nach unten sausen ließ und mit einem Gegenstand in der Hand wieder hob. Doch ich erkannte das Ding direkt aus dem Fernsehen. Es war eine dieser grauenhaften Pistolen, die früher, als wir uns noch gewehrt hatten, überall zu sehen waren. Diese fürchterlichen Waffen gaben weder Geräusche noch Licht von sich. Die Boov zielten nur und dann war dein halber Körper weg, einfach so.
    Eine Sache konnte ich nun noch tun: Gas geben. Ich zog den Kopf ein und trat das Pedal durch, bis der Wagen einen Satz nach vorn machte. Richtig schnell war er dennoch nicht, als er am Schutzwall entlangschrammte, bis die Funken sprühten wie am vierten Juli.
    Das Boov schrie etwas, was ich nicht hörte und nicht verstand. Ich versuchte, ein schlechtes Ziel abzugeben, indem ich hin und her schlingerte. Gerade noch rechtzeitig hob ich den Blick, um einem Jeep auszuweichen. Im rechten Außenspiegel sah ich, dass er vom Wall gerissen worden war, und ein Blick in den Rückspiegel zeigte, dass von dem Jeep plötzlich nicht mehr viel übrig war. Ein großes Stück war wie eine Eiskugel aus ihm herausgeschaufelt worden. Als ich dann in den linken Seitenspiegel sehen wollte, war er auch nicht mehr da. Ich drehte mich um, doch das Boov wurde in der

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