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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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mich nicht aufstehen, bevor die Sanitäter da waren. Die fragten mich dann, ob ich wüsste, wer Präsident war, in welchem Bundesstaat ich lebte und wie viel drei mal sieben war. Als ich das alles richtig beantwortet hatte, freuten sie sich und fragten nach meinem Namen. Also sagte ich: »Gratuity«. Sie ließen mich erst aufstehen, als ich behauptete, Janet zu heißen.
    Egal. Als ich dort auf dem Hosenboden saß, wollte ich mich selbst testen. Doch jetzt war der Präsident nicht mehr Präsident und ich hatte kein Zuhause mehr und hieß immer noch so wie vorher. Klar, rechnen konnte ich noch, aber ich beschloss trotzdem, mich ein Weilchen hinzulegen. Ich blickte zu dem Hausdach hoch, als würde ich fliegen.
    Schließlich konnte ich nicht mehr hinsehen und konzentrierte mich stattdessen auf den höhlenartigen Raum. Er war eigentlich doch nicht richtig rechteckig, sondern hatte an zwei entgegengesetzten Enden breite Mulden, die wie Flügel aussahen, oder wie gewaltige Halfpipes. Und um das Ganze zogen sich Türen mit leuchtenden Schildern. Auf einer stand zum Beispiel:
    FROSCHBEINS HÜPFBURG
    TROMMELTOPIA
    ABRAHAM SUPERLINCOLNS ZEITMASCHINE.
    Auf einer anderen stand:
    RIESEN-SÜSSIGKEITENBERG
    GALAXANDERS MONDKRABBELROBOTER
    Leider wusste ich schon, dass ich dafür keine Zeit haben würde. Das, was ich wollte, lag hinter der dritten Tür.
    MISTER SCHWAS GRAMMASTISCHE VOKACHTERBAHN
    PALAST DER EISKÖNIGIN
    Das Zweite, nicht das Erste.
    Doch ich wollte dort nicht weg, bevor ich nicht ansatzweise wusste, warum das Geisterhaus oder irgendein Geisterhaus von der Decke baumelte. Irgendwo musste es doch ein Schild mit einer Erklärung geben. Doch die Zeit war knapp. J.Lo machte sich sicher allmählich Sorgen. Ich öffnete vorsichtig die Tür zum Palast und verabschiedete mich von dem Geheimnis und dem summenden Generator.
    Falls ich hinter der Tür etwas Bemerkenswertes erwartet hatte, wurde ich enttäuscht. Ich gelangte nur in einen dunklen Gang, in dem ich mit der Taschenlampe in alle Richtungen leuchtete, um vor unangenehmen Überraschungen sicher zu sein. Der Korridor machte einen leichten Schwenk nach rechts. Hinter der Tür zu Mister Schwas Karussell bog der Flur wieder nach links ab. Dort strahlte ein Licht. Ich knipste die Taschenlampe aus und entdeckte eine weitere Tür, die vielleicht zwanzig Meter entfernt war.
    Dann hob ich die Flasche mit dem Glasreiniger und legte den Finger an den Abzug, während ich weiterschlich. Weiter vorne hörte ich Stimmen. Keine Ahnung, warum, aber eine menschliche Stimme erkennt man direkt und hört oft sogar, ob sie Englisch spricht, auch wenn man eigentlich nichts versteht. Ich entspannte mich und packte die Klinke, als ich etwas an meinem Schuh spürte. Es gab ein wenig nach, wie ein Gummiband, und als ich begriff, was ich getan hatte, gab es einen lauten Radau in den Ecken des Korridors, wo mit Löffeln auf Dosen getrommelt wurde.
    Ich werde nicht aufschreiben, was mein Kommentar dazu war.
    Die Tür ging auf. Ich wich zurück und sah eine dunkle Gestalt auf mich zukommen. Aus Versehen spritzte ich dorthin, wo ihr Kopf sein musste.
    »Aua! Auuuuu!«, schrie die Gestalt. Als ich mit der Taschenlampe draufhielt, sah ich nur ein Kind. Einen etwa neun- oder zehnjährigen Jungen.
    »Auuuuuuuuuuuuuuuuu!«, stöhnte er und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Hinter der Tür raschelte etwas und dann kamen weitere Jungen hinzu, die mich anglotzten, als hätten sie noch nie ein schwarzes Mädchen mit Taschenlampe gesehen.
    »Entschuldigung, das war keine Absicht«, sagte ich. Da traf ich nach drei Tagen endlich wieder eine Menschenseele und prompt versprühte ich Ammoniak. »Ich habe mich erschr… gewundert. Das kann ja mal passieren, wenn du so durch die Türen rauschst …«
    »Wer zum Teufel bist du?«, fragte der größte Junge. Er war in meinem Alter und hatte ein schmutziges Gesicht und verlotterte blonde Locken. Anscheinend fluchte er gern. Das kann ich nicht gut leiden, deshalb werde ich von nun an seine Schimpfwörter durch Blieps ersetzen. »Haben die Boov dich geschickt?«, fragte er weiter.
    Zwei Jungen führten den, den ich geblendet hatte, in den Raum. Sie luden mich nicht ein, ihnen zu folgen.
    »Ob die Boov … Natürlich nicht«, antwortete ich. »Wieso sollten …«
    »Wahrscheinlich ist sie eine Bliepspionin«, sagte der blonde Junge. »Gar kein richtiges Mädchen. Sie sieht irgendwie verkehrt aus.«
    »Ach nee, ich sehe verkehrt aus. Als ob. Wusstest du, dass

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