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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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Auto und konnte nichts ausrichten. Der Regen schlug Trommelwirbel aufs Dach, und mir fiel nichts ein, was ich tun konnte. Absolut gar nichts. Dann schoss J.Lo wie ein Lachs in einem Naturfilm aus dem Wasser und warf Sau durchs Fenster. Sie war unverletzt.
    J.Lo hing einen Augenblick mit den Fingern an der Scheibe, doch dann sagte er nur: »Kamera« und tauchte wieder unter.
    Ich begriff sofort, was er meinte. Sau hatte sich von der Kamera losgerissen und sie im Wasser verloren.
    »Nein«, schrie ich viel zu spät. »Vergiss die Kamera!«
    Keine Antwort, nur ein Niesen von Sau. Sie sah aus wie eine erbärmliche nasse Haarbürste.
    Das Fenster stand noch offen. »Du springst doch nicht noch mal, oder?«, fragte ich. »Oder?«
    »Mruuuuuwrrr
«
, erwiderte Sau.
    Als ich sie in ein Handtuch wickelte, zappelte und knurrte sie, doch schließlich ergab sie sich in ihr Schicksal. Wahrscheinlich hätte ich ihr in diesem Augenblick einen Matrosenanzug anziehen können.
    Aber ich musste die ganze Zeit daran denken, dass J.Lo schon schrecklich lange weg war. Oder doch nicht? Dreißig Sekunden, eine Minute. Ich fing leise an zu zählen: Ein Alligator, zwei Alligator. Bei sechzig Alligatoren gönnte ich mir eine Panikattacke.
    »Okay … okay …«, flüsterte ich und ließ den Blick über die wilde Strömung draußen schweifen. »Denk nach, denk nach, denk nach, denk nach. Ich brauche ein Seil.«
    Auf der Suche nach einem irgendwie gearteten Seil verstreute ich J.Los Werkzeug überall im Auto. Stattdessen hätte ich mehr auf etwas achten sollen, was wie ein Anspitzer aus Wackelpudding aussah, der nach einer Umdrehung superstarken Zwirn ausspuckte, der nach Ginger Ale roch. So was hatte J.Lo nämlich wirklich, wie er mir später erzählte. Doch damals war ich zu sehr auf der Suche nach einem richtigen Seil und zu konzentriert, als dass ich auch nur gemerkt hätte, dass J.Lo wieder hochgekommen war und mir über die Schulter blickte.
    »Falls du den rosa matschenden Lückenkitter zu suchst«, sagte er unvermittelt, »den habe ich ins Handschuhfach gequetscht. Du musst wohl braunen zu nehmen.«
    Ich zuckte zusammen und schnappte mir die Werkzeugkiste, aber sie kippte um, und alles fiel heraus. Die ganze Zeit starrte ich J.Lo an wie einen Geist. Erst später bemerkte ich, dass ein Alien mindestens so schräg ist wie ein Geist.
    »Was?«, fragte ich.
    »Du musst wohl braunen zu nehmen.«
    »Braunen. Braunen was?«
    »Matschenden Lückenkitter«, antwortete er. »Den in Rosa habe ich ins Handschuhfach gequetscht.«
    Er hing locker am Auto und hatte die Arme über dem Fensterrand verschränkt, als triebe er nicht mitten in einem Hurrikan bis zum Bauch im wogenden Wasser. Ich musste mehrmals schlucken, so sicher war ich gewesen, dass er ertrunken war.
    »Wieso?«, fragte ich. »Wieso hast du den rosa matschenden Lückenkitter ins Handschuhfach getan?«
    »Es hat geklappert.«
    »Der Kitt?«
    »Das Handschuhfach.« J.Lo hievte sich ins Auto.
    »Nur damit wir das Kapitel abschließen können«, sagte ich. »Was genau soll matschender Lückenkitter sein?«
    »Etwas, das man irgendwohin matscht, damit es nicht mehr zu klappert.«
    »Ach so.«
    »Ich dachte, du suchst das. Es ist das Einzige, was wir nicht mehr in der Werkzeugkiste haben.«
    Ich ließ mich einfach nach vorne fallen und umarmte ihn. Ich dachte nicht darüber nach. Ich fiel ihm um den Hals und drückte ihn fest an mich. Sein Körper gab mehr nach, als ich erwartet hätte, etwa wie Teig, abgesehen von etwas Hartem, das sich in meine Hüfte bohrte. Es war die Kamera. Er hatte die Kamera mitgebracht.
    J.Lo tätschelte meinen Kopf. »Wenn es um den Lückenkitter geht, kannst du immer noch den braunen zu nehmen. Er ist genauso gut, nur nicht rosa …«
    »Halt’s Maul«, sagte ich und lehnte mich zurück, um ihn anzusehen. Dann kletterte ich auf den Fahrersitz, wo er nicht sehen konnte, dass ich weinte.
    »Wir sollten uns lieber aufs Festland bewegen«, sagte ich. »Mach das Fenster zu.«
    Eine halbe Meile weiter entdeckte ich ein halb fertiges Haus. Es war wirklich noch im Rohbau und bestand nur aus Trägerbalken und nicht fertiggestellten Geschossen, sodass ich Slushious durch die Löcher schieben konnte, bis wir mehrere Etagen über der weiter ansteigenden Flut thronten. Dort warteten wir, bis der Sturm nachließ. In diesen zwei Tagen gelang es J.Lo und mir, einander sehr viel über Menschen und Boov zu erklären. Zum Beispiel verstand er das mit den Familien nicht.

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